1554 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachtrage. Ostdeutsche Tafelglas-Akt.-Ges. für Industrie u. Baubedarf in Liqu., Breslau II, Neudorfstr. 39. Die Ges. befand sich zweimal unter Geschäftsaufsicht; erstmalige Beendigung 7. bzw. 24./11. 1924; dann erneut unter Aufsicht vom 20./12. 1924 –11. bzw. 27./3. 1925. In der G.-V. v. 27./5. 1926 wurde die Liquidation der Ges. beschlossen, da die Entwickl. der Verhältnisse einen Weiterbestand der Ges. nicht rechtfertige. Am 28./12. 1927 teilte der Liquidator über den Stand des Unternehmens mit, dass die Ges. ihren Geschäftsbetrieb schon seit mehr als einem Jahr vollständig eingestellt hat, da keinerlei flüssige Mittel mehr vorhanden waren. Vorstand u. A.-R. haben ebenfalls vor geraumer Zeit ihre Amter niedergelegt, als die Grünberger Hütte, die eigentlich noch das einzige Vermögensobjekt darstellte, zur Versteigerung gelangte u. es trotz aller Bemühungen nicht möglich war, den Zwangsverkauf, der weit unter dem wirklichen Werte erfolgte, zu verhindern. Durch Beschluss des Amtsgerichts Breslau vom 29./8. 1930 ist der Kfm. Otto Neumann zu Breslau, Herdainstr. 30, zum Vorstand bestellt worden. Dieser legte sein Amt lt. amtl. Bekanntm. v. 9./3. 1931 nieder. Die Ges. wurde It. Bekanntm. des Amtsgerichts Breslau v. 6./11. 1931 aufgefordert, binnen 3 Monaten Widerspruch gegen die Löschung ihrer Firma zu erheben. Lt. amtl. Bekanntm. v. 8./4. 1932 ist die Firma erloschen. Rheinische Spiegelglas-Fabrik in Eckamp b. Ratingen. Gegründet: 17./11. 1889. Zweck: Fabrikation von Spiegel-, Fensterglas u. einschlägigen Produkten. Besitztum: Die Ges. besitzt ein zus. häng. 616 268 qm grosses Fabrikgrundst., welches mit eigenem Anschlussgeleise an Bahnhof Ratingen-West versehen ist. Von dem Grundst. sind ca. 55 600 qm mit Fabrikgeb., ca. 2050 qm mit Schuppen bebaut, ca. 304 000 qm dienen sonstigen Betriebszwecken, ca. 74 400 qm für Verwaltungsgebäude, Direktions-, Beamten- u. Arbeiter-Wohnungen; ca. 50 000 am sind zur Lehmgewinnung bestimmt u. der Rest wird landwirtschaftlich ausgenutzt. Die jetzigen Anlagen umfassen eine Schmelzhalle mit 4 Öfen, zugehörige Generatoren, Kühlöfen u. einen Kanal-Kühlofen, Magazine, eine Fabrik für feuerfeste Produkte, eine Schleiferei, Kesselhaus, Reparaturwerkstätten u. Verwaltungs- Gebäude, sowie 32 Arb.-Wohnhäuser mit 128 Wohnungen. Die von dem Rheinisch-West- fälischen Elektrizitätswerk bezogene elektrische Kraft wird in eigner Transformatorenanlage mit einem Anschlusswert von 4700 K. V. A. in Niederspannung umgewandelt. Für die Bedienung des Wagenverkehrs auf dem eigenen Anschlussgleise sind 2 Lokomotiven vor- handen. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter u. Angestellten beträgt zurzeit 270. Beteiligungen: 1920 Beteilig. mit den übrigen Hütten der internationalen Spiegelglas- konvention an der Übernahme der Spiegelglasfabrik Reisholz. 1927 beteiligte sich die Ges. mit den im Verein Deutscher Spiegelglasfabriken zusammengeschlossenen Hütten an der Gründung der Rheinischen Ziehglas A.-G. in Porz, einer Hütte für gezogenes Fensterglas nach dem System Fourcault. Die neue Ges. ist für den Verkauf ihrer Erzeugung dem Verein Deutscher Tafelglashütten G. m. b. H. in Frankf. a. M. beigetreten. Verbände: Die Ges. ist Mitglied des Vereins Deutscher Spiegelglasfabriken, G. m. b. H. in Köln, der Deutschen Spiegelglas-Ausfuhrges. m. b. H., Aachen u. der Convention Inter- nationale des Glaceries in Brüssel. Kapital: RM. 6 000 000 in 20 000 Aktien zu RM. 300. – Vorkriegskapital: M. 4 000 000. Urspr. A.-K. M. 2 500 000. 1891 Ausgabe einer Anleihe von M. 600 000, welche 1892 in Vorz.-Akt. u. 1899 in gewöhnliche Aktien umgewandelt sind. 1910 Erhöh. um M. 900 000. Weiter erhöht lt. G.-V. 1922 um M. 16 000 000, übern. von einem Konsort. (Dresdner Bank). Die G.-V. v. 14./11. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 20 000 000 auf RM. 6 000 000 in 20 000 Aktien zu RM. 300 (10:3). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 29./4. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, 4 % Div., vom verbleibenden Betrage 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einem jährl. Fixum), Rest Super- Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 344 593, Anschlussgleise 52 000, Gebäude 2 020 000, Masch. u. Apparate 900 000, elektr. Anlagen 264 000, Werkzeuge u. Utensil. 105 000, Kühlöfen u. Giessereieinricht. 248 000, Schmelzöfen 58 000, Betriebsmaterial. 234 344, Glas- vorräte 254 245, Kassa u. Wechsel 1830, Wertp. 19 750, Feuerversicher. 13 501, Debit. u. Beteilig. 2 812 347, (Aval-Konto u. anteil. Bürgschafts-Debit. 860 512). – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 900 000, Kontokorrent-Kredit. 321 448, verschied. do. 31 938, unerhob. Div. 5162, Gewinn 69 063, (Aval-Konto u. anteil. Bürgschafts-Kredit. 860 512). Sa. RM. 7 327 611. Die Ges. ist gemeinsam mit den übrigen im Verein Deutscher Spiegelglasfabriken zusammengeschlossenen Hütten an andern Unternehmen beteiligt. Für Kredite, die diesen Beteiligungsfirmen von dritter Seite gewährt worden sind, baben die Vereinshütten Bürgschaften übernommen. Zum geringeren Teil liegen bei der Ges. auch Haftungsverpflicht. zugunsten von andern Mitgliedern des Vereins Deutscher Spiegelglasfabriken vor. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten 25 281, Steuern 236 856, Abschr. 237 391, do. auf Beteil. 291 284, Gewinn 69 063. – Kredit: Vortrag aus 1930 182 433, Zs.- Saldo 113 163, Fabrikationsgewinn 564 279. Sa. RM. 859 875. Die Gesamtbezüge des Vorst. u. A.-R. betrugen für 1931 RM. 38 000.