Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. 1565 werdenden RM. 10 000 000 mit RM. 5 500 272 als Abschr. auf Anlagevermögen u. mit RM. 4 499 728 als Abschr. auf Umlaufsvermögen zu verwenden. Von einer besonderen Abschr. auf den Maschinenpark konnte Abstand genommen werden, da der gesamte am 1./1. 1925 vorhanden gewesene Bestand bereits auf RM. 1 abgeschrieben ist. Dagegen erschien der Ges. eine beträchtliche Abschr. auf auswärtige Geschäftsgebäude wegen der Entwert. des städtischen Grundbesitzes u. auf Werkswohn. wegen der geringen Ertragsmöglichkeit angezeigt. Abgesehen von einer der Unsicherheit der Verhältnisse Rechnung tragenden Rückstell. auf Aussenstände wurde auch bei der Bewert. der Vorräte ein Massstab angelegt, der den mit der Führung des Geschäfts der Ges. notwendigerweise verbundenen Risiken u. den Erfordernissen einer kontinuierlichen Geschäfts- u. Div.-Politik Rechn. trägt. Eine weitere Abschr. auf die im Besitz der Ges. befindlichen Hammersen-Aktien wurde durch die aus ähnlichen Gründen vorgenommene Zusammenlegung des Hammersen-Kapitals not- wendig. Gegründet: 11./6. 1928; eingetr. 30./6. 1928. Die Ges. ist aus dem Zusammenschluss der von den Firmen Christian Dierig G. m. b. H. in Langenbielau (im Jahre 1805 als Einzelunternehmen gegründet), Christian Dierig-Werke am Mühlbach G. m. b. H. in Augsburg-Pfersee, Baumwoll-Finanz-Aktiengesellschaft in Bremerhaven, Christian-Dierig-Werke Grünau-Berlin Aktiengesellschaft in Berlin-Grünau u. Frankenberger Bleicherei, Färberei und Appretur Aktiengesellschaft in Frankenberg i. Sa. betriebenen Fabrikations- u. Handelsunternehmungen hervorgegangen, deren Geschäfte mit Wirkung vom 1./1. 1928 an für Rechnung der neuen Aktiengesellschaft geführt werden. Zweigbetriebe befinden sich in Tannenberg b. Langenbielau, Gellenau (Grafschaft Glatz), Augsburg-Pfersee, Berlin-Grünau u. Frankenberg i. Sa. Zweck: Fortführung der bisher unter den Firmen Christian Dierig G. m. b. H. zu Langenbielau, Christian Dierig Werke am Mühlbach, G. m. b. H., Augsburg Pfersee, Baum- woll-Finanz-A.-G. Bremerhaven, Christian Dierig Werke Grünau-Berlin A.-G., Berlin-Grünau, Frankenberger Bleicherei, Färberei u. Appretur A.-G., Frankenberg i. Sa., betriebenen Unternehmungen, ferner der Betrieb von Textilunternehmungen aller Art, der Betrieb aller damit zusammenhängenden Unternehmungen u. die Beteiligung an solchen. Das Fabrikationsprogramm umfasst folgende Erzeugnisse: Garne No. 16–42, Bleich- u. Farbgarne, Bettinlett, Matratzenstoffe u. sonstige Buntwaren, Weisswaren für Leib- u. Bettwäsche, gefärbte v. bedruckte Futterstoffe, bedruckte Kleider-, Schürzen- u. Hemden- stoffe, gefärbte u. bedruckte kunstseidene Kleider- u. Wäschestoffe, Damaste für Bett- u. Tischwäsche u. Dekorationsstoffe, Künstlerdecken nach dem Spritzdruckverfahren, Buch- einbandstoffe u. Kunstleder. Die Ausrüstungsbetriebe werden sowohl in Lohnarbeit als auch für eigene Rechnung beschäftigt. Interessengemeinschaftsvertrag: Die Verwaltungen der Christian Dierig A.-G., Langen- bielau, u. der F. H. Hammersen A.-G., Osnabrück, teilten Juni 1930 folgendes mit: Nach langen, bis in 1929 zurückreichenden Verhandlungen ist es gelungen, für das sachliche u. persönliche Zusammenarbeiten beider Unternehmungen, die schon vor Jahren einmal durch eine Interessengemeinschaft verbunden waren, eine neue wirtschaftliche und juristische Basis zu finden. Ausgangspunkt für diese Verhandlungen war auf der einen Seite die Erkenntnis, dass bei der zunehmenden Verschlechterung in der Lage der baumwollverarbeitenden und ausrüstenden Industrie eine Verschärfung der allgemeinen Situation durch einen Kampf zwischen den beiden grössten Unternehm. auf diesem Gebiet im eigenen u. allgemeinen Interesse ausgeschlossen sein müsste, u. auf der anderen Seite die Tatsache, dass die Betriebe gegenseitig eine wertvolle u. weiter ausbaufähige Ergänzung darstellten. Es sprachen u. sprechen jedoch erhebliche Gründe dafür, die Selbständigkeit der Ges. u. damit ihre Individualität aufrecht zu erhalten, u. zwar sind hierfür die zum Teil sehr verschiedene Art der Produktion u. die Verschiedenheit der Verkaufsorganisationen massgebend. Das Ziel der Vereinigung der wirtschaftlichen Interessen unter gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Selbständigkeit beider Unternehm. soll erreicht werden durch die Schaffung einer Dachges., die die Aktien sowohl der Dierig A.-G wie der Hammersen A.-G. im Umtausch gegen ihre eigenen Aktien erwirbt. Für diese Aufgaben hat die Deutsche Baumwoll A.-G. in Osnabrück (Debag), deren Aktien sich vollständig im Besitz der Hammersen A.-G. befanden, den Rahmen abgegeben, wozu sie sich nicht nur durch ihren Bestand an Hammersen-Aktien, sondern auch durch ihre starken Beteiligungen, namentlich an süddeutschen Spinnereien, Webereien u. Ausrüstungsanstalten, besonders eignete. Einem Vertrage zufolge, der am 19./6. 1930 zwischen der Debag und der F. H. Hammersen A.-Ges. in Osnabrück einerseits sowie der Christian Dierig A.-Ges. in Langenbielau u. der Textil-Treuhand G. m. b. H. in Berlin-Charlottenburg, einer Ver?- waltungsges. der Familie Dierig, andererseits geschlossen worden ist. wird die Debag zu der Dachges. eines Textilkonzerns ausgestaltet, der ausser den bisherigen Tochterges. der Debag die Dierig-Ges. u. die Hammersen-Ges. umfasst. Zur Aufnahme des RM. 30 000 000 betragenden Kapitals der Dierig A.-G. u. zur Übernahme der im Umlauf befindlichen Hammersen-Aktien hat die Debag ihr Kapital von RM. 6 000 000 auf RM 39 000 000 erhöht. Im Zusammenhang hiermit wurden wichtige, die persönliche Zusammenarbeit gewähr- leistende Massnahmen (Austausch von A.-R.-Mitgl.) getroffen. Näheres über den Interessen- gemeinschaftsvertrag siehe die Abhandlung der Deutschen Baumwoll-A.-G. (Debag) in Osnabrück. 5