Bayerische Celluloidwarenfabrik vorm. Albert Wacker, A.-G. in Liqu. in Nürnberg, Landgrabenstr. 44. Die a. o. G.-V. vom 14./11. 1930 (Mitteil. nach § 240 HGB.) beschloss Auflös. u. Liqu. der Ges. mit Wirkung ab 1./12. 1930, nachdem eine gewinnbringende Fortführung des Unternehmens nicht mehr möglich war. –— Liquidator: Otto Eichhorn, Nürnberg. — Zu der Liquidationseröffnungsbilanz wurde erklärt, dass bei der gegenwärtigen Wirt- schaftslage sich der Verkaufswert der Immobilien nicht bestimmen lasse, aus welchem Grunde der finanzamtliche Einheitswert angesetzt wurde. Das Maschinenkonto wurde vollständig aufgelöst. Die Stanzen u. Formen wurden en bloc verkauft, Fabrikationseinricht., Fuhrpark u. Waren wurden zu Werten eingesetzt, zu denen sie tatsächlich veräussert werden konnten. Für zweifelhafte Aussenstände wurden bei den Debitoren ausreichende Abschreib. vorgenommen. – Nach dem Bericht der Liquidatoren diente das Geschäftsjahr 1930/31 vornehmlich dem Verkauf der restlichen Waren u. dem Einzug der Aussenstände. Ferner gelang es, die vorhandenen Fabrikeinricht. zu verwerten, und die leerstehenden Fabrikräumlichkeiten u. Verwalt.-Gebäude zu vermieten. Es ist nunmehr der gesamte Immobilienbesitz ver mietet. Das Gewinn- u. Verlust-K. wurde durch die nach den Vor- schriften der Sozialgesetzgebung u. gemäss langfrist. Verträgen zu leistenden bedeutenden Gehalts- u. Lohnzahlungen stark beeinträchtigt. Damit schloss das abgelaufene Geschäfts- jahr mit Verlust, womit der Fehlbetrag das A.-K. übersteigt. Gegründet: 12./7. 1897; eingetr. 8./9. 1897. Zweck war bis zur Eröffnung der Liqu. der Fortbetrieb der bisher unter der Firma Albert Wacker betriebenen Celluloidwarenfabrik. Gegenstand des Unternehmens ist nun die Verwaltung u. Verwertung der im Eigentum der Ges. verbliebenen Immobilien. Besitztum: Die Ges. besitzt in Nürnberg die Grundst. Landgrabenstr. 44, 48, 50, 52 u. Singerstr. 9 von insgesamt 6470 qm Grösse, davon 5760 qm bebaut. Das Fabrikanwesen umfasst etwa 3960 qm Areal, die fast ganz bebaut sind. Kapital: RM. 1 305 000 in 13 000 St.-Akt. u. 50 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahlungsanspruch (letzterer erlischt nach 5 Jahren) u. 100 fachem Stimmrecht in best. Fällen ausgestattet; im Falle der Liqu. der Ges. vorab oder ab 1./1. 1932 überhaupt rückzahlbar mit 115 %. – Vorkriegskapital: M. 1 400 000. Urspr. M. 750 000, erhöht 1906 um M. 250 000, 1911 um M. 400 000, lt. G.-V. v. 12./2. 1921 um M. 1 400 000, lt. G.-V. v. 17./5. 1922 um M. 3 200 000. Lt. G.-V. v. 11./11. 1922 Erhöh. um M. 7 500 000 in 7250 St.-Akt. u. 250 Vorz.-Akt. Die St.-Akt. wurden von einem Konsortium übern. (Darmstädter u. Nationalbank K. a. A. Fil. Nürnberg) zu 100 %, davon M. 5 750 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1:1 zu 110 %. Umstell. lt. G.-V. v. 29./11. 1924 von M. 13.5 Mill. auf RM. 1 305 000 derart, dass der Nennwert der 13 000 St.- u. 500 Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100 bzw. RM. 10 herabgesetzt wurde. Auf Vorz.-Akt. ist insges. eine Zuzahl. von RM. 1237.23 geleistet. Die Vorz.-Aktien zu RM. 10 wurden lt. G.-V. v. 30./8. 1930 in 50 Vorz.-Akt. zu RM. 100 umgetauscht. Liquidationsbilanz am 30. Nov. 1931: Aktiva: Immobilien 687 512, Kassa 237, Post- scheck 30, Debit. 118 163, (Avale 4000), Verlust (Vortrag 1 209 410 £ Verlust 1931 202 106) 1 411 517. – Passiva: A.-K. 1 305 000, Hyp. 278 808, Bankschuld 611 259, Kredit. 4930, Vorauszahl. u. Rückstell. 17 463, (Avale 4000). Sa. RM. 2 217 461. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Häuser-Instandhalt.-Kosten 107 095, Unk. 88 105, Zinsen 25 428, Mindererlös aus Warenbeständen 7345, Verlustvortrag 1 209 410. – Kredit: Mieteinnahmen 25 603, Mehrerlös aus Fabrikeinricht. 264 Verlust (Vortrag 1 209 410 –£ Ver- lust 1931 202 106) 1 411 517. Sa. RM. 1 437 385,. Kurs: Ende 1913: 149.50 %; Ende 1925–1930: In München: 49, 93, 62, 35, 12.50 1.75 % auch in Berlin u. Fft. a. M. notiert gewesen. Notiz an allen drei Plätzen 1931 eingestellt. Dividenden: 1913: St.-Akt. 9 %; 1924–1930: 10, 5, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Akt. 1924–1930: 6, 6, 0, 0, 0, 0, 0 %. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Friedr. Pergher, Nürnberg; Komm.-Rat u. Handels- richter Bankier Walter Münzing, München; Bank-Dir. Karl Spitzer, Gablonz a. N.; Bank- Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. 1593 prokurist Hans Neudecker, Nürnberg. Akt.-Ges. für Farben-Industrie in Saalfeld (Saale). Gegründet: 8./5. 1923; eingetr. 11./5. 1923. Zweck: Gewinnung, Verarbeitung, Vertrieb von Erdfarben, chemischen Farben und verwandten Stoffen. Kapital: RM. 6600 in 66 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 1 650 000 in Aktien zu M. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Lt. a o. G.-V. v. 28./11. 1924 Umstell. auf KM. 6600 in 66 Akt. zu RM. 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Kapital-K. 6600, Kontokorrent-K.-Debit. 5133. –— Passiva: Kapital-K. 6600, Kontokorrent-K.-Kredit. 4133, Delkredere-K. 1000. Sa. RM. 11 733. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag aus 1930 2674, Unk.-K. 11 247, Delkredere-K. 1000. Sa. RM. 14 921. – Kredit: Waren-K. RM. 14 921.