Banken und andere Geld-Institute. 1651 Geldmarkt. Katastrophale Ereignisse führten zu einem Eingreifen der Reichsregierung durch Erlass einer Reihe von Notverordnungen u. zur Bestellung eines Reichskommissars für das deutsche Bankgewerbe. Durch die Besonnenheit der Bevölkerung trat zwar alsbald eine Beruhigung ein, immerhin haben auf der ganzen Linie die Kreditinstitute den Verlust eines ansehnlichen Teiles ihrer Kreditoren zu beklagen. Es entspricht der Eigenart der mit der Weltwirtschaft nicht so verflochtenen Provinzbankinstitute, denen nur die Bestreitung u. Regulierung der geldlichen Bedürfnisse ihres engeren Wirtschaftskreises obliegt, dass sie aus der schweren Krise im grossen u. ganzen intakt hervorgegangen sind. Die bei ihnen eingetretenen Verluste hielten sich daher in engeren Grenzen. In unserem Bezirk fanden zu Beginn u. im weiteren Verlauf der Krise dank des Vertrauens des Publikums zu seinen Sparkassen u. Banken überhastete Abhebungen nur in geringem Masse statt. Unser Institut war in der Lage, allen Anforderungen der Einleger aus eigenen Mitteln gerecht zu werden. Gewerbebank Aktiengesellschaft in Aschaffenburg, Herstallstr. 26. Gegründet: 4./5. 1923; eingetr. 23./6. 1923. Seit 1926 Zweigstelle in Grossostheim. Zweck: Betrieb von Bankgeschäften aller Art u. Fortführ. des früher unter der Firma Gewerbebank e. G. m. b. H. geführt. Geschäftsbetriebes. Besitztum: Ausser dem Bankgebäude besitzt die Ges. das Haus Mühlstrasse 27 in Aschaffenburg. Beteiligungen: Die Ges. ist bei verschiedenen Waren- etc. Genossenschaften, dem Bayerischen Genossenschaftsheim und dem Deutschen Genossenschaftsverlag beteiligt. Umsatz 1930– 1931: 57.67, 44.34 Mill. RM. Kapital: RM. 105 000 in 5000 Vorz.-Akt. Reihe A zu RM. 1 (eingeteilt in Titel zu je 50 Stück) u. 5000 St.-Akt. Reihe B zu RM. 20. (Im Besitz der Ges. waren am 31./12. 1931 nom. RM. 49 670 eigene Akt., die mit RM. 34 230 zu Buche stehen). Urspr. M. 52 499 000, übernommen von den Gründern zu 100 %. Erhöht 1923 um M. 105 Mill., davon M. 5 Mill. Vorz.-Akt. Lt. G.-V. v. 22./12. 1924 Umstell. von M. 157 499 000 nach Einzieh. von M. 49 999 000 St.-Akt., also von verbleib. M. 107 500 000 auf RM. 105 000 (St.-Akt. 1000: 1, Vorz.-Akt. 1500: 1) in 5000 St.-Akt. Reihe B zu RM. 20 u. 5000 Vorz.-Akt. Reihe A zu RM. 1, letztere unter Zuzahl. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 6./6. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Akt. = 1 St, je RM. 1 Vorz.-Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Kassa, fremde Geldsorten u. fällige Zs.- u. Div.- Scheine 31 609, Schecks u. Warenwechsel 103 784, Bankguth. bei Reichsbank, Notenbank, Postscheckamt 13 050, bei anderen Banken 81 739, Eff. 212 859 (darunter nom. GM. 191 800, – Hypoth.-Goldpfandbriefe), Debit. 1 211 810, Bankgebäude 142 580, Anwesen Mühlstr. 27 22 088, Stahlkammer 11 300, Einricht. 12 215, Beteil. bei befreundeten Genossensch. 5400, (Avaldebitoren 94 371). – Passiva: St.-Aktien 100 000, Vorz.-Akt. 5000, Res. gesetzl. 21 000, ausserordentliche 41 000, Kredit. 432 108, Spareinlagen u. Depositen innerhalb 7 Tagen fällig 26 839, innerh. 3 Mon. fällig 542 883, nach 3 Mon. fällig 603 067, Bankverpflicht. Pflichtlombard bei der Reichsbank 100, Aufwert.-Hyp. auf Bankgebäude 37 700, Hyp. Anwesen Mühlstr. 27 17 262, nicht erhob. Div. 2511, Gewinn (Vortrag 2336 £ Reingewinn 1931 16 629) 18 965, (Avalkreditoren 94 371). Sa. RM. 1 848 434. Das Obligo aus Wechselrediskont bei der Reichsbank und bei der Bayerischen Notenbank betrug am 31. Dezember 1931 RM. 98 040. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk.: persönl. 71 146, Steuern u. soziale Lasten 5916, sächliche Unkosten 9469; Haus-K. 146, Abschr. 6441, Gewinn 18 965 (davon 6 % Div. 6300, satzungsmässige Vergüt. an A.-R. 1750, Überführ. in die stillen Konto- Korrentreserven 8500, Vortrag 2415). – Kredit: Vortrag 2336, Gewinn aus: Zs. u. Provis. 71 073, Sorten u. Coup. 875, Wechsel 24 145, Eff. einschl. Zs. hieraus 13 654. Sa. RM. 112 083. Die Gehaltsbezüge des Vorstands und die Vergütungen an den Aufsichtsrat haben RM. 34701 betragen. Diyidenden: 1924–1931: 8, 6, 6, 8, 10, 10, 10, 6 % (Div.-Schein 8). Direktion: Maier Weinheimer, Franz Engelhard. Aufsichtsrat: Vors. Bäckermeister Anton Hench, Stellv. Bahnspediteur Johann Birkart, Kaufm. Konrad Seitz, Metzgermeister Ignaz Wiesenhöfer, Aschaffenburg; Ökonomierat Wilhelm Schultheis, Hofgut Nilkheim b. Aschaffenburg; Bierbrauereibes. Jacob Eder, Gross- ostheim b. Aschaffenburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a. M.: Dresdner Bank. Göltzschtalbank Aktiengesellschaft, in Auerbach i. Vogtl., Altmarkt 3. Gegründet: 28./3. 1925; eingetr. 20./6. 1925. Firma bis 26./3. 1927: Auerbacher Stadtbank. Zweck: Betrieb von Bankgeschäften jeder Art. Die Führung der Konten der Ges. besorgt zufolge eines Vertrages die Girozentrale Sachsen, Zweiganstalt Auerbach (Vogtl.). 104* ――