1706 Banken und andere Geld-Institute. Vorstand: Dr. Alexis Küppers. Aufsichtsrat: Rechtsanw. Dr. Franz Gottwald, Architekt Dr.-Ing. e. h. Hans Grossmann, Mülheim-Ruhr; Bürgermeister a. D. Heinrich Hohoff, Gelsenkirehen- Zahlstellen: Ges.-Kasse; Essen: Commerz- u. Privat-Bank. Deutsche Volksbank Aktiengesellschaft in Essen, III. Hagen 64. Gegründet: 24./2. 1921; eingetr. 20./5. 1921. Firma bis 6./7. 1921: Vereinsbank für Deutsche Arbeit Akt.-Ges. in Berlin. Sitz bis 19./10. 1922 in Berlin. Die Bank ist eine Gründ. der christl. Gewerkschaften u. des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes. Zweig- niederlass. in Berlin, Düsseldorf, Duisburg, Köln, Münster i. W. u. Saarbrücken, ausserdem über 400 Spargelder-Annahmestellen an verschied. Plätzen des Deutschen Reiches. Zweck: Betrieb von Bankgeschäften aller Art und Erwerb von Grundstücken zum Bank- betriebe. Grundbesitz in Essen u. Berlin. Umsatz 1926–1931: (in Mill. RM.) 395.5, 506.7, 536.9, 482.88, 481, 367. – Einlagen 1930 bis 1931: RM. 21 542 961, 17 178 647. Kapital: RM. 2 000 000 in 1500 Nam.-Akt. zu RII. 1000, 12 500 Nam.-Akt. zu RII. 20 u. 12 500 Inh.-Akt. zu RM. 20. Urspr. M. 2 000 000, erhöht 1922 um M. 48 000 000, 1923 um M. 250 000 000 u. nochmals 1923 um M. 700 000 000 auf M. 1 Md. Lt. G.-V. v. 22./12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 1 Md. auf RM. 2 000 000 (500: 1) in 50 000 Nam.-Akt. u. 50 000 Inh.- Aktien zu RM. 20. Die G.-V. v. 22./12. 1926 beschloss Herabsetz. des Kap. um RM. 1 500 000 u. Wiedererhöhung um den gleichen Betrag in Namens-Aktien. Diese wurden von den Grossaktion. fest übernommen. Die G.-V. v. 31./3. 1930 beschloss weitere Erhöh. um RM. 1 000 000. Diese Erhöh. wurde nicht durchgeführt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 18./6. Stimmrecht: Je RM. 20 = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Kassa, fremde Geldsorten u. Zinsscheine 72 545, Guth. bei Noten- u. Abrechn.-Banken 93 475, Wechsel u. Schecks 268 966, Guth. bei Banken u. Bankfirmen 108 896, eig. Wertp.: festverzinsl. Wertp. 2 152 414, sonst. bei der Reichsbank u. anderen Zentralbanken beleihbare Wertp. 140 338, Wertp. 47 486; Schuldner in lauf. Rechn. 19 491 409, Grundstücke 1 012 194, Inv. (Avale u. Bürgschaftsverpflicht. 602 333). – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 325 000, deutscher Banken u. Bankfirmen 3 737 150, Kreditoren: Einlagen auf Spar- u. Depositen- K. innerhalb 7 Tagen fällig 2 626 914, darüber hinaus bis zu drei Monaten 934 836, nach drei Monaten fällig 9 173 962, sonst.- Kredit. u. Scheckeinlagen 4 442 936; Hyp. 133 181, (Avale u. Bürgschaftsverpflicht. 602 333), Devisenausgleichs-K. u. transit. Posten 13 745. Sa. RM. 23 387 724. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. einschl. Steuern 378 819, Verlust aus Devisen u. Eff. 170 827. – Kredit: Vortrag aus 1930 7133, Erträge u. Buchgewinne aus aufgelösten Reserven 542 513. Sa. RM. 549 646. Die gesamten Bezüge des Vorstandes inkl. der Beträge für Repräsentationen betrugen für 1931 RM. 31 900. – Der A.-R. hat satzungsgemäss keine Tant. erhalten. Dividenden: 1924–1931: 0, 0, 0, 5, 5, 5, 0, 0 %. Direktion: Heinrich Strunk, Otto Suckau. Aufsichtsrat: Vors.: Vors. des Gewerkvereins Bergarbeiter u. des Deutschen Gewerkschaftsbundes M. d. R. Heinrich Imbusch, Essen; Stellv.: Dir. der Deutschen Bau- u. Bodenbank A.-G. Dr. jur. Otto Kämper, Berlin und Vors. des Gesamtverbandes der christl. Gewerkschaften Deutschlands M. d. Pr. L. Bernhard Otte, Berlin; Mitgl.: Dir. des Deutschen Versicherungs-Konzerns Josef Becker, Berlin; Vors. des Zentralverbandes christl. Textil- arbeiter M. d. R. Heinrich Fahrenbrach, Düsseldorf; Schriftleiter u. 2. Vors. des Zentral- verbandes christl. Fabrik- u. Transportarbeiter Martin Fromm, Reg.-Baumstr. a. D. Gen.- Dir. der „Gagfah“' Arnold Knoblauch, Geschäftsführer des Deutschnationalen Handlungs- gehilfen-Verbandes Walther Lambach, Gen.-Dir. der „Gepag“ M. d. R. Peter Schlack, Köln; 2. Vors. des Zentralverbandes christl. Bauarbeiter Anton Schmidt, Berlin; Vors. des christl. Metallarbeiterverbandes M. d. R. Franz Wieber, Duisburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Essen: Deutsche Volksbank. Aus dem Bericht über das Geschäftsjahr 1931: Das Jahr 1931 brachte auf dem Geld- u. Kapitalmarkt Erschütterungen, die an keinem Institut spurlos vorübergegangen sind. Im vorjährigen Geschäftsbericht konnten wir noch melden, dass in den ersten Monaten des Jahres 1931 die Einlagen bei unserer Bank sich verhältnismässig günstig entwickelten: nach dem Krisenmonat Juli setzte aber eine umgekehrte Bewegung ein. In den ersten Monaten des zweiten Semesters war es uns möglich, aus eigener Kraft allen an uns gestellten Anforderungen voll gerecht zu werden. Später mussten auch wir, wie die Mehrzahl der Bank- u. Sparkasseninstitute, die uns zur Verfügung stehenden Refinanzierungs- möglichkeiten ausnutzen. Wir konnten so den Ansprüchen unserer Einleger jederzeit weitgehend gerecht werden, ohne unserer Kundschaft die herausgelegten Kredite plötzlich zu entziehen. Die Abhebungen bei unserem Institut, die im Berichtsjahr hinter dem Durchschnitt der Kreditorenverminderungen vieler anderer Institute zurückblieben, betrafen aber nicht vornehmlich Angstabhebungen. Sie wurden zu einem nicht geringen Teil bedingt durch die Arbeitslosigkeit u. Kurzarbeit vieler unserer Sparer, die Einlagen zur Behebung ihrer persönlichen Not abheben mussten. ――