Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 1899 Chemische Fabriken zu Leopoldshall A.-G.“ als Ganzes mit Wirkung v. 1./7. 1921 ab über- nommen wird. Die Kaliwerke Aschersleben gewährten den Aktionären der ,Vereinigte Chemische Fabriken zu Leopoldshall'' auf M. 600 Aktien der „Vereinigte Chemische Fabriken“ M. 1000 Aktien der Kaliwerke Aschersleben. Auf den Ascherslebener Betriebsanlagen wurde ab 1./8. 1931 die Produktion infolge des starken Absatzrückganges in dem von Aschersleben allein erzeugten schwefelsaurem Kali eingestellt. Der Absatzrückgang des Jahres 1931 in dieser Marke bezifferte sich auf 31.7 % gegenüber 1930 u. sogar auf 37.7 % gegenüber 1929. Die Stillegung des Werkes wird aller Voraussicht nach eine dauernde sein. Die Sulfatanteile des Konzerns werden in Zukunft in Hattorf verarbeitet. Nachdem die Genehmigung der Kaliprüfungsstelle zur Übertragung von mehr als 50 % der Quote auf andere Kaliwerke vorliegt, können die Maschinen und Apparate der Ascherslebener Fabrik in den anderen Betrieben des Konzerns nutzbringend verwendet werden. Dagegen müssen die vier Ascherslebener Schächte, auf denen die Kali- quoten ruhen, nach den Bestimmungen des Kaliwirtschaftsgesetzes aufrechterhalten werden. Mit Rücksicht auf die Stillegung des Werkes Aschersleben musste die Ges. eine Erhöhung der Abschreibungen eintreten lassen. Die Anlagen der Vereinigten chemischen Fabriken zu Leopoldshall zur Herstell. chemischer Erzeugnisse wurden durch Absatzschwierigkeiten u. schlechte Preise an der vollen Entfaltung ihrer Produktionsmöglichkeit gehemmt. Der Betrieb arbeitete deshalb unwirtschaftlich u. wurde nach vorheriger Einschränkung im Nov. 1931 bis auf weiteres stillgelegt. Der Besitzanteil an der Gewerkschaft der Consolidirten Braunkohlengrube Georg bei Königsaue, von der die Hälfte der Kuxe im Besitz der Ges. war, wurde nach Stillegung der Werksanlagen bei Aschersleben verkauft. Konzerngesellschaften: Im Wege gegenseit. Beteil. haben i. J. 1922 die Kaliwerke Aschers- leben mit der Consolidirte Alkaliwerke A.-G. in Westeregeln u. der Kaliwerke Salzdetfurth A.-G. einen Grosskonzern gebildet, der nahezu ein Viertel von der Gesamtbeteiligung am Absatz des Kalisyndikats umfasst. Die Beteiligung untereinander ermöglicht eine zweckent- sprechendeVerteilung der Arbeit u. rentablen Austausch der den einzelnen Werken zu- stehenden Quoten. Die Einheitlichkeit in der Leitung des Gesamtkonzerns ist dadurch gewährleistet, dass die Generaldirektoren von Salzdetfurth u. Westeregeln gleichzeitig Generaldirektoren der Kaliwerke Aschersleben sind. Zweck: a) Betrieb der bei Aschersleben belegenen, im Eigentum der Ges. stehenden, unter dem Namen „Schmidtmannshall'“ konsolidierten Steinsalz- Bergwerke Schmidtmann I–XXI nebst den dazugehörigen Fabrikanlagen u. sonst. Zubehör; b) Gewinnung u. Ver- wertung von Bergbau-Erzeugn. u. daraus hergestellten Fabrikaten für Handel u. Verbrauch, einschl. Nutzbarmachung darauf bezügl. Patente; c) Erwerb, Pachtung, Errichtung u. Aus- beutung von Gruben u. Anlagen, welche zur Erreichung des zu b) gedachten Zweckes dienen sowie Beteilig. an and. Unternehm., deren Geschäftsbetrieb mit dem vorgedachten Zwecke in Verbindung steht. Die Ges. beschäftigte Ende 1930 etwa 200 Angestellte u. 1800 Arbeiter; Ende 1931: 179 Angest. u. 608 Arbeiter. Besitztum: Der Gesamtfeldesbesitz der Kaliwerke Aschersleben an verliehenem Berg- werkseigentum beträgt rund 56 693 400 qm. Er umfasst die Bergwerke: Zornitz mit rund 7416 800 qm, Gr. Schierstedt mit rund 6 518 700 qm, Askania mit rund 10 805 700 qm, Winningen mit rund 8 498 700 qm, Schmidtmann XXII mit rund 800 700 qm, Schmidt- mann XXIII mit rund 400 300 qm, Schmidtmann XXIV mit rund 1 357 200 qm, Schmidt- mann XXV mit rund 1 418 000 qm, Schmidtmann XXVI, nördlich mit rund 1 000 100 qm, Schmidtmann XXVI, südlich mit rund 3 319 800 qm, Dreileben I mit rund 2 189 000 qm, Drei- leben II mit rund 2 188 900 qm, Hattorf Vmit rund 2 189 000 qm, Philippsthal I mit rund 2 189 000 qm, Philippsthal IV mit rund 2 185 000 qm, Röhrigshof I mit rund 2 188 100 qm, Röhrigshof IIa mit rund 1 533 600 qm, Röhrigshof IITa mit rund 481 300 qm, Heimbolds- hausen IIIa mit rund 13 500 qm. – Der Gesamtgrundbesitz beträgt 3 283 407 qm. Davon liegen in den Gemarkungen Aschersleben u. Gross Schierstedt 2 484 900 qm, in den Ge- markungen Philippsthal, Röhrigshof, Harnrode (Kreis Hersfeld) u. Vacha 540 100 qm, in der Gemeinde Leopoldshall 258 300 qm. An Betriebsanlagen sind folgende vorhanden: A. Ascherslebener Anlagen: Die Förderanlagen: Schacht IV (Zornitz), Schacht V (Gross-Schierstedt), Schacht VI (Askania) u. Schacht VII (Winningen), welche mit aus- gedehnten Fabrikanlagen zur Verarbeitung der in den Schächten gewonnenen Rohsalze auf Chlorkalium, Sulfat, Düngesalze, Brom u. andere chemische Produkte ausgestattet u. mit leistungsfähigen mechanischen Löseapparaten, Deck- u. Trockeneinrichtungen sowie mit Transport- u. Verladevorrichtungen versehen sind. Für die Lagerung der Fabrikate sind ausreichende Speicherräume vorhanden. Die Fabriken sind in der Lage, jährlich vd. 1 000 000 dz Fertigfabrikate herzustellen. Nach der bestehenden Endlaugenkonzession dürfen in den Fabriken werktäglich 25 000 dz Carnallit verarbeitet werden. Zur Abführung der Fabrikabwässer nach der Bode sind zwei eiserne Muffenrohrleitungen von 400 u. 250 mm Durchmesser u. je 24.5 km Länge vorhanden. Bei den Fabriken befinden sich eine grössere Zentralwerkstatt, das Verwaltungsgebäude u. Laboratorien. Ausserdem sind 71 Beamten- u. Arbeiterwohnungen vorhanden. Zur Versorgung der gesamten Schacht- u. Fabrikanlagen mit elektrischem Kraft- u. Lichtstrom ist eine eigene elektrische Zentrale errichtet, in welcher je ein Turbogenerator für 1000, für 1600 u. 2800 KkW Leistung im Betriebe ist. Der Abdampf aus den Turbinen findet Ausnutzung zu Löse- u. Verdampfzwecken in den