1908 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Agrarwirtschaft, in denen heute der Verbrauch von Kali noch unbedeutend ist. – Angestellte u. Arbeiter: Am 31./3. 1931 wurden im Konzern 874 Angestellte u. 4734 Arbeiter beschäftigt, am 31./3. 1932 insges. 4301. Entwicklung: Während die Kali-Industrie Aktienges. bis zum Jahre 1926 lediglich Holdingges. war u. grosse Posten von Akt. u. Kuxen einer grossen Zahl der besten deutschen Kaliunternehmungen besass, ermöglichte es das „Gesetz über Steuermilder. zur Erleichter. der Wirtschaftslage“ v. 31./3. 1926, den grössten Teil der Unternehmungen, an denen die Ges. beteiligt war, mit ihr zu vereinigen. Im Sept. 1926 haben nachstehende Gewerk- schaften u. Ges. m. b. H. ihre Liqu. u. Fusion mit der Kali-Industrie A.-G. beschlossen: I. Gewerkschaften: Alicenhall, Beberstedt, Carlsfund, Ellers, Felsenfest, Ferna, Gebra, Glück- auf, Glückauf-Bebra, Glückauf-Ebeleben, Glückauf-Ost, Glückauf-West, Glücksborn, Hed- wigsburg, Heldrungen I, Heldrungen II, Herfa, Heringen, Hermann II, Hüpstedt, Immen- rode, Irmgard, Johannashall, Lohra, Meimerhausen, Neurode, Reichskrone (preussische Gew.), Reichskrone (gothaische Gew.), Richard (preussische Gew.), Richard (gothaische Gew.), Rothenfelde, Schlotheim, Walter, Westfalen, Westohm, Wilhelmshall, Wills; II. Ges. m. b. H.: Bergbaugesellschaft Alicenhall, Glückauf Chemische Werke, Chemische Fabriken Hüpstedt, Kaliwerke Meimerhausen, Rudolfus Chemische Fabriken, Chemische Fabriken Wolkramshausen. Zur gleichen Zeit haben die Aktiengesellschaften: Bismarckshall, Deutsche Kaliwerke, Grossherzog von Sachsen. Vereinigte Norddeutsche Kaliwerke u. die Gew. weimarischen Rechtes: Alexandershall, Butlar, Heiligenmühle. Heiligenroda, Kaiseroda, Grossherzogin Sophie, Grossherzog Wilhelm Ernst, Sachsen- Weimar ihre Fusion mit der Kali-Industrie A.-G. beschlossen. Im Austausch erhielten die Aktion. u. Gewerken für jede Aktie bzw. jeden Kux der Akt.-Ges. Deutsche Kaliwerke 0.4, Gew. Butlar 0.14, Gew. Heiligenroda 9, Gew. Sachsen-Weimar 6, Gew. Kaiseroda 18, Gew. Heiligenmühle 0.333, Kaliwerke Grossherzog von Sachsen A.-G. 0.714 Akt. der Kali-Industrie A.-G., lautend über RM. 400 mit Div.-Schein für 1926. 1927 haben die Gew. Hedwigsburg, Anhalt, Burggraf, Hildesia, Ilberstedt, Salzungen u. die Bergbauges. Aller-Hammonia m. b. H. Liquidation und Gesamtveräusserung ihres. Vermögens, die Alkaliwerke Ronnenberg Fusionierung mit der Kali-Industrie A.-G. beschlossen. Es sind danach auf Grund der in den Jahren 1926 u. 1927 gefassten Liqu.- oder Fusionsbeschlüsse insges. 70 Untern. des sogen. Wintershall-Konzerns mit der Ges. verschmolzen worden. – Durch Vertrag v. 22./9. 1930 sind die Vermögen u. Verpflicht. der Gewerkschaften des Dr. Wilhelm Sauer-Konzerns, die mit Ausnahme der Gewerkschaft Ottoshall, deren Kuxe sich ganz im Besitze dieses Konzerns befanden, ihre Liqu. beschlossen haben, auf die Ges. übergegangen. Nach dem von der Ges. gemachten Angebot entfallen auf jeden aussenstehenden Kux Bergmanns- segen nom. RM. 8000 Aktien, Hugo nom. RM. 6000 Aktien, Hohenfels nom. RM. 5600 Aktien u. Erichssegen nom. RM. 2800 Aktien der Wintershall A.-G. Nachdem das Landgericht Hannover als I. Instanz den Anfechtungsklagen wegen der Verschmelzungen der Gewerk- schaften Bergmannssegen, Hugo, Hohenfels und Erichssegen stattgegeben hat, wurden in der Bilanz vom 31./12. 1931 deren früher übernommene Vermögenswerte u. Verbindlichkeiten wieder herausgenommen u. die Anschaffungswerte dem Beteilig.-K. wieder zugeführt. Im Jahre 1931 wurden an wichtigeren Beteilig. erworben: Erdölraffinerie Salzbergen G. m. b. H. (Neugründung), Anteile an Gew. Nienhagen bzw. dem Anton Raky-Wintershall- Konsortium, Anteile an den Sprengstoffwerken Kieselbach-Kunigunde G. m. b. H. u. Beteilig. an der Gew. Elwerath (Näheres s. auch unter „Erdölinteressen“). Erdölinteressen: Die Verhandlungen, die die Wintershall-A.-G. 1931 mit den Grund- eigentümern über die Kaligerechtsame des Werkes Gebra-Lora bei Niedergebra (Eichsfeld) wegen Abschlusses von Erdölbohrverträgen geführt hat, wurden im Juni 1931 beendet. Wintershall sicherte sich bis zum Jahre 1961 das Ausbeuterecht auf Erdöl gegen Zahlung eines Förderzinses von 5 % vom Bruttoerlös des vom Gewinnungsort versandten Rohöls. Das Wartegeld beträgt je Morgen für das erste Vertragsjahr RM. 0.50, für alle anderen Jahre je RM. 1. Auch in Dingelstedt (Eichsfeld) erklärten sich die Grundbesitzer bereit, für etwa 17 000 Morgen in den Fluren Beberstedt u. Hüpstedt ähnliche Verträge abzuschliessen. Im Jahre 1931 erwarb die Ges. 312 Kuxe der tausendteiligen Gew. Elwerath. Die Gew. Elwerath hat zusammen mit der Preussag im Jahre 1931 eine Krackanlage zur Verarbeitung von etwa 90 000 t Rohöl pro Jahr unter der Firma „Gewerkschaft Deutsche Erdölraffinerie (Deurag)' in Misburg errichtet; später haben sich die Shell-Gruppe und die Deutsch- Amerikanische Petroleum-Ges. an der Deurag beteiligt. Die Anlagen dieser Gew. sind 1932 in Betrieb genommen. Gemeinsam mit der Firma Anton Raky Tiefbohrungen A.-G., Salz- gitter, wurde das sogenannte Raky-Wintershall- Konsortium gebildet, an dem Winters- hall mit 50, 05 % beteiligt ist. Die Geschäftsführung des Konsortiums wird durch die Gew. Nienhagen ausgeübt. Das Konsortium bezweckt die Erschliessung u. Ausbeutung von Erdöl- u. Erdgasvorkommen in den Gemarkungen Nienhagen u. Westercelle, Kreis Celle. Auf. schliessungsarbeiten wurden bisher nur in bescheidenem Umfange durchgeführt. Das ge- förderte Rohöl gelangt in der Ende des Jahres 1931 von der . Erdöl-Raffinerie Salzbergen G. m. b. H. (Ersag)', Salzbergen i, Hannover, gepachteten Erdöl-Raffinerie zur Verarbeitung. Die gesamten Anteile dieser G. m. b. H. besitzen wir. Am 30./11. u. 3./12. 1931 wurde von der Wintershall A.-G. mit dem Land Thüringen ein Vertrag abgeschlossen, der einer zu gründenden A.-G. das ausschliessliche Recht zum Aufsuchen u. bei Fündigwerden auch das Recht zur Gewinnung von Erdöl u. anderen Bitumen verleiht. Das Gebiet, in dem die Ges. Erdöl aufsuchen wird, umfasst den Landkreis – ―