Err 1924 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Geh. Regier.-Rat Gustav Brecht, Köln; Kfm. Louis Brügmann, Dortmund; Bankier Dr. Otto Jeidels, Herbert M. Gutmann, Berlin; Dr. Rob. Pferdmenges, Köln; Dr. Oskar Schlitter, Berlin; Komm.-Rat Ernst Schweckendieck, Dortmund; Dr. Kurt von Sydow, Zemlin; Friedrich Fentener van Vlissingen, Utrecht; Betriebsrats-Mitgl.: A. Schiffmann, L. Frielinghaus. Zahlstellen: Eig. Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank u. Disconto- Ges., Dresdner Bank, Lazard Speyer-Ellissen; Frankf. a. M.: Deutsche Bank u. Disconto- Ges., Dresdner Bank, Lazard Speyer-Ellissen; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Cie., Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Wuppertal-Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Dortmund: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank; Hamburg: Deutsche Bank u. Disconto- Ges., Dresdner Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Die Entwicklung unserer Ges. im verflossenen Jahre war zwangsläufig beeinflusst durch den Verfallprozess, in den sie naturgemäss in vollem Umfange verhaftet war. Die Förderung sank in Anpassung an den Absatz auf 79 % der Jahresmeege 1930 u. 67 % der Jahresmenge 1929. Sie erreichte damit etwa den Stand des Geschäftsjahres 1902/03. Die Kokserzeug. ging auf 68 % des Vorjahres u. auf 52 % des Jahres 1929 zurück u. war etwa gleich der Erzeug. des Geschäftsjahres 1899/1900. Unser Gesamtabsatz an Kohlen, Koks u. Briketts war im Berichtsjahr um 16 % niedriger als im Vorjahr u. um 35 % niedriger als im Jahre 1929. Der Koksabsatz unterschritt das Vorjahr um 20 %, das Jahr 1929 um 47 %. Ebenso rückläufig war die Entwickl. des Nebenprodukten- Marktes. Wir setzten weniger als im Vorjahre ab: Ammoniak 12 %, Teer 29 %, Rohbenzole 34 %. Die Gasabgabe an die Ruhrgas-A.-G. stieg im Berichtsjahr bis zum Juli, dann trat auch hier ein Rückgang ein. Diese Ungunst der Marktverhältnisse wirkte sich in einem schroffen Abgleiten der Erlöse aus, die im Mittel des Berichtsjahres für Kohlen, Koks u. Briketts um 12 % niedriger lagen als im Jahre 1930. Die Belastung je Tonne durch die Syndikatsumlage erreichte im Dez. die a. o. Höhe von RM. 3,94. In dieser Lage sahen wir uns wieder vor den Entschluss gestellt, die Zahl unserer Betriebsanlagen zu verringern. Im Juni erfolgte die Stillegung der Zeche Kurl. Seit dem 15./9. ruht die Förderung auf Recklinghausen I; die Kokerei Recklinghausen I wurde bereits im Februar 1931 ausser Betrieb genommen. Wir legen Wert darauf festzustellen, dass die Gesamtförderkapazität unserer Ges. weder durch diese u. die voraufgegangenen Stilleg. wesentlich verringert, noch durch die Neuanlagen auf den in Betrieb gebliebenen Anlagen wesentlich erhöht worden ist. Beide Massnahmen, die vielfach miteinander in Verbind. stehen, sind vielmehr wirtschaftliche Folger., die wir aus der Wirtschafts- u. Sozialpolitik der Nachkriegszeit ziehen mussten, wenn wir unsere Ges. erhalten wollten. Die Stilleg. der beiden genannten Anlagen reichte nicht aus, um unsere Belegschaft in genügendem Ausmasse zu verringern; wir mussten daneben auch auf den anderen Zechen in mehreren Stufen umfangreiche Entlass. vornehmen. Aktiengesellschaft Sächsische Werke in Dresden-A., Bismarckplatz 2/6. Gegründet: 13./11. 1923; eingetr. 20./11. 1923. Auf Grund des am 14./3. 1924 mit dem Freistaat Sachsen abgeschlossenen Vertrages hat die Ges. mit Wirkung v. 1./4. 1923 ab die bisher von diesem betriebenen Kohlen- u. Elektrizitätsunternehmen einschl. des umfangreichen Grundbesitzes, u. zwar das Braun- kohlenwerk Hirschfelde mit den Nebenwerken Hartau u. Olbersdorf. das Braunkohlenwerk Böhlen mit den Nebenwerken Leipnitz u. Beucha, das Steinkohlenwerk Zauckerode bei Dresden, das Grosskraftwerk Hirschfelde, das Kraftwerk Pirna u. die zur Stromversorg. des Landes Sachsen u. der angrenzenden Gebiete gebauten elektr. Übertragungsanlagen mit den Verteilungsunternehmen Elektrizitätswerk Oberlausitz in Zittau u. Elektrizitätswerk Elb- talzentrale in Pirna übernommen. Ferner sind die Beteilig. des Freistaates Sachsen an Elektrizitätsunternehm. Sachsens in den Besitz der Ges. übergegangen. Zweck: Errichtung, Erwerb u. Betrieb von Unternehm., die sich mit der Gewinnung von Bodenschätzen, mit deren Ver- u. Bearbeitung, mit der Erzeugung oder Fortleit. von Energie- u. Wärmemitteln u. mit dem Absatz der gewonnenen Erzeugnisse befassen sowie die Beteilig. an derartigen Unternehmungen. Besitztum: Der gesamte Besitz an Braunkohlen umfasst in Grubenfeldern von etwa 32 000 ha Gesamtfläche rd. 3½ Milliard. t gewinnbare Braunkohle. Davon entfallen 1 Md. t auf Tagebaugebiete in Ostsachsen, in der Hauptsache auf das Hirschfelder Kohlenbecken, 2 Md. t Tagebaufeld u. 500 Mill. t Tiefbaufeld in Westsachsen auf das Leipzig-Bornaer Gebiet. Der gesamte Grundbesitz beläuft sich auf über 10 000 ha land- u. forstwirtschaftl. genutzte Fläche. Davon steht der Wald mit rd. 2200 ha in eigener Bewirtschaftung. Die Felder sind verpachtet. In dem restl. Gebiet von 22 000 ha besitzt die Ges. das Abbaurecht, zum Teil durch Kauf, zum Teil durch Übertragung auf Grund des sächs. Kohlen-Regal- Gesetzes. – Zahl der Wohnungen für die Belegschaft: 1249. Braunkohlen- u. Steinkohlenwerke: Das Braunkohlenwerk Hirschfelde ist Ende 1916 von der Braunkohlen-A.-G. Herkules durch den sächsischen Staat erworben worden. Der Betrieb erstreckt sich zur Zeit über die Fluren Hirschfelde, Türchau u. Seitendorf. Das Werk umfasst einen ausgedehnten Tagebau mit den neuesten maschinellen Ge- winnungs- u. Förderungsanlagen für eine Jahresleistung von etwa 3 Mill. t, eine Brikett- 8 * *