1926 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdol- u. Torfgewinnung. zwischen den Unternehm. insbes. bei der weiteren elektrowirtschaftlichen Betätig. in Mitteldeutschland (Thüringen). b) Kraftwerke: Das Grosskraftwerk Hirschfelde liegt unmittelbar neben dem Braun- kohlenwerk u. besteht aus dem von der Elektricitäts-Lieferungs-Ges., Berlin, im Jahre 1917 erworbenen älteren Teil, dem Werk I, u. dem in unmittelbarer Nähe in den letzten Jahren neuerbauten Teil, dem Werk II. Beide Werke sind miteinander durch Dampf- u. elektr. Leitungen verbunden, so dass sie ein einheitl. Grosskraftwerk mit einer Gesamtleist. von 145 400 kW darstellen. Die Geb. des Kraftwerkes bestehen aus: 3 Kesselhäusern, 2 Masch.- häusern mit angebautem Verwalt.-Gebäude, 2 Pumpenhäusern, 3 Schalthäusern, den Häusern für die sanitären, Feuerwehr- und sonst. Neben-Einricht. Die Einricht. des Kraftwerkes bestehen aus: 25 Steilrohrkesseln mit je einer Heizfläche von 640–800 qm, 5 weiteren Kesseln mit je 1000 qm Heizfläche; ferner aus 3 Dampfturbinensätzen von 3400 KkW, 7500 KkW u. 13 000 KW, 2 Dampfturbinensätzen von je 20 000 kW u. je 1 Turbinensatz von 17 000, 24 500 u. 40 000 kW Leistung. Die Masch.-Spannung von 6000 Volt wird durch entsprechende Umspannanlagen auf 20, 40 u. 100 000 V umgespannt. Zu den Einrichtungen gehören ferner: Kohlenförder-, Schalt-, Kühlwasser-, Rückkühl- u. Entaschungsanlagen, so- wie die sonst. Nebenanlagen. Die Kohlenversorgung des Werkes erfolgt über den grossen Kohlenbunker des Braunkohlenwerkes, aus dem die Kesselhausbunker gespeist werden. Das Kühl- u. Betriebswasser liefert die dem Kraftwerk vorbeifliessende Görlitzer Neisse in genügendem Ausmasse. – In dem Grosskraftwerk Böhlen b. Leipzig ist das Kesselhaus 1 mit 6 Steilrohrkesseln u. 1 Schrägrohrkessel von je 500 qm Heizfläche u. 1 Kruppschen Schiffskessel von 600 qm Heizfläche ausgerüstet. Das Kesselhaus II umfasst 2 Sektional- Kessel zu 2250 u. 2500 qm Heizfläche u. 6 Steilrohrkessel zu je 1500–1850 qm Heigzfläche. Kesselhaus I wird mit Rohbraunkohle, Kesselhaus II mit Kohlenstaub betrieben. Es sind 9 Masch. in Betrieb u. zwar: 3 Gegendruckmaschinen: 2 mit je 9100 kW, 1 mit 18 000 kW; ferner 6 Kondensationsmaschinen: 2 mit je 22 000 kW, je eine mit 23 700 u. 25 600 kW und 2 Maschinen mit je 40 000 kW Leistung, so dass die Gesamtleistung des Werkes 209 500 kW beträgt. Die Einrichtung des Kraftwerks wird durch umfangreiche Kohlen- förder-, Kühlwasser-, Rückkühl- u. Entaschungsanlagen, durch Schalt- u. Umspannanlagen, in denen die Maschinenspannung von 6000 Volt für die Fortleitung der Energie auf 30 000 u. 100 000 Volt umgespannt wird, ergänzt. Die Versorg. des Werkes mit Brennstoffen erfolgt einesteils aus der angrenzenden Grube über einen Rohkohlenbunker, zum anderen Teil aus der Kohlenstaubmahlanlage. Das Betriebs- u. Kühlwasser wird durch die Grubenwasserhalt. gewonnen. – Das Kraftwerk Pirna umfasst ein Kessel-, Maschinen-, Umspann- u. Schalthaus mit den erforderl. Nebengebäuden. Eingebaut sind 7 Steilrohrkessel mit zus. 2950 qm Heiz- fläche u. 2 Dampfturbinensätze von 3400 u. 8000 KkW Leistung u. die notwendigen Umspann-, Schalt- u. sonst. Nebeneinricht. Dieses Kraftwerk hat nur noch den Zweck der Reserve. — Das Kraftwerk Lichtenberg mit 6 Schrägrohrkesseln von insges. 1380 qm Heizfläche u. einer Maschinenleist. von rd. 7250 kW arbeitet zunächst ohne direkten Zus. hang mit der Landes- stromversorg. nur für das eigene Gebiet. – Das Kraftwerk Oelsnitz mit 8 Steilrohrkesseln u. insgesamt 2472 qm Heizfläche verfügt über eine Maschinenleistung von 5096 kW u. dient nach dem Ausbau des Grosskraftwerkes Böhlen ebenfalls nur Reservezwecken. — Das Wasserkraftwerk Himmelmühle b. Annaberg verfügt über eine Leistung von 200 kW, das Wasserkraftwerk Muldenberg über eine Leistung von 300 kW. Die AsSW hat ferner die vom Sächsischen Staat errichteten Wasserkraftanlagen in Aue, Klosterbuch, Walden- burg (dieses an die Überlandwerke Glauchau A.-G. weiterverpachtet) u. Wurzen mit einer installierten Leistung von 1200, 1120, (400) u. 5165 kW gepachtet. 1928 Kauf einer Wasser- Kraftanlage bei Auerhammer (Leistung 200 kW). c) Übertragungsanlagen. Die in den eigenen Kraftwerken u. teilweise durch Bezug gewonnene elektrische Energie wird in Hochspannungsleitungen über ganz Sachsen zehn 100 kV-Umspannwerken zugeführt, von denen aus dann die weitere Verteilung vor- genommen wird. Der Übertrag. dienen Höchstspannungsdoppelleitungen von 100 000 Volt Spannung, von denen bisher in Betrieb sind: eine vom Grosskraftwerk Hirschfelde durch ganz Sachsen über Dresden, Chemnitz, Silberstrasse b. Zwickau bis in den südwestlichsten Teil Sachsens nach Herlasgrün i. Vogtl. Eine zweite verbindet das Grosskraftwerk Böhlen bei Leipzig über Altenburg, Glauchau mit dem Umspannwerk Silberstrasse b. Zwickau, wo sie auf die Hirschfelder Leitung stösst Eine dritte läuft von Böhlen über Borna, Rochlitz, Mittweida, Etzdorf bei Rosswein u. Nossen nach dem im Zusammenhang mit dem Bau des Pumpspeicherwerkes Niederwartha errichteten Hauptumspannwerk Dresden-Nord; sie wurde bis Hirschfelde als direkte Verbindung zwischen Grosskraftwerk-Pumpspeicherwerk Nieder- wartha weitergeführt. Die letzte Leitung u. die Leitung Hirschfelde-Herlasgrün sind zwischen den Umspannwerken Dresden-Süd u. Dresden-Nord u. Chemnitz-Süd u. Chemnitz-Nord durch 100 kV-Leitungen miteinander verbunden. Ausserdem ist vom Umspannwerk Dresden-Nord aus das Hochspannungsnetz der AsW durch eine 100 kV Doppelleitung mit dem Kraft- werk Lauta, im Nordwesten des Landes von Böhlen durch eine solche mit dem Kraftwerk Zschornewitz der Elektrowerke A.-G., Berlin, gekoppelt. Insges. beträgt die Leitungslänge der in Betrieb befindlichen 100 kV-Leitungen etwa 1336 km, der 40 kV-Freileitungen etwa 250 km u. der 30 kV-Leitungen etwa 470 km, zu denen noch Hochspannungsleitungen von 20 000, 15 000, 10 000, 6000, 3000 u 2000 Volt Spannung in einer Gesamtlänge von fast 1500 km treten. Die Gesamtlänge des Hochspann.-Kabelnetzes beträgt etwa 873 km. Die in den