1978 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. = 600 Kuxe der Zeche Rosenblumendelle. Rosenblumendelle ist 1903 ganz mit dem Mülheimer Bergwerksverein vereinigt. – 1905 Beteilig. an der Rhein.-Westfäl.-Berg werks-Ges. m. b. H., Mülheim-Ruhr (Kap. RM. 500 000). – Auf Grund des in der G.-V. v. 7./9. 1927 gefassten Beschlusses ist das gesamte Vermögen der Gewerkschaft ver. Welheim, Bottrop, mit Wirk. v. 1./1. 1927 gegen nom. RM. 9 002 000 Akt. übern. worden. Am 8./9. 1927 wurde mit der Gewerkschaft Mathias Stinnes in Essen ein Interessen- gemeinschafts-Vertrag (s. auch unten) abgeschlossen. In Durchführ. dieses Vertrages wurde i. J. 1928 mit der betriebs- u. verwaltungstechnischen Zusammenfassung u. Um- gestaltung der Betriebe begonnen. Anfang Mai 1928 wurde die Verwaltung von Mülheim nach Essen in das Geschäftsgebäude der Gewerkschaft Mathias Stinnes verlegt. Aus dem Mülheimer Verwaltungsgebäude sind 19 Wohnungen für Werksangehörige her- gerichtet worden. Zur besseren Ausnutzung der Kohlenwertstoffe wurde am 1./10. 1927 die Kokserzeugung in der Kokerei Hagenbeck eingestellt u. die Beteilig. auf Mathias Stinnes gelegt. Am 15./7. 1928 erfolgte die Stillegung der Anlage Hagenbeck. Weiter wurden Massnahmen getroffen, die Förderung der Zeche Humboldt auf Rosenblumendelle umzulegen u. den unrentablen Tagesbetrieb von Humboldt stillzulegen. 1928 erwarb die Ges. Anteile der Firma Mathias Stinnes, G. m. b. H., Mülheim-Ruhr. 1929 erwarb die Ges. Aktien der Forst- betriebs- u. Sandverwertungs-A.-G. Letztere Ges. geriet 1931 in Konkurs. – Ende 1931 wurde die Zeche Welheim stillgelegt. Zweck: Kohlenbergbau, Brikett- und Koksfabrikation. Besitztum: Der zus. hängende Felderbesitz des Unternehmens, das zumeist Ess- u. Magerkohle fördert, umfasst 21 961 879 qm zwischen den Städten Mülheim (Ruhr) u. Essen mit 3 Schachtanlagen, die 4 Förder- u. 4 Wetterschächte aufweisen. Das 2 612 505 qm grosse Grubenfeld „ver. Welheim“ liegt in der Gemeinde Bottrop u. besitzt eine Schacht- anlage mit 1 Förder- u. 1. Wetterschacht. I. Das Steinkohenberg werk Hagenbeck mit Neu-Schölerpad. Die Zeche baut in ihrem 5 279 291 qm grossen Felde auf dem Altendorfer Sattel, in der nach Norden anschliessenden Schölerpader und in der südlich gelagerten Essener Hauptmulde die 6 liegenden Flötze der Fettkohlenpartie mit dem bekannten Leitflöz Sonnenschein oder Dicke- bank. Inhalt des Feldes an Kohlen bis 1200 m Tiefe 33 400 000 t. Es sind 2 Schächte vor- handen. — Die Zeche wurde am 15./7. 1928 stillgelegt, die gewonnenen Kohlen werden auf Rosenblumendelle gehoben. II. Das Steinkohlenbergwerk Humboldt mit 5 000 036 qm Feldesumfang grenzt südl. an Hagenbeck. Bis zu 1200 m Tiefe stehen im bisher aufgeschlossenen Felde Humboldt 16 600 000 t Magerkohen bester Qualität an. Der Hauptschacht ist 522 m tief. Die Zeche ist zur Hälfte beteiligt an der Brikettfabrik der Firma Stachelhaus & Buchloh in Mann- heim. Am 1./4. 1929 wurde die Zeche stillgelegt. III. Südl. von Humboldt u. westl. von Hagenbeck liegt die Zeche Rosenblumen- delle mit 6 722 190 qm Feldesumfang. Der als Fahr- u. Wetterschacht abgeteufte Schacht Kronprinz (400 m tief) ist 1903 vollständig fertiggestellt u. seit April 1903 in Betrieb. Es werden Esskohlen aus den zus. 4.72 m mächtigen, 6 bauwürdigen Flözen der liegenden Flözgruppe gefördert. Für Förderung u. Wasserhaltung ist 1897–1900 neben dem seither in Betrieb befindl. Schachte ein neuer Schacht abgeteuft. Die Schächte sind durch eigene Zweigbahn, an die auch die Zeche Humboldt anschliesst, mit Bahnhof Heissen der Staats- bahn verbunden. Es ist eine Brikettfabrik mit 8 einfachen u. 1 Doppelpresse vorhanden. IV. Das Steinkohlenbergwerk Wiesche mit 4 960 362 qm Feldesumfang, begrenzt westl. die Felder von Rosenblumendelle u. Humboldt. Diese Grube besitzt eine Brikett- fabrik mit 10 Pressen u. Ringofenziegelei. Der alte Schacht wurde gänzlich neu in Eisen ausgekleidet. Die Berechtsame enthält 11 700 000 t Kohlen. V. Zeche Welheim. Am 15. Dez. 1912 wurde mit dem Abteufen der Zeche vereinigte Welheim begonnen u. konnte 1914 die Förderung aufgenommen werden. Gewonnen werden Gasflammkohlen. Es sind 2 Schächte vorhanden. Die Teufe beträgt 858 m. Schacht 1 (2 Förderungen) ist einziehender, Schacht II ausziehender Schacht. Es werden 8 Flöze auf 3 Sohlen gebaut. Die Zeche hat Anschluss am Hafen der Gewerkschaft Mathias Stinnes am Rhein-Herne-Kanal. Weiter besitzt ver. Welheim eine neuzeitliche Stromerzeugungsanlage. Vorhanden sind 848 Häuser mit 2642 Beamten- u. Arb.-Wohnungen. Der Grundbesitz betrug am Ende 1931: 571 ha. – Die Belegschaft einschl. Beamte betrug 1930 bzw. 1931 durchschnittlich 5708 bzw. 3887 Mann. – Belegschaft Ende 1930: 4687; Ende 1931: 2674. Interessengemeinschafts-Vertrag: Am 8./9. 1927 erfolgte Abschluss eines Interessen- gemeinschafts-Vertrages mit der Gewerkschaft Mathias Stinnes in Essen mit Wirkung ab 1./1. 1927 auf 99 Jahre. Nach dem Vertrage erhält der Mülheimer Bergwerksverein 40 % des Gesamtgewinnes u. die Gew. Mathias Stinnes 60 %. Beteiligungen: Rhein.-Westf.-Bergwerks-Ges. m. b. H. in Mülheim-Ruhr (Kap. RM. 500 000). Die Beteilig. der Ges. entspricht einer Feldesgrösse von rund 28 Normalfeldern u. stellt den Kohlenbesitz des Vereins auf absehbare Zeit sicher. – Gewerkschaft Mathias Stinnes (Beteilig. 139 Kuxe). In Gemeinschaft mit dieser Gewerkschaft beherrscht die Ges. die Firma Math. Stinnes G. m. b. H., Mülheim-Ruhr, die Schiffahrt u. Kohlenhandel betreibt u. ein St.-Kapital von RM. 16 000 000 hat. – Essen-Mülheimer Grundstücks-Kauf- u. Bau-Ges. m. b. H., Essen (Kap. 20 000, Beteilig.-Mehrheit). – Die Ges. ist ferner beteiligt bei der Ruhr-Gas A.-G., Essen. u. bei der Ruhr-Chemie A.-G., Holten.