ÜA 1988 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Konzerngesellschaften: Im Wege gegenseitiger Beteil. haben im Jahre 1922 die Kali- werke Salzdetfurth A.-G. mit den Kaliwerken Aschersleben, Aschersleben, u. den Consoli- dirten Alkaliwerken, Westeregeln, einen Grosskonzern gebildet, der nahezu ein Viertel der Gesamtbeteil. am Absatz des Kalisyndikats umfasst. Die Einheitlichkeit in der Leitung des Gesamtkonzerns ist dadurch gewährleistet, dass die Generaldirektoren von Aschersleben u. Westeregeln gleichzeitig Generaldirektoren der Kaliwerke Salzdetfurth sind u. der Gen.- Dir. von Salzdetfurth gleichzeitig Gen.-Dir. von Aschersleben u. Westeregeln. Zweck: Erwerb und Betrieb von Bergwerken, insbes. Gewinnung und Verwertung von Salzen, Mineralien u. Fossilien jeder Art u. Vornahme aller Handlungen, welche mit derartigen Geschäftsbetrieben in Verbindung stehen. Die Ges. kann Bergwerkseigentum, ebenso Grund- eigentum u. jede Art von Gerechtsamen erwerben u. veräussern, Fabrikbetrieb jeder Art unternehmen, An- u. Verkäufe von Produkten, Fabrikaten u. Mobilien abschliessen, sich auch bei allen gleichart. Unternehm. Dritter in jeder ihr gut scheinenden Weise beteiligen. Besitztum: Der Gesamtfelderbesitz der Ges. beträgt rd. 40 000 000 qm, beruhend auf im Jahre 1890 abgeschlossenen 100jährigen Salzgewinnungsverträgen. Er liegt in den Ge- markungen Salzdetfurth, Detfurth, Fünfberge, Söder, Hackenstedt, Wehrstedt, Breinum, Almstedt, Segeste, Petze u. Söhre der Kreise Marienburg, Alfeld u. Gronau in der Provinz Hannover. Der Gesamtgrundbesitz beträgt zurzeit 62.65 ha u. liegt in der Gemarkung Salzdetfurth. Auf demselben befinden sich nachstehende Betriebsanlagen: Schacht I (am Ortberge) ist im Laufe des Jahres 1929 von 775 m bis 920 m weitergeteuft und durch Einbau einer neuen elektrischen Illgner-Fördermaschine von 170 t Stunden- leistung zur Hauptförderanlage hergerichtet. – Schacht II ist bis zu 760 m Teufe nieder- gebracht u. mit einer elektr. Illgner-Fördermaschine von 115 t Stundenleistung versehen. Beide Schächte haben sehr leistungsfähige mechan. Einricht. über u. unter Tage. Die ge- förderten Kalisalze werden zur Vermahlung u. Verarbeitung der gemeinsamen Rohsalzmühle sowie der Chlorkaliumfabrik durch eine besondere Kettenbahn zugeführt. – Schacht III (am Salzberge) hat eine Teufe von 828 m u. ist mit einer elektrischen Fördermaschine von 90 t Stundenleistung ausgerüstet. Die Tagesanlagen sind neuzeitlich eingerichtet. Die Kali- salze werden mittels Drahtseilbahn nach Schacht I u. von dort durch eine Kettenbahn nach der Mühle u. Fabrik befördert. Schacht 1, II u. III sind miteinander verbunden. In dem Grubenfelde sind zwei Kalisalzlagerstätten aufgeschlossen worden, eine jüngere Lagerstätte in einer Teufe von 625–866 m, deren obere Partie aus reinen sylvinischen Salzen mit einem mittleren Gehalt von 25 % K20 u. deren untere Partie aus reinem weissen Carnallit mit einem mittleren Gehalt von 15 % K20 besteht, sowie einer älteren darunter- liegenden Lagerstätte, welche in der Hauptsache normalen Carnallit mit einem Gehalt von 10 % K20 u. Hartsalz mit einem solchen von 15 % K:0 aufweist. Zurzeit wird nur die jüngere Lagerstätte abgebaut. – Auf den Werksanlagen unmittelbar am Bahnhof Bad Salzdetfurth werden die geförderten Rohsalze, aus hochprozent. Sylviniten u. Carnalliten bestehend, entweder in der für alle drei Schachtanlagen gemeinsamen Chlorkaliumfabrik verarbeitet oder in der gemeinsamen Rohsalzmühle für den Versand fertig gemacht. Umfang- reiche Speicher- u. Verladeeinricht. sorgen für einen geregelten Betrieb in Zeiten starken Versandes. – Zur Versorg. der gesamten Schacht- u. Fabrikanl. mit elektr. Licht- u. Kraft- strom ist eine eigene elektrische Zentrale von etwa 4000 kW Leistung errichtet. Der Ab- dampf der Turbinen wird in der Chlorkaliumfabrik zu Lösezwecken ausgenutzt. Die Chlorkaliumfabrik stellt hochprozent. Chlorkalium, Kalidüngesalz u. als Neben- produkte Brom u. Chlormagnesium her. Sie ist mit neuzeitlichen Einrichtungen zur Ver- arbeitung des Rohsalzes, sowie mit Transport- u. Verladevorrichtungen versehen. Für die Lagerung der Fabrikate sind ausreichende Vorratsspeicher vorhanden. Die Ges. besitzt das Recht zur Ableitung der aus einer täglichen Verarbeit. von 9000 dz Carnallit entfallenden Endlaugen in die Innerste. – Eine gut eingerichtete Zentralwerkstatt sorgt für die Instand- haltung der umfangreichen Apparatur. Auf dem Gelände der Tagesanlagen am Bahnhof Bad Salzdetfurth befinden sich noch das Verwaltungsgebäude, eine Aufbereitungsstation für Betriebswasser u. das Laboratorium, während die 33 Beamtenwohnungen u. eine Arbeiterkolonie von insgesamt 80 Wohnungen in der Nähe der Werksanlagen errichtet sind. – Beschäftigt werden etwa 52 Angestellte u. 400 Arbeiter. Beteiligungen: Die Kaliwerke Salzdetfurth besitzen sämtl. Kuxe der 1000teilig. Gewerk- schaft Lichtenberg zu Braunschweig u. der 100teilig. Gewerkschaft Süllberg zu Braunschweig; ferner etwa 50 % der Aktien der Kaliwerke Aschersleben (A.-K. RM. 22 324 000) u. der Con- solidirten Alkaliwerke Westeregeln (A.-K. RM. 22 200 000) sowie mehr als 50 % der Kuxe der 1500teiligen Gewerkschaft Braunschweig-Lüneburg zu Grasleben, Kreis Helmstedt. Mass- geblich beteiligt ist die Ges. ferner an der Realgemeinde genannt „Salzpfännergilde“, Bad Salz- detfurth u. an der Ring Ges. chemischer Unternehmungen m. b. H., Seelze. Die Gewerkschaft Braunschweig-Lüneburg verfügt über etwa 52 verliehene braunschweigische Grubenfelder im Kreise Helmstedt, Freistaat Braunschweig, in denen Carnallite, Sylvinite u. Hartsalze in einer Teufe von 420–750 m erschlossen sind. Es sind 2 Schachtanlagen (Grasleben mit einer Teufe von 600 m u. Heidwinkel mit einer Teufe von 670 m) in Betrieb, die durch eine Drahtseil- sowie Schmalspurbahn miteinander verbunden sind. Als Kaliwerk ist indessen die Gewerkschaft Braunschweig-Lüneburg auf Grund des § 83a ff. des Kaliwirtschaftsgesetzes bis Ende 1953 stillgelegt. Es wird nur die Förderung