Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 2009 mehr möglich war. Wir entschlossen uns daher Mitte des Jahres 1931, zunächst die vor- handenen Vorräte aufzuarbeiten, um die Neufabrikation ohne grossen Schaden einstellen zu können, wenn sich die Verhältnisse auf dem Automobilmarkt in absehbarer Zeit nicht bessern. Selbst bei Aufgabe der Neufabrikation würde die Automobilabteil. aber für die Ausführung von Reparaturen u. zur Lieferung von Ersatzteilen weitergeführt. Die Schuh- maschinenabteil. war bis Nov. 1931 noch verhältnismässig gut beschäftigt. Der Umsatz konnte die Höhe des Jahres 1930 jedoch nicht erreichen, hielt sich aber ungefähr in gleicher Höhe wie 1929. Ende des Berichtsjahres trat eine Stockung des Umsatzes ein, die in Deutschland zunächst durch die Preissenkungsmassnahmen, u. in unseren Ausfuhrländern an der Donau u. der Ostsee durch Devisenbeschränkungen hervorgerufen wurde. Unsere neuen Beziehungen zum englischen Markt, welche zunächst aussichtsreich schienen, konnten infolge der Pfundentwertung nicht ausgenutzt werden. Durch die Verkrampfung der Welt- wirtschaft mit ihren Einfuhrsperren durch Devisenbeschränkungen u. Zollmauern erhält der Inlandsmarkt eine erhöhte Bedeutung. Der Notwendigkeit, billiger zu liefern, werden wir dadurch Rechnung tragen, dass wir demnächst zwei vereinfachte u. verbilligte Schuh- maschinen auf dem Markt bringen. Actien-Maschinenfabrik „Kyffhäuserhütte'vorm. Paul Reuss in Artern i. Sa. (Börsenname: Kyffhäuserhütte.) Gegründet: 23./2. 1897; eingetr. 10./5. 1897. Übernahme der Firma Paul Reuss für M. 375 000 gegen Gewährung von 375 Aktien. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Masch aller Art. Die Fabrikation erstreckt sich in der Hauptsache auf landwirtschaftl. Masch., wie Motorpflüge, Milchzentrifugen, Kartoffeldämpfer, Jauchepumpen, Schrotmühlen, Kultivatoren, Heu- u. Strohgebläse, Düngermühlen, Motor- lokomobilen u. dergl., ferner Speiseeismaschinen. Entwicklung: 1910 erfolgte die Anglied. der Ergon-Kosmos-Akt.-Ges. in Karlsruhe u. 1911 die Gründung der Firma „Ruhrwerke, Motoren- u. Dampfkesselfabrik Akt.-Ges.“' in Duisburg zwecks Übernahme der Motorenabteil. Karlsruhe u. der Firma Wiedenfeld & Co. in Duisburg. Lt. G.-V. v. 18./1. 1913 wurden die Ruhrwerke mit Wirkung ab 1./1. 1912 übernommen. Besitztum: Das der Ges. gehörende Grundeigentum in Artern ist 51 632 qm gross, wovon 26 187 qm bebaut sind. Die Anlagen bestehen aus 9 massiven Fabrikations-Gebäuden, mehreren Lagerschuppen u. kleineren Geb. für Fabrikat.- u. Lagerzwecke, einem Kessel- u. Masch.-Haus, einer Verzinkerei nebst Klempnerei u. Verzinnerei, einer Sauerstofferzeugungsanlage sowie 8 Wohnhäusern mit 20 Wohnungen. An Masch. sind 600 Arbeits- u. Werkzeugmasch. vor- handen. Die Betriebskraft wird durch 2 Dampfmasch. von 180 u. 150 PS erzeugt. Ver- kaufsstellen der Ges. mit Lagerhallen in Berlin, Breslau, Elbing, Hannover, Karlsruhe Nürnberg; die Hallen in Elbing, Nürnberg u. Karlsruhe sind ihr Eigentum. –— Die Ges. beschäftigt 300 Arbeiter u. 50 Angestellte. Beteiligung: Die Ges. ist mit 43 % an dem Wohnungsbau-Verein Artern beteiligt. Kapital: RM. 1 007 000 in 5000 St.-Akt. zu RM. 100, 1000 St.-Akt. zu RM. 200, 300 St.- Aktien zu RM. 1000 u. 5 Vorz.-Akt. zu RM. 1400. Die Vorz.-Akt. erhalten auf je RM. 14 Nennwert eine Vorz.-Div. von RM. 2 mit Ergänz.- u. Nachzahl.-Anspruch, haben in best. Fällen mehrfach. Stimmrecht u. sind bei event. Liqu. mit RM. 25 für je. RM. 14 Nennwert vorzugsweise zu befriedigen. Der Ges. steht das Recht zu, nach dem 1./1. 1932 die Vorz.- Akt. nach jähr. Kündig. zum Schlusse jeden Geschäftsjahres gegen Zahl. von RM. 25 für RM. 14 Nennwert einzuziehen (die Vorz.-Akt. sind lt. G.-V.-B. v. 19./5. 1932 zur Rück- zahlung p. 31./12. 1932 gekündigt worden). – Vorkriegskapital: M. 4 100 000. Urspr. M. 400 000, erhöht bis 1913 auf M. 4.1 Mill., dann weiter erhöht 1921–1923 auf M. 65.5 Mill. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 5./7. 1924 von M. 65 500 000 auf RM. 1 307 000 (St.- Akt. 50: 1, Vorz.-Akt. 500: 7) in 30 000 St.-Akt. zu RM. 20, 5000 St.-Akt. zu RM. 100, 1000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 14. Die G.-V. v. 19./5. 1931 beschloss IIerabsetz. des A.-K. um RM. 300 000 St.-Akt. zum Zweck der Verwandl. eines Teiles des A.-K. in gesetzl. R.-F. durch freiwillige Übernahme von St.-A. im Betrage von RM. 300 000 seitens der Ges. vom derzeitigen Übernahmekonsortium. Hypoth.-Anleihe: M. 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1905, Stücke zu M. 500 aufgewertet auf RM. 75. Zahlst.: Artern: Ges.-Kasse, Bankverein Artern; Halle a. S.: H. F. Lehmann. Die Anleihe ist an 1. Stelle auf dem Fabriketabliss. der Ges. sichergestellt. Im Umlauf Ende 1931 noch ein aufgewerteter Betrag von RM. 41 606. Kurs in Halle a. S. Ende 1926–1930: 70, 61. 70, 56, 80 %; 1931 (30. 6.): – %. Über die Altbesitzgenussrechte (Ende 1930 nom. RM. 26 300 im Umlauf) sind besondere Urkunden ausgegeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 19./5. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-A.-K. = 1 St.; je RM. 14 Vorz.-A.-K. = 1 St., in best. Fällen = 30 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F. (Gr. 0 des A.-K.) u. etwaige besond. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis RM. 2 auf je nom. RM. 14 Vorz.-Akt. u. etwaige Rückstände, 4 % Div. an St.-Akt., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. von RM. 500 je Mitglied, der. Vors. das Doppelte), Rest Super-Div. bzw. zur Verf. der G.-V.