„ 7 2016 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Kapital: RM. 84 000 in 84 Akt. zu RM. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 23./4. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Kassa, Bank- u. Postscheckguth. 6533, Wechsel 2216 Debit. 78 091, Waren 51 530, Fabrik-Utensil. 1, Handl.-Utensil. 1, Verlust (Verlust 1931 12 708 abz. Gewinnvortrag 6481) 6227. – Passiva: A.-K. 84 000, R. F. 8400, Kredit. 7858, sonst. Schulden 37 000, Übergangsposten 1032, Delkr. 3809, Tant. 2500. Sa. RM. 144 599. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 32 615, soziale Abgaben 2177, Steuern 7087, Zs. 6098, Handl.-Unk. 43 155, Tant. an A.-R. 2500, Delkx. 5720. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1930 6481, Warenbruttogewinn 84 657, Vermietung 1987, Verlust 6227. Sa. RM. 99 352. Dividenden: 1924–1931: 100, 0, 0, 4, 10, 10, 10, 0 %. Direktion: Fritz Köhntopp. Aufsichtsrat: Vors.: Rechtsanw. Franz Heydenreich, Dr. Klingbeil, Nürnberg; Rechts- anwalt Martin Korsch, Berlin; Reichsbahn-Oberinspektor Otto Seifert, Greiz. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Berlin-Karlsruher Industrie-Werke Aktiengesellschaft in Berlin-Borsigwalde. Gegründet: 14./2. 1889. Firma bis 1./1.1897: Deutsche Metallpatronenfabrik; dann bis 30./5. 1922: Peutsche Waffen- u. Munitionsfabriken. Die Anderung dieser Firma ist durch den Friedensvertrag zu Versailles begründet. Zweigstelle in Karlsruhe. Zweck: Herstellung von Metallwaren u. Spezialmaschinen. Hergestellt werden: Waffen un. Munition, Maschinen u. kompl. Einricht. für Munitions-Fabriken, Maschinen für Massen- verpackung, Präzisions-Massenartikel der Stahl- u. Metallbranche, Spinnzentrifugen u. Aluminium-Spulen für die Kunstseide-Industrie, Essbestecke u. Aluminium-Artikel, Press-, Zieh- u. Stanzteile aus Stahl u. Metall, Metallschläuche, Lehren, Messinstrumente, Werk- zeuge u. Vorrichtungen. Entwicklung: 1916 Erwerb der Waffenwerke Oberspree Kornbusch & Co. 1928 verkaufte die Ges. ihren Grundbesitz in Martinikenfelde. Das Bestreben der Ges., diejenigen Vermögens- werte, die für die Fabrikation nicht verwendet werden können, zu realisieren, führte weiter im Jahre 1929 zum Verkauf des stilliegenden Werkes Oberspree und des sogenannten Wohl- fahrtsgebäudes in Karlsruhe nebst angrenzenden bebauten u. unbebauten Grundstücken. Von dem Rittergut bei Wildau wurden 565 Parzellen mit insgesamt rund 511 000 qm verkauft. –— Der für einen Teil der Wittenauer Fabrik abgeschlossene Mietvertrag mit der General- Motors G. m. b. H. wurde unter Hinzunahme weiterer Räume bis zum 1./7. 1933 verlängert, mit einigen anderen Firmen wurden Mietverträge kleineren Umfangs neu abgeschlossen. — Mit Wirkung ab 2./1. 1930 wurde die Kugellagerabteilung der Ges. an die Vereinigte Kugel- lagerfabriken A.-G. verkauft. – Das der Ges. gehörige Gut bei Königswusterhausen wird parzelliert. 1930 wurden ca. 486 000 qm verkauft. – Auf Grund der Notverordnung hat die General-Motors G. m. b. H. den noch langfristig laufenden Mietvertrag über einen grossen Teil des Wittenauer Fabrikgeländes vorzeitig zum 1./4. 1932 gekündigt. Eine anderweitige Vermietung ist bisher nicht gelungen. 3 Besitztum: Flächeninhalt der Fabrikanlagen 1 120 000 qm, davon bebaut 260 000 qm; landwirtschaftl. Besitz 5 550 000 qm. Dampfmasch. ca. 11 500 PS, davon ca. 3000 im Betrieb, Arbeitsmasch. ca. 12 500 Stück, davon ca. 5500 im Betrieb. Beteiligungen: Beteiligt ist die Ges. insbes. an den Mauserwerken A.-G. in Oberndorf a. N. Würftfemberg), deren sämtl. M. 10 000 000 Aktien im Besitze der Ges. sind, ausserdem mit 51 % an den Dürener Metallwerken in Düren (Rheinprovinz). Zur Erweiterung der Fabrikationsbasis erwarb die Ges. 1929 sämtliche Anteile der „Maschinen für Massenver- packung“ G. m. b. H. in Berlin-Neukölln. Diese Firma betreibt den Bau von Einwickel-. Abfüll- u. Verpackungsmaschinen. Der Betrieb wurde nach Karlsruhe verlegt u. der dortigen Maschinenbauabteilung der Ges. augegliedert. Kapital: RM. 17 500 000 in 17 500 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 30 000 000. Urspr. M. 6 000 000, erhöht 1896 um M. 6 000 000, 1899 um M. 3 000 000. Die G.-V. v. 3./4. 1914 beschloss weitere Erhöh. um M. 15 000 000 zum Emiss.-Kurs von 107 % für die alten Aktionäre. Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 19./12. 1924 in voller Höhe auf Reichsmark. Durch die Verkäufe von Anlagen u. Grundbesitz im Jahre 1929 (s. Entwicklung) wurden erhebliche Geldmittel frei. Mit diesen Mitteln wurden bis Mitte 1930 ca. RM. 3 500 000 eigene Akt. an der Börse zurückgekauft. Die G.-V. v. 30./6. 1930 genehmigte den Rück- kauf von weiteren RM. 12 000 000 eigenen Akt. Den Aktion. wurde ein Angebot gemacht, wonach die Ges. von je 10 Akt. zu RM. 1000 je eine Aktie zu RM. 1000 zu pari zurückkauft (Frist 15./4. 1931). Die G.-V. v. 29./6. genehmigte den Rückkauf von weiteren RM. 3 000 000 eigenen Aktien. Von dem Aktionär Justizrat Gottschalk wurde hiergegen Protest zu Protokoll gegeben. Der Opponent hat diesen Protest im Klagewege weiter verfolgt u. die Klage beim Landgericht Berlin anhängig gemacht. Bis Ende 1930 waren nom. RM. 8 986 000 eigene Aktien zurückgekauft. 1931 wurden weitere RM. 3 661 000 zurückgekauft. – Ut. G.-V. v. 30./6. 1932 Herabsetzung des Grundkapitals in erleichterter Form von RM. 30 000 000 auf RM. 17 500 000 durch Einziehung von nom. RM. 12 500 000 eigener Aktien. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: 1932 am 30./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. ――――