Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 2019 Entwicklung: 1905 Ankauf der Schriftgiessereifirma J. H. Rust & Co. in Wien, 1907 in eine G. m. b. H. umgewandelt. Das Wiener Grundst. verblieb im Besitz der Berliner Ges. Die Ges. erwarb 1917 die Berliner Schriftgiesserei Emil Gursch. Zu einer weiteren Stärkung des deutschen Geschäftes erwarb die Ges. 1918 die Schriftgiessereien Gottfried Böttger, F. A. Brockhaus, C. F. Rühl in Leipzig und A. Kahle Söhne in Weimar, welche Betriebe zu einer Zweig-Niederlassung der Ges. in Paunsdorf bei Leipzig vereinigt wurden. 1920 Erwerb der Abteilungen Schriftgiesserei u. Messinglinienfabrik der Firma Julius Klinkhardt in Leipzig. 1922 Erwerb der Schriftgiesserei u. Messinglinienfabrik C Kloberg in Leipzig. deren Betrieb mit der Zweigniederlassung vereinigt wurde. 1930 wurde die Zweigniederlassung in Stuttgart sowie das Zweiggeschäft in Leipzig stillgelegt. Die Maschinen u. Läger wurden nach Berlin überführt. Die Fabrik in Stuttgart wurde ver- kauft; ferner wurde das der Ges. gehörige Fabrik- u. Wohngebäude in Wien abgestossen. Auf Grund der Notwendigkeit, Abschreibungen in Höhe von RM. 3 141 004 zu machen, ergab sich 1931 ein Verlust von RM. 2 894 547. Um diesen Verlust zu decken, beschloss die G.-V. v. 23./6. 1932 den R.-F. aufzulösen und die St.-Akt. im Verhältnis von 3: 1 zu- sammenzulegen (s. auch Kap). Beteiligungen: Durch Besitz sämtl. Ant. beteiligt bei der Firma Ferd. Theinhardt G. m. b. H., Berlin. Der Betrieb dieser G. m. b. H. ist dem Werk Berlin der Berthold A.-G. angegliedert. – Interessengemeinschaft mit der A.-G. f. Schriftgiesserei u. Maschinenbau in Offenbach a. M. u. Austausch von nom. RM. 125 000 Akt. im Verh. 1: 1. Lt. G.-V. v. 28./5. 1925 weiteres Umtauschangebot (s. a. K.). Nach Durchführung des Akt.'-Umtausches besitzt die Ges. 98 % des Akt.-Kap. der Offenbacher Ges. Die Actieygesellschaft für Schriftgiesserei und Maschinenbau in Offenbach-Main hat i. J. 1928 aus Rationalisierungs- gründen ihre Abteilung Schriftgiesserei aufgegeben. Die Produktion wurde auf die Fabriken der H. Berthold A.-G. in Berlin, Leipzig u. Stuttgart verteilt. – Im Jahre 1926 er warb die Ges. gemeinsam mit der Schriftgiesserei D. Stempel A.-G., Frankf. a. M., die sich zur Hälfte an dem Wiener Zweigunternehmen der Berthold-Ges. beteiligt, die seit 1870 bestehende Schriftgiesserei Poppelbaum in Wien; andererseits ging die Hälfte der Aktien der Ersten Ungarischen Schriftgiesserei A.-G. in Budapest (Kap. Pengö 1 200 000), die sich im Besitz der Schriftgiesserei D. Stempel A.-G. befanden, an die Berthold-Ges. über. – Vom 1./1. 1927 ab werden die Geschäfte in den österreich.-ungar. Nachfolge- staaten u. den Balkanländern gemeinsam unter der Firma Berthold & Stempel G. m. b. H. betrieben (Kap. § 1 700 000). – Die Ges. ist ferner beteiligt an der H. Berthold Burtu Lietuve, Riga (Kap. 100 000, Beteil. 100 %), u. gemeinsam mit der Schriftgiesserei D. Stempel A.-G. an der Haas'schen Schriftgiesserei A.-G. in Münchenstein bei Basel (Kap. Fr. 250 000). 1927 wurde mit der Lettergieterij „Amsterdam“ voorh. N. Tetterode in Amsterdam eine aussichtsreiche wirtschaftl. Versfändig. bezügl. des Austausches techn. Erfahrungen, der Abzweig. von Verkaufsgebieten u. der Erzeug. von Neuheiten getroffen. Die Amsterdamer Ges. übernahm RM. 1 000 000 Vorz.-Akt. der Berthold Messinglinienfabrik u. Schriftgiesserei A.-G. – 1929 erwarb die Ges. gemeinsam mit befreundeten Firmen das A.-K. der Gentsch & Heyse Schriftgiesserei A.-G. in Hamburg (A.-K. RM. 1 050 000, Beteil. 33¼ %). Verbände: Die Ges. ist Mitgl. des Vereins Deutscher Schriftgiessereien e. V. Sitz Offenbach. Kapital: RM. 2 700 000 in St.-Aktien zu RM. 100 und St.-Aktien zu RM. 1000 und 1300 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. Die Vorz.-Akt. erhalten eine lasten- u. abgabefreie Vorz.-Div. von 7 % u. nach der Div. der St.-Akt. die etwa noch sämtl. Aktien zukommende Super-Div. lasten- u. abgabefrei. Ausserdem sind den Vorz.-Akt. Nachzahl.-Vorrechte vor den St.-Akt. bezügl. rückst. Div. u. im Falle der Liqu. vorzugsweise lasten- u. abgabefreie Befriedig. einschl. etwaiger Div.-Reste aus früheren Jahren nach näherer Bestimm. des Ges.-Vertrages eingeräumt. – Vorkriegskapital: M. 4 000 000. Urspr. A.-K. M. 2 200 000, erhöht bis 1912 auf M. 4 000 000, dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 36 000 000, davon M. 4 000 000 Vorz.-Aktien. Lt. G.-V. vom 4./10. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 36 000 000 auf RM. 3 216 000. (St.-Akt. 10: 1, Vorz.-Akt. 250: 1) in 25 000 St.-Aktien zu RM. 100, 700 St.-Aktien zu RM. 1000 und 4000 Vorz.-Aktien zu RM. 4. Die Vorz.-Aktien wurden am 31./12. 1924 gekündigt u. sind am 31./3. 1925 zur Rückzahl. gebracht. Lt. G.-V. v. 28./5. 1925 Kap.-Erhöh. um RM. 1 000 000 in 300 Akt. zu RM. 1000 u. 7000 Akt. zu RM. 100, div.-berechtigt ab 1./1. 1925. Die neuen Akt. wurden von dem Bankhause Jacquier & Securius, Berlin, zu pari übernommen u. davon RM. 640 000 den alten Aktion. im Verh. 5: 1 zu 115 % zum Bezuge angeboten. Restl. RM. 360 000 neue Akt. dienten zum Umtausch in Akt. der A.--G. für Schriftgiesserei u. Maschinenbau Offen- bach a. M. Auf nom. RM. 480 Akt. der A.-G. für Schriftgiesserei entielen nom. RM. 500 Akt. der Ges. (s. a. unter Zweck). Lt. G.-V. v. 29./12. 1927 Erhöh. um RM. 1 300 000 auf RM. 5 500 000 durch Ausgabe von 1300 Vorz.-Aktien zu KM. 1000 zu pari, von denen RM. 1 000 000 von der Lettergieterij „Amsterdam' voorh. N. Tetterode, Amsterdam. u. RM. 300 000 von dem Bankhause Jacquier & Securius. Berlin, übernommen wordan sind Lt. G.-V. v. 23./6. 1932 über Kapitalherabsetz. in erleichterter Form durch Zus. leg. der RM. 4 200 000, St.-Akt. im Verh. von 3:1 auf 1 400 000 zwecks Ausgleichs von Wertminderungen der Vermögensstände der Ges. u. zur Deckung sonstiger Verluste unter Auflösung des bestehenden R.-F. „ Grossaktionäre: Jacquier & Securius, Berlin (23.03 % der Vorz.-Akt.). N. V. Lettergieterij „Amsterdam“ voorh. N. Tetterode, Amsterdam (76.92 % der Vorz.-Akt.). 127=