2040 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Rechtsanw. Prof. Dr. Herbert Schachian, Gen.-Dir. Baurat Fritz Neuhaus, Berlin; vom Betriebsrat: A. Ziemann, R. Kinzel. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Berliner Handels-Ges. ― Sammel-Nr. E 4 Alexander 770 u. 2290. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Unser Umsatz ist gegenüber 1930 um etwa ein Drittel gesunken. Unsere Fabriken wurden 1931 noch nicht zur Hälfte ausgenutzt, mit Ausnahme unserer feinmechanischen Werkstätten, die eine befriedigende Beschäftigung hatten. Da die Schrumpfung auf unseren Spezialgebieten die Ausnutzung unserer Werksanlagen nur zum geringen Teil ermöglicht, ist die Verwaltung bemüht gewesen, durch energische Förderung von Forschungs- u. Entwicklungsarbeiten neue Fabrikationszweige unserer Firma zu erschliessen. Auf dem Gebiete der Elektroschweissung ist durch die zielbewusste Arbeit unserer Fürstenwalder Laboratorien ein beachtenswerter Erfolg erzielt worden. Ravené Stahl Aktiengesellschaft in Berlin NW 7 Dorotheenstr. 11. Gegründet: 18./11., 22./12. 1921; eingetr. 3./1. 1922. Firma bis 6./5. 1927: Ravené Stabl- vertrieb A.-G. Zweck: Handel mit Stahlerzeugnissen. Verträge: 1927 wurden Verkaufsverträge abgeschlossen mit der zum Ver. Stahlwerke- Konzern gehörenden Deutsche Edelstahlwerke A.-G. u. mit der Firma Stahl-, Walz- u. Hammerwerke Julius Lindenberg in Hasten. –— Anfang 1929 beschlossen die Ravené Stahl A.-G., die Firma Otto Wolff in Köln u. die Sächsischen Gussstahlwerke Döhlen, ihre Berliner Handelsbetriebe in bezug auf Stahlerzeugnisse zu vereinigen. Zu diesem Zwecke wurde das A.-K. der Ges. um RM. 1 000 000 erhöht (s. auch Kap.). Mit den Sächsischen Gussstahlwerken Döhlen wurde ein langjähr. Werkshandelsvertrag für ein grösseres Gebiet von Deutschland geschlossen. Kapital: RM. 800 000 in 190 Akt. zu RM. 20, 2262 Akt. zu RM. 100 u. 570 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 3 Mill., bis 1923 auf M. 15 Mill. in 12 000 Akt. zu M. 1000 u. 1500 Akt. zu M. 2000. Umgest. lt. G.-V. v. 5./7. 1924 von M. 15 Mill. im Verh. 100:1 auf RM. 150 000 in 7500 Akt. zu RM. 20. Lt. G.-V. v. 18./12. 1924 Erhöh. um RM. 350 000 in 3500 Akt. zu RM. 100, davon RM. 150 000 angeb. den alten Aktion. 1:1 zu 105 %. Die G.-V. v. 21./2. 1929 beschloss Erhöh. um RM. 1 000 000 in 1000 Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1929. Die neuen Akt. wurden unter Ausschluss des gesetzl. Bezugsrechts der Aktionäre begeben u. zum Kurse von 100 % zuzügl. Unk. zu 40 % von Ravené u. zu je 30 % von der Firma Otto Wolff u. der Sächsischen Gussstahl- Werke Döhlen A.-G. übernommen. Von den neuen Akt. sind RM. 900 000 zur Übernahme der Läger der Firma Otto Wolff u. der Sächsischen Gussstahlhandels G. m b. H. u. RM. 100 000 zur Verstärk. der Betriebsmittel verwendet worden. – Lt. G.-V. v. 21./6. 1932 Kap.-Herabsetz. in erleichterter Form um RM. 700 000 durch Einzieh. eigener Aktien, welche die Ges. zum Teil im Portefeuille hatte, zum grösseren Teil von den Aktionären kostenlos zur Verfüg. gestellt worden sind. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 21./6. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Gebäude 121 770, Inv. u. Betriebsanlagen 38 877 Warenbestände 519 928, Bargeld u. Bankguth. 55 123, Kundenwechsel u. Eff. 127 050, Debit' 478 036. – Passiva: A.-K. 800 000, R.-F. 38 852, Kredit. 488 036, Rückstell. 13 897. Sa. RM. 1 340 787. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 94 121, Rückstell. 13 897. Sa. RM. 108 019. – Kredit: Gewinn auf Waren u. Buchgewinn RM. 108 019. Kurs: Ende 1925–1929: 70, 110, 130, 152, 161 %. Freiverkehr Berlin. – Der Handel im Freiverkehr wurde Ende Mai 1930 eingestellt. Dividenden: 1924–1931: 6, 10, 6, 8, 8, 0, 0, 0 %. Direktion: Gen.-Dir. Fr. Schmitz, Hans Michael, Hermann Schimming. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Louis Ravené, Berlin; Konsul Peter Louis Ravené, Berlin; Kaufmann Albert Sonnenberg, Lausanne; Dir. Erich Lennheim, Dresden; Dir. Henry Jaime, B.-Spandau; Justitiar R. Rudolph, Köln. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank, Reichsbank; Basel: Lüscher & Co. Nach dem Geschäftsbericht 1931 haben sich die Umsätze in Siemens-Martin- u. Edelstahl ungefähr auf der Höhe des Vorjahres gehalten. Was das Preisniveau anlangt, so konnten für gewalztes Material die Preise Anfang Mai durch den Nordostdeutschen Stahlgrosshandels- verband stabilisiert werden, dagegen hielt für blankes Material der Preiskampf unverändert an u. konnte erst Anfang 1932 beendet werden. In Edelstahl führte der Auftragshunger der Werke zu einer fortlaufenden Verschlechterung der Preise namentlich für die billigen Qualitäten. Demgegenüber hat sich die Ges. mit Erfolg bemüht, die Unkosten weiterhin auf das möglichste Mass herabzudrücken; hingegen sind die Steuern u. sozialen Lasten noch gestiegen. Bankkredite wurden bisher nicht in Anspruch genommen.