Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 2049 Westfalia Dinnendahl Gröppel Aktiengesellschaft in Bochum, Westfälische Str. 2/6. Gegründet: 5./5. 1881. Firma bis 7./8. 1922: Eisenhütte Westfalia. Die G.-V. v. 7./8. 1922 beschloss Verschmelz. u. Übernahme der R. W. Dinnendahl A.-G. u. Anderung der Firma in Westfalia-Dinnendahl Akt.-Ges. Anfang März 1930 erwarb die Ges. die Maschinenfabrik Fr. Gröppel, C. Lührig's Nachf. in Bochum. Mit Rücksicht auf diese Angliederung beschloss die G.-V. v. 23./4. 1930 Anderung der Firma in: Westfalia Dinnendahl Gröppel, Akt.-Ges. Zweck: Herstellung von Maschinen u. Konstruktionen aller Art, vornehmlich der Bau von: Aufbereitungsanlagen für Kohle, Koks u. Erz, Kokerei-Einrichtungen, Brikettfabriken, Förder- u. Verlade-Anlagen, Eisen- u. Blech-Konstruktionen, Saugfilteranlagen, Flotations- Anlagen nach dem Ekof-Verfahren (eigenes Patentverfahren), Zerkleinerungsapparate, Siebereiapparate, Schlammkreiselpumpen, Kläranlagen, Förderkörbe, Förderhäspel, Förder- seilscheiben, grosse Grubenventilatoren, Ventilatoren für alle Industriezweige, Steinschleif- u. Schneidmaschinen, Giessereierzeugnisse. Besitztum: Die Gesellschaft besitzt 2 Werke in Bochum u. 1 Werk in Essen. — Werk Westfalia in Bochum liegt in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes u. ist mit Gleisanschluss versehen. Grundbesitz: 18 000 qm, davon rund 10 000 qm bebaut. Das Werk besteht aus einer Gruppe von Werksgebäuden mit Verwaltungsgebäude, in der Hauptsache aus Eisenkonstruktionswerkstätten, Maschinen- u. Fabrikgebäuden für den Bau von Maschinen u. Apparaten, einer mechanischen Werkstätte mit rund 120 Werkzeug- maschinen, sowie einer Weichenbauanstalt. Die Lagerplätze sind mit elektrisch betriebenen Laufkränen versehen. Der erforderliche Strom wird von den Städtischen Beleuchtungs- u. Wasserwerken bezogen. – Werk Dinnendahl in Essen mit Bahnanschluss, Grund- besitz rund 69 000 qm, davon 11 000 am bebaut. Es befinden sich hier Verwaltungsgebäude, Werkstätten für Blechbearbeitung u. Eisenkonstruktion, mechanische Werkstätten mit rund 150 Werkzeugmaschinen, Eisengiesserei u. Lager- u. Fabrikationsräume, Kraftanlage von über 1000 Ps mit Anschl. an das Rhein.-Westfäl. Elektrizitätswerk. –— Werk Gröppel in Bochum-Riemke mit Bahnanschluss, Grundbesitz rund 57 000 qm, davon 20 000 qm bebaut. Es befinden sich hier 2 Verwaltungsgebäude, Werkstätten für Eisenkonstruktion u. Blechbearbeitung, Montagehallen, Lehrwerkstätte, mechanische Werkstätte mit rund 150 Werkzeugmaschinen, Modellschreinerei u. Zimmerei, Versuchsanstalten für Erz- u. Kohlenaufbereitung. Ausserdem besitzt die Gesellschaft 41 Direktoren-, Beamten- und Arbeiter-Wohnhäuser. – Angestellte u. Arbeiter: 1500. Beteiligungen: Anfang März 1930 erwarb die Ges. gleichzeitig mit der off. Handelsges. Fr. Gröppel (s. auch oben) das RM. 100 000 betragende A.-K. der Gröppel A.-G. für Auf- bereitungsanlagen in Bochum u. das RM. 100 000 betragende Stammkap. der „Ekof', Erz- u. Kohle-Flotations-G. m. b. H., Bochum. Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Verein Deutscher Maschinenbau- Anstalten, B.-Charlottenburg, Verein Deutscher Eisengiessereien, Düsseldorf, Reichsverband der Deutschen Industrie, Langnamverein, Arbeitgeberverband der nordwestlichen Gruppe deutscher Eisen- u. Stahlindustrieller, Düsseldorf, Arbeitgeberverband Bochum. Kapital: RM. 1 605 000 in 16 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 10. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % (Max.) mit Nachzahlungspflicht u. im Falle der Liqu. der Ges. auf eine vorzugsweise Befriedigung zu 106 % des Nennwerts zuzügl. etwa rückständ. Vorz.-Div. u. 6 % lauf. Zs. bis zum Tage der Rückzahl. Sie können auch v. 1./7. 1932 mit 6monat. Frist zu 106 % gekündigt werden. –— Vorkriegskapital: M. 600 000 (Westfalia), M. 1 043 000 (Dinnendahl). Urspr. M. 120 000, erhöht bis 1913 auf M. 600 000, dann weiter erhöht 1918–1923 auf M. 35.2 Mill. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 12./12. 1924 von M. 35 200 000 auf RM. 3 205 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von bisher M. 500 bzw. M. 1000 auf RM. 50 bzw. RM. 100 ermässigt wurde. Die 3200 Vorz.-Akt. zu bisher M. 1000 sind unter Leistung einer Gesamt-Zuzahl. von RM. 1842.23 auf 5000 Vorz.-Akt. zu RM. 1 umgestellt. Die G.-V. v. 3./10. 1928 beschloss zwecks Berichtigung der Goldmark-Eröffn.-Bilanz die 0 Herabsetzung des A.-K. um RM. 1 600 000 (Verh. 2: 1). Die Herabsetz. erfolgte in der Weise, dass gegen einen Nennwert von je nom. RM. 200 alten St.-Akt. eine neue St.-Akt. über nom. RM. 100 mit Gewinnanteilscheinen Nr. 1 u. ff. ausgegeben wurde. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 30./6. Stimmrecht: RM. 100 St.-A.-K. = 1 St., RM. 10 Vorz.-Akt. = 8 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % an die gesetzl. Rückl. (bis 10 % des A-K.); 6 % Vorz.-Div. u. etwaige Rückst.; 4 % Div. auf St.-Akt., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude ) 1 488 700, Werksanlagen 570 500, Modelle u. Zeichn. 1, Büroeinricht. 1, Fuhrpark 1, Patente 1, Beteil. u. Wertp. 100 000, Waren, halbfert. Erzeugnisse u. Betriebsstoffe 1 046 312, Aussenstände?) 1 692 443, Kassa u. 1) Die unter Grundstücke u. Gebäude ausgeführten RM. 1 488 700 stellen die Grundstücke u. Gebäude der früheren Westfalia-Dinnendahl A.-G. dar, während die gleichgearteten Werte der früheren Maschinenfabrik Gröppel, wie im vorjährigen Geschäftsbericht als noch im Besitz der handelsgerichtlich eingetragenen o. H. G. Gröppel befindlich, sinngemäss unter Forder. an Tochter-Gesellschaften mit RM. 821 888 ausgewiesen sind. 2) Bei den Aussenständen sind zweifelhafte Schuldner auf RM. 1 abgebucht. Darüber hinaus wurden Rückstell. vorgenommen, die in Verschiedene Rückstell. auf der Schuldenseite der Bilanz enthalten sind. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1932. 129