――= Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 2057 Aufsichtsrat: Rechtsanw. Dr. E. Kunath, Fabrikbes. E. Sieler, Fabrikbes. M. Sieler, Chemnitz; Fabrikbes. Dr. F. Fein, Hartha Sa. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Chemnitz: Chemnitzer Girobank K.-G. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Die allgemeine Verschlechterung der Wirtschaftslage machte sich für uns besonders dadurch fühlbar, dass mehrere Untermieter in Liquidation traten und dass es bisher nicht gelang, entsprechenden Ersatz durch Neuvermietung zu finden. Der Umsatz unserer Federabteilung blieb etwa um 15 % hinter dem Umsatz des Jahres 1930 zurück. Auto Union Aktiengesellschaft in Chemnitz. Die Generalversammlungen vom 29./6. 1932 der Audiwerke A.-G., Zwickau, und der Horchwerke A.-G., Zwickau, genehmigten die Anträge zur Fusion der beiden Unterneh- mungen mit den Zschopauer Motorenwerken J. S. Rasmussen A.-G. in Zschopau. Die G.-V. v. 29./6. 1932 der letzteren genehmigte ebenfalls den Fusionsvertrag unter Erhöhung des A.-K. um Rm. 4 500 000 auf Rm. 14 500 000 sowie unter Anderung der Firma in „Auto Union Aktiengesellschaft“' u. Verlegung des Sitzes nach Chemnitz. Die G.-V. genehmigte ferner den Abschluss eines Kauf- u. Pachtvertrages mit der Wanderer- Werke vorm. Winklhofer & Jaenicke A.-G. in Schönau bei Chemnitz. Die Rechtsgrund- lage dieses Vertrages ist die käuf liche Übernahme der Automobil-Warenbestände u. Schutz- rechte der Wandererwerke – im besonderen auch der Marke „Wanderer“ für Kraftwagen — sowie die Zurverfügungsstellung der dem Automobilbau dienenden Werkstätten und Werkseinrichtungen in Siegmar b. Chemnitz auf eine Reihe von Jahren gegen eine Pacht- summe. Die Geschäfte der am Zusammenschluß beteiligten Unternehmungen werden ab 1. Nov. 1931, die der Wanderer-Werke A. G. erst ab 1. Jan. 1932 für Rechnung der Auto- Union A.-G. geführt. Das Aktienkapital der Audi-Werke A.-G. befindet sich schon seit längerer Zeit fast ganz im Besitz der Zschopauer Motorenwerke. Das Aktienkapital der Horch-Werke, so- weit es sich noch in geringen Beträgen im offenen Markt befindet, wird in Aktien des neuen Unternehmens im Verhältnis 1:1 umgetauscht werden. Die Bilanzbereinigungen sind bei allen Unternehmungen insbesondere unter Heranziehung von Aktienposten, die von Großaktionären zur Verfügung gestellt wurden, vorgenommen worden. Die weitere Fun- dierung des Unternehmens nach der finanziellen Seite wird dadurch geschaffen, dass unter Einschluß der bereits vorhandenen Hypotheken die Ausgabe einer Obligationsanleihe bis zu Rm. 11 450 000 gewährleistet ist. Eröffnungsbilanz der Auto-Union A.-G. unter Einschluss der Transaktion mit den Wanderer-Werken (in Mill. M.): Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 7.65, Masch., Mobiliar, Einricht. 10.29, Vorricht. u. Werkzeuge 1.43, Werk Spandau 0.50, Modelle u. Patente je 1 M., Beteil. 0.12 (in der Hauptsache handelt es sich um nom. RM. 100 000 Aktien der „Zweite Hand“ A.-G. in Berlin), Bestände 12.57 (diese gliedern sich in Fertigfabrikate 4.3, Halb- fabrikate 4.0, Roh- u. Hilfsmaterialien 1.2, Ersatzteile 3.1), Wertp. 0.04, Forder., Wechsel, Schecks 3.97, Kassa, Postscheck- u. Bankguth. 3.76, Übergangsposten 0.24, zs. 40.58; Passiva: A.-K. 14.5, Res. 1.2, Wohlfahrts-F. 0.03, Oblig. (6 % mit 7jähriger Laufzeit) 11.45, Kredit. u. Akzepte 10.29, Übergangsposten 2.13, Rücklage 0.98. Sa. RM. 40.58 Mill. Die Oblig. befinden sich zum grössten Teil im Besitz der Banken, die auch die not- wendigen Betriebsmittel zur Verfügung stellen. Von den Aktien der Auto-Union A.-G. sind RM. 6 Mill. von der Industriefinanzierungs-G. m. b. H. in Dresden übernommen worden, während sich der Rest von rund RM. 8.5 Mill. überwiegend in den Händen der bisherigen Aktionär-Gruppen befindet. Die vier Automobilmarken Audi, DK W, Horch u. Wanderer sollen auch weiterhin als Vertreter deutscher Qualitätsarbeit unter der neuen Firma erhalten bleiben. Neben dem Ausbau der Verkaufsorganisation im Inlande wird das Exportgeschäft besonders geför- dert werden. Die an grösseren deutschen Plätzen bestehenden Filialen u. zugehörigen Reparaturwerkstätten werden vereinigt u. in Form einer G. m. b. H. als besondere Ver- kaufsges. weitergeführt. Gegründet: 22./12. 1923 mit Wirk. ab 1./12. 1923; eingetr. 19./2. 1924. Firma bis 29./6. 1932: Zschopauer Motorenwerke J. G. Rasmussen Akt.-Ges. mit Sitz in Zschopau. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der 1906 gegründeten Unternehmen der Firma Zschopauer Motorenwerke J. S. Rasmussen. Herstellung von DK W.-Motorrädern, DK W.-Motoren u. DK W.-Aggregaten, Rasmussen-Automobilen u. elektr. Kühlschränke. Entwieklung: Die Ges. kaufte 1926 das Werk Scharfenstein der ehemal. Mollwerke A.-G. mit der ausgedehnten Fabrikanlage von 10 000 qm bebauter Fläche, 700 PS Wasser- kraft u. grossem Maschinenpark. Ferner wurde gekauft 1928 ein 2. Werk in Scharfenstein mit einer Wasserkraft von 400 PS. 1928 erfolgte der Erwerb der Aktienmajorität der Schütthof“ A.-G. Chemnitz u. der Audiwerke A.-G. in Zwickau, ferner der Erwerb des Werkes Wittigsthal der Firma Nestler & Breitfeld als Graugiesserei. Produktion im Herbst 1928 ca. 300 Motorräder pro Tag. In Berlin-Spandau wird ein Zweigwerk unter- halten für die Herstell. der DK W-Wagen (1931 ca. 30 Wagen pro Tag). – Ca. 4500 Arbeiter u. Angestellte innerhalb des Konzerns.