- ― 2058 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Beteiligungen: Unter der Firma Deutsche Kühl- u. Kraftmaschinenges. m. b. H. wurde im Nov. 1931 das Zweigwerk Scharfenstein in ein selbständiges Unternehmen mit einem Kapital von RM. 3 000 000 umgewandelt. Der Arbeitsbereich der G. m. b. H. umfasst die Herstellung von elektrisch-automatischen Haushaltskühlschränken u. gewerblichen Kühl- anlagen, die Herstellung von Dieselmotoren Bauart Junkers u. anderen Kraftmaschinen. Das Werk verfügt ausserdem über eine Zieherei u. Stanzerei zur Herstellung von Zubehör- teilen für die Automobil- u. Motorradindustrie. Die Beschäftigungszahl betrug 1931 rund 1100 Angestellte u. Arbeiter. An dem Unternehmen ist die Zschopauer Motoren- werke J. S. Rasmussen Akt.-Ges. massgeblich beteiligt. Kapital: (Erhöhung beschlossen). RM. 10 000 000 in 10 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 9000 St.- Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 250 Mill. in 225 000 St.-Akt. u. 25 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 20./4. 1925 beschloss Umstell. von M. 250 Mill. auf RM. 1 000 000 in 5000 St.-Akt. zu RM. 100, 800 St.-Akt. zu RM. 500 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Lt. G.-V. v. 24./11. 1929 Kap. erhöht um RM. 9 000 000, gleichzeitig Umwandl. der bisher. Vorz.-Akt. in St.-Akt. u. Neustückelung des A.-K. Die Übernahme der Akt. erfolgte teils durch den bisherigen alleinigen Aktionär u. Leiter der Firma, Ing. Joergen Skafte Rasmussen, teils durch ein Konsortium (Sächs. Staatsbank). Von Grossaktionärseite wurden der Ges. i. J. 1931 nom. RM. 3 000 000 Aktien zur Verf. gestellt. Der hieraus erzielte Buchgewinn wurde zu Sonderabschr. verwandt. Zwecks Durchführung der Übernahme der Audiwerke A.-G., Horchwerke A.-G. u. des Vertrages mit den Wanderer-Werken (s. auch oben) beschloss die G.-V. v. 29./6. 1932 Erhöhung des A.-K. um RM. 4 500 000. Anleihe: 1929 Aufnahme eines langfristigen Darlehns von RM. 5 000 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. RM. 100 = 1 St., 1 St.-Akt. RM. 500 = 5 St., 1 Vorz.-Akt. RM. 100 5 St. in best. Fällen. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 53 754, Gebäude 2 678 315, Masch. 2 662 907, Inv. 55 798, Transmiss. u. Beleucht. 1, Fuhrpark 1, Werkzeuge 1, Modelle 1, Patente 1, Anzahl. auf Grundst. u. Gebäude (Werk Spandau) 458 000, Beteil. 4 113 917, Kassa, Banken, Wechsel 215 390, Forder., abz. Rückstände für Dubiose 3 043 537, Fertigfabrikate 2 865 375, Material u. Halbfabrikate 3 635 364, Entwickl.-Kosten 300 000, (Avaldebit. 672 886), Verlust 1 731 897. – Passiva: A.-K. (10 000 000 davon im Besitz der Ges. u. einzuziehen 3 000 000) 7 000 000, R.-F. 450 000, Wohlf.-F. 32 002, Hyp. 51 200, feste Darlehen 5 000 000, Banken 2 276 484, Warenschulden u. Akzepte 3 456 231, Anzahl. 808 409, Rückstell. 2 739 934, (Avale 672 886). Sa. RM. 21 814 260. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs., Diskont u. Steuern 2 331 477, Verkaufs. u. Verwalt.-Unk. 5 090 938, Abschr. aus Beteil., Forder., Waren u. Anlagen 4 244 193. – Kredit: Gewinnvortrag 94 821, Betriebsüberschuss 5 977 611, bes. Einnahmen: aus zur Verf. ge- stellten eig. Aktien 3 000 000, sonst. Einnahmen 862 279, Verlust 1 731 897. Sa. RM. 11 666 608. Dividenden: 1924–1930: 0, 0, 0, 0, 10, 0, 0 %. Trotz ausreichenden Gewinnen wurden die erzielten Reingewinne in den Jahren 1924–1927 u. 1929 vorgetragen u. zum Ausbau des Unternehmens verwandt. Vorstand: Ing. Jörgen Skafte Rasmussen, Dr. R. Bruhn, von Oertzen (letzterer nach Lösung seiner Beziehungen zu Wanderer-Werken); Stellv. Dr. Carl Hahn. Prokuristen: C. O. Ohske, O. Frassa, E. Chr. Krieger, Fr. Walther, Frl. M. Grosse, M. B. Dieterich, Dr. Christ. Böttcher, Dr. W. C. Zimmermann, A. Dorin. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Legationsrat Dr. Frisch, Berlin; Stellv. Staatsbank-Präs. C. Degenhardt, Dresden u. Dr. M. Straus, Berlin; Oberbürgermeister W. Arlart, Chemnitz; Staatsbank-Dir. Dr. A. Bleicher, Chemnitz; Oberbürgermeister R. Holz, Zwickau; Dir. H. Klee, Chemnitz; Dir. Franz Kraemer, Berlin; Bank-Dir. Dr. Paul Marx, Berlin; Dir. Dr. Herbert Müller, Dresden. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Chemnitz: Sächs. Staatsbank. Maschinenfabrik Germania vorm. J. S. Schwalbe & Sohn in Chemnitz, Fabrikstr. 7. Gegründet: 1873. Die Fabrik besteht seit 1811. Zweck: Betrieb der Masch.-Fabrikation mit einer 1898 neuerbauten grossen Kessel- schmiede. In der Hauptsache werden hergestellt: Brauerei- u. Mälzereianlagen, Sudwerke (älteste Spezialfabrik Deutschlands), Eis- u. Kühlmaschinen, Gefrier- u. Kühlanlagen für alle Zwecke, eiserne Gärbottiche, Lagerfässer, vollständige Einrichtung für Schlachthöfe etc., Turbinen, Dampfkessel u. Dampfmaschinen. Zur besseren Ausnutzung der Werkstätten wurden Herbst 1930 die Maschinenbau-Abteilungen der in Liqu. befindl. Sächs. Maschinen- fabrik vorm. Rich. Hartmann A.-G. in Chemnitz angegliedert. Besitztum: Dem Betriebe der Ges. dienen die in der Stadt Chemnitz gelegene Stamm- fabrik, die in Altchemnitz befindliche Abteil. Kesselschmiede sowie das in Chemnitz-Alten- dorf gelegene Grundstück Roonstrasse. Erstere Anlage umfasst 28 840 qm Bodenfläche, wovon 13 750 qm bebaut sind; dieser Grundbesitz wurde 1928 an die Stadt Chemnitz ver- kauft u. zunächst auf 10 Jahre von der Stadt gepachtet; die Anlage Altchemnitz ist 97 990 am gross, auf ihr sind Werk- u. Wohngeb. im Gesamtumfange von 9795 qm errichtet