Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 2071 Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Charles W. Palmié, Dresden; Stellv. Bankier Komm.-Rat Ludwig Born, Dipl.-Ing. Freih. Julius von Born, Berlin; Bank-Dir. Julius Lau, Bank-Dir. Friedrich Behnisch, Bank-Dir. Dr. Georg Kanz, Dresden; vom Betriebsrat: K. Kolpe, H. Schmidt. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank. Schladitz-Werke Akt.-Ges. in Dresden A. 24, Zwickauer Str. 39. Der G.-V. v. 29./9. 1931 wurde Mitteil. gemäss § 240 HGB. gemacht. Das am 19./8. 1931 eröffnete Vergleichsverfahren ist zugleich mit der Bestätigung des im Vergleichstermin vom 20./11. 1931 angenommenen Vergleichs auf der Basis von 40 % durch Beschluss vom 27./11. 1931 aufgehoben worden. Gegründet: 6./6. 1896, besteht seit 1878; eingetr. 20./3. 1896. Firma bis 26./1. 1901: A.-G. Fahrrad- u. Masch.-Fabriken (vorm. H. W. Schladitz), dann bis 15./12. 1915: Akt.-Ges. Panzerkassen-Fahrrad- u. Maschinen-Fabriken vorm. H. W. Schladitz. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Fahrrädern u. Werkzeugmaschinen: Präzisions- Arehbänken, ,Helico“-Masch. für die Spiralbohrerfabrikation, speziell voll-u. halbautomatische Spiralbohrerfräsmasch.; Fabrikation u. Vertrieb von Geldkassetten, Geldschränken, feuer- u. diebessicheren Bureauschränken, Tresoranlagen, Kassetten-Trogpulte, Waren-Automaten. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. in Dresden, Zwickauer Str., beträgt ca. 6000 qm, wovon 3800 qm bebaut sind. Die Werkzeugmasch.-Abt. wurde 1925 nach einem am Bahnhof in Gittersee b. Dresden gelegenes, für die Zwecke der Ges. besonders gut geeignetes Grundst. verlegt. Dieses neu erworbene u. ausgebaute Fabrikgrundstück hat eine Fläche von 5900 qm, wovon 2900 qm bebaut sind. Das Hauptwerk in Dresden besizt ein mehrflügeliges 4–5 stöck. Fabrikgebäude. Eigene Dampfkraftanlage, bestehend aus einem Doppelflammrohrkessel mit 151 qm Heigzfläche, 12 Atm. Überdruck u. einer Einzylinder-Dampfmaschine von rd. 180 PS; Reserve-Zweiflammrohrkessel sowie Anschluss an die 10 000-Volt-Leitung des städt. Stromnetzes mit eigener Transformator-Anlage ist vorhanden. Der Maschinenpark enthält in der Hauptsache: Hobelmasch., grosse Automaten, Fräsmasch., Drehbänke, Bohrwerke, Ziehbänke, Stanzen, Friktionspressen, Schmiedeanlagen sowie alle sonst erforderl. Hilfs- maschinen. Ferner sind an modernen Einricht. vorhanden: Grössere Vernicklungsanlagen, Schleiferei mit moderner Entlüftungsanlage, Härterei mit modernen Härteöfen mit Olfeuerung, Löterei für Tauchlötverfahren, moderne Lackiererei mit Tauch- u. Spritzverfahren, Trocken- bfen für niedrige u. hohe Temperaturen, Schlosserei, Werkzeugmacherei, Garage usw. — Die Drehbankfabrik in Gittersee hat eigene Dampfkesselanlage u. Anschluss an das Kraft- stromnetz. Im Interesse einer besseren Ausnutzung des Hauptwerkes wurde 1930 die Drehbankfabrikation von Gittersee nach Dresden verlegt. – 1932 wurde die Fahrradabteilung bis auf weiteres stillgelegt. – Ca. 540 Angest. u. Arb. Die Ges. gehört verschiedenen Verbänden u. Fachvereinigungen an. Kapital: RM. 350 000 in 896 St.-Akt. u. 2604 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. können ganz oder teilweise nach mindestens dreimonatiger u. höchstens sechsmonatiger Kündig. durch Zahlung von 110 % des Nennwerts eingezogen werden. Auf Antrag können die zur Einlös. aufgerufenen Vorz.-Akt. auch in St.-Akt. umgewandelt werden. Die Vorz.-Akt. erhalten eine 8 % kumul. Div. u. ausserdem eine Zusatzdiv. (s. Gewinn-Verteilung). Im Falle der Liquidation erhalten die Vorz.-Aktien aus der verteilbaren Masse 110 % der eingezahlten Beträge. – Vorkriegskapital: M. 775 000. Urspr. A.-K. M. 850 000, erhöht 1897 um M. 650 000. Nach Reorganisation in 1901 u. 1903 betrug das A.-K. M. 775 000; dann erhöht von 1916–1923 auf M. 20 000 000 in 16 000 St.-Akt. u. 4000 Verwert.-Akt. zu M. 1000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 28./2. 1925 von M. 20 000 000 auf RM. 1 288 000 derart, dass der Nennwert von 16 000 Akt. von M. 1000 auf RM. 80 umgewertet wurde. 4000 der der Ges. zur Verfügung stehenden Verwert.-Akt., wofür noch eine Gesamtzuzahl. von RM. 7740 geleistet werden sollte, sind von M. 1000 Nennwert auf RM. 2 herabgesetzt worden. Lt. G.-V. v. 5./3. 1929 Einzieh. von RM. 88 000 unaktiviert im Besitz der Ges. befindl. Vorrats-Aktien, wodurch das A.-K. auf RM. 1 200 000 herabgesetzt wurde. Die G.-V. v. 9./12. 1930 beschloss Herabsetz. des A.-K. zum Zwecke der Deckung eines Verlustes, der Vornahme von Abschr. u. Schaffung von Reserven von RM. 1 200 000 auf RM. 200 000; sodann Erhöh. um bis zu RM. 200 000 durch Ausgabe von bis zu 2000 Vorz.-Akt. zu je RM. 100 mit einfachem Stimmrecht. Auf jede zus. gelegte St.-Akt. zu RM. 100 kann eine neue Vorz.-Akt. zu RM. 100 bzw. auf nom. RM. 1200 nicht zus. gelegte St.-Akt. können zwei neue Vorz.-Akt. zu je RM. 100 zum Kurse von 105 % zuzüglich Börsen- umsatzsteuer bezogen werden. Die Erhöh. ist im Betrage von RM. 150 000 durchgeführt. Aus der Sanierung ergab sich RM. 1 Mill. Buchgewinn. Davon wurden verwendet RM. 345 858 zur Abdeckung des alten Verlustes, RM. 297 442 zur Abbuchuug auf Waren, RM. 107 000 auf Anlagen, RM. 14 700 auf Hypothekendisagio, RM. 35 000 zur Bildung eines R.-F., die restlichen RM. 200 000 zur Bildung eines Rückstell.-K. Im Geschäftsj. 1930/31 entstand ein neuer Betriebsverlust. der bilanzmässig durch die Auflösung des bei der Sanierung gebildeten Rückstell.-K. von RM. 200 000 ausgeglichen wurde. Genussscheine: Die a. o. G.-V. v. 27./6. 1932 genehmigte die Ausgabe von Genussscheinen bis zum Betrage von nom. RM. 35 000. Diese Genussscheine sollen 6 % Verzinsung in halb-