Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 2099 Vereinigte Maschinenfabriken A.-G. in Gumbinnen, Königstr. 48. (Borsenname: Ver. Gumbinner Masch.) Gegründet: 3./9. 1917 mit Wirkung ab 1./1. 1917 unter Übernahme der seit 1860 be- stehenden Firma Maschinenfabrik A. Dinger in Gumbinnen. Entwicklung: Gelegentlich der russischen Invasion im August 1914 wurde das Werk in Gumbinnen teilweise zerstört, der Wiederaufbau erfolgte unter erheblicher Erweiterung in dem Jahre 1916/17 mit Hilfe staatl. Entschädigungsmittel. Das von der Stadt Gumbinnen erbaute Fabrikgebäude sowie das dazu gehörige Anschlussgleis sind inzwischen in den Besitz der Ges. übergegangen. Baukosten des neuen Fabrikgebäudes u. des Anschlussgleises ca. M. 2 800 000. – Die Zweigniederlass. in Pillkallen wurde 1925 verkauft. Zweck: Fortbetrieb der von den Vereinigten Maschinenfabriken Gumbinnen und Pill- kallen G. m. b. H. betriebenen Maschinenfabriken und Reparaturwerkstätten, Herstell. u. Reparat. von, Handel mit Masch. aller Art, Erzeugung von Giessereiprodukten, ferner Abschluss aller damit mittelbar oder unmittelbar zus. hängenden Geschäfte u. Beteilig. an Unternehm. ähnl. Art. Hergestellt werden: Ortsfeste u. fahrbare Rohölmotoren, Rohölmotorschlepper, Diesel- motoren, Dreschmasch. für Kraftbetrieb, Göpel, Häckselmasch., Schrotmühlen u. Geräte für Ackerbewirtschaftung, Handelsguss, Zentralheizungen u. Kraftfahrzeuge. Besitztum: Das Werk in Gumbinnen besteht aus einer Maschinenfabrik u. einer Eisen- giesserei. Die Giesserei hat durch Einstell. auf Temperguss eine Erweiterung erfahren. In der Maschinenfabrik werden hergestellt: ortsfeste u. fahrbare Motoren, insbes. der Zeit- entwicklung entsprechend für Rohöl, grosse Dreschmaschinen u. Torfbearbeitungsmaschinen. Die innere Ausrüstung weist alle für die Fabrikation erforderl. Hilfsmaschinen auf. Der Grundbesitz der Ges. in Gumbinnen beträgt insges. 40 000 qm, davon bebaut 18 023 qm. Kapital: RM. 900 000 in Akt zu RM. 20 u. Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 1 000 000, erhöht von 1919–1923 auf M. 53 000 000 in 50 000 St.-Akt. u. 3000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 29./11. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 53 000 000 auf RM. 1 012 000 (St.-Akt. 50: 1, Vorz.-Akt. 250: 1) in 30 000 St.-Akt. zu RM. 20, 4000 St.-Akt. zu RM. 100, 1000 Vorz.- Akt. zu RM. 4 u. 200 Vorz.-Akt. zu 40. Die G.-V. v. 13./6. 1927 beschloss, zwecks Sanierung das St.-Akt.-Kap. von RM. 1 000 000 auf RM. 500 000 herabzusetzen. Dieser Beschluss konnte dank systematischer Sparmassnahmen in der G.-V. v. 14./6. 1930 wieder aufgehoben werden. Die G.-V. v. 22./6. 1929 beschloss Einziehung der Vorz.-Akt. durch Ankauf u somit Herabsetzung des A.-K. auf RM. 1 000 000. Lt. G.-V. v. 7./5. 1932 Herabsetz. des A.-K. in erleichterter Form auf RM. 900 000 durch Einziehung von RM. 100 000 seitens der Ges. zurückerworbener eigener Aktien. Der Buchgewinn von RM. 65 000 wurde mit RM. 25 000 zu Abschr. auf Gebäude u. mit RM. 40 000 zur Stärkung des R.-F. verwandt. Grossaktionäre: Die Mitgl. des A.-R. u. das Bankhaus Salomon & Oppenheim in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 7./5. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige bes. Rückl., vertragsgemäss. Gewinnanteil an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grund u. Boden 67 000, Gebäude 360 250, Masch. 76624, Utensil. 1, Werkz. u. Geräte 1, Modelle 1, Fuhrwerke 1, Automobile 1, Anschluss- gleis 1, Aufwert.-Ausgleich 1430, Waren 330 537, Debit. 242 502, Wechsel 202 254, Bankguth. 101 879, Postscheckguth 1169, Kassa 1242. – Passiva: A.-K. 900 000, R.-F. 30 000, Delkr. 38 072, Konto pro Diverse 6381, Hyp. 282 176, Akzepte 24 214, Kredit. 35 031, Div.-K. 1094, Gewinn (Vortrag 1930 565, Gewinn aus der Einziehung von RM. 100 000 eigener Aktien 65 000, Reingewinn 1931 1760) 67 325. Sa. RM. 1 384 894. Das Obligo von diskontierten Kundenwechseln betrug am 31./12. 1931 RM. 256 000. Daneben hat die kommunalbank in Gumbinnen eine kleine Bürgschaft gegenüber dem Hauptzollamt und das Bankhaus Salomon & Oppenheim eine solche gegenüber der Deutschen Verkehrskreditbank in ebenfalls unerheblichem Umfange übernommen. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 100 250, Betriebs-Unk. 34 596, Provis. 38 541. Steuern 19 475, Grundst.-Unk. 10 908, Delkr. 15 870, Abschr. 8716, Gewinn (Vortrag 1930 565, Gewinn aus eigenen Aktien 65 000. Reingewinn 1931 1760) 67 325 (davon Abschr. auf Gebäude 25 000, R.-F. 40 000, Vortrag 2325). – Kredit: Vortrag 565, Waren 204 067, Zs. 20 977, Grundst.-Ertrag 5074, Eff. 65 000. Sa. RM. 295 683. Murs: Ende 1925–1930: 10, 26.50, 32, 42, 38.50, 33 %; 1931 (30./6.): 36 %. Im Dez. 1922 in Berlin eingeführt. Dividenden: 1924–1931: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4½, 0 %. Direktion: Robert Moderegger. Aufsichtsrat: Vors. Rittergutsbes. Carl von Boddien, Leissienen; Stellv. Oberbürger- meister Schön, Gumbinnen; Bankier Paul Sauvage, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Salomon & Oppenheim; Königsberg u. Gumbinnen: Bank der Ostpreussischen Landschaft. 132*