2100 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Das Geschäft ist zu Beginn des Jahres 1931 in Frühjahrsgeräten noch recht befriedigend gewesen. Auch der Auftragseingang von Ernte- maschinen hatte zufriedengestellt. Die auf die Hauptsaison gesetzten Hoffnungen in Dreschmaschinen und Motoren haben sich dagegen nicht erfüllt. Verhältnismässig stabil ist noch die Beschäftigung der Handelsgiesserei gewesen. Paradiesbettenfabrik M. Steiner & Sohn, 4. Ges. in Gunnersdorf bei Frankenberg (Sachsen). (Börsenname: Steiner & Sohn Paradiesbetten.) Gegründet: 10./4. 1905; eingetragen 31./7. 1905. Firma bis 9./8. 1906: Deutsche Reform- bettenfabrik. Die Ges. unterhält Verkaufsfilialen in Berlin, Chemnitz, Dresden, Düsseldorf, Wuppertal-Elberfeld, Frankf. a. M., Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München u. Stuttgart. Zweck: Fabrikmässige Herstell. von Betten, Möbeln, Decken, Kissen u. sonst. Bettenteilen u. Handel mit Schlafzimmergegenständen aller Art. Die Herstell. anderer Waren u. Beteil. an anderen Unternehmungen nur mit Zustimmung des A.-R. statthaft. Das Schwergewicht der Fabrikat. liegt in der Herstell. von Bettstellen u. Betteinlagen (Polster, Kissen u. Decken) u. Drahtmatratzen eigener Methode. Die Ges. besitzt ein bis 1934 laufendes Patent sowie verschiedene Musterschutze u. Warenzeichen. Hergestellt werden: Messing-, Stahl-, Eisen- u. Holzbettstellen, Matratzen, Polster, Kissen, Unterbetten, Bettverkleidungeh, Betthimmel, Bettwäsche, komplette Schlafzimmereinrichtungen. –— In ihren sämtl. Betrieben beschäftigt die Paradiesbettenfabrik M. Steiner & Sohn A.-G. 500 Arb. u. 110 Angestellte einschl. der Filialbeamten. Ausserdem sind noch ca. 100 Heimarbeiter u. -arbeiterinnen für die Ges. tätig. Besitztum: Der Grundbesitz umfasst ca. 28 864 qm, die sich auf Frankenberg, Gunners- dorf, Niederlichtenau u. Stuttgart verteilen; hiervon sind bebaut 10 200 qm mit massiven, meist mehrstöckigen Fabrikgebäuden u. ca. 1000 qm mit Lagerhäusern aus Holz mit massiver Rückwand. Die Fabrikanlage ist an das Elektrizitätswerk Frankenberg angeschlossen. Die Betriebe umtassen Wattefabrikation, Wäscherei, Färberei u. Trockenanlage, Weberei u. Wirkerei, Steppdeckenpolster- u. Matratzenfabrikation, Eisen-, Stahl- u. Messingbetten- fabrikation, Stahlfedermatratzenfabrikation, Rosshaarbearbeitung u. Möbeltischlerei. Ausser- dem ist ein Direktorwohnhaus vorhanden. An hauptsächlichsten Betriebsmaschinen sind vorhanden: 2 Zweiflammrohrkessel von 77 u. 90 qm Heizfläche für 10 Atm. Uberdruck, 70 Elektromotoren von zusammen 440 PS, 200 verschiedene Arbeitsmaschinen u. Webstühle. Beteiligung: In Dessau betreibt die Ges. unter der Firma „Dessauer Möbelfabrik A.-G.“ eine Holzmöbelfabrik; von dem A.-K. von RM. 100 000 sind RM. 90 000 Aktien im Besitz der Paradiesbettenfabrik M. Steiner & Sohn A.-G., RM. 10 000 Aktien in den Händen der Verwalt. der Dessauer Möbelfabrik. Am 1./4. 1927 wurde die Fabrik in Dessau stillgelegt. Nach Übernahme des grössten Teiles der Maschinen u. des Inventars nach Frankenberg (Betrieb der Paradiesbettenfabrik M. Steiner & Sohn) wurde das leere Grundstück verkauft. Kapital: RM. 1 000 000 in 300 St.-Akt. zu RM. 1000, 40 St.-Akt. zu RM. 200, 3550 St.- Aktien zu RM. 100, 200 St.-Vorz.-Akt. Lit. A zu RM. 1000, 1000 St.-Vorz.-Akt. Lit. A zu RM. 100 u. 25 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. Die Vorz.-Akt. erhalten vorweg eine nachzahlungs- pflichtige Vorz.-Div. von bis zu 8 %; an einem weiteren Jahresgewinn haben sie keinen Anteil. Alsdann erhalten die Aktien Lit. A vor den St.-Akt. ebenfalls eine nachzahlungspflicht. Vorz.-Div. von bis zu 8 %. Alsdann erhalten die St.-Akt. eine Div. von bis zu 6 %. Der Rest des Reingewinns wird, sofern er zur Ausschüttung an die Aktionäre gelangt, auf die Aktien Lit. A u. die St.-Akt. gleichmässig entsprechend ihren Nennbeträgen verteilt. Bei der Auflös. der Ges. erhalten zunächst die Vorz.-Akt. vorweg ihren Nennbetrag zuzüglich 10 % sowie etwa rückständige Gewinnanteilsbeträge. Sodann erhalten die Aktien Lit. A ihren Nennbetrag zuzügl. 10 %, sowie etwa rückständige Gewinnanteilsbeträge. Aus dem weiteren Gesellschaftsvermögen werden die St.-Aktien bis zur Höhe ihres Nennbetrages befriedigt. Ein alsdann verbleibender Rest des Vermögens wird auf die St.-Aktien u. die Aktien Lit. A gleichmässig entsprechend ihren Nennbeträgen verteilt. – Vor kriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. A.-K. M. 810 000, erhöht bis 1911 auf M. 1 500 000, dann erhöht von 1918–1923 auf M. 30 000 000 in 22 000 St.-Akt. zu M. 1000, 1300 St. Akt. zu M. 5000, 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 u. 50 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die G.-V. v. 30./8. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 30 000 000 auf RM. 1 150 000 in 22 000 St.-Akt. zu RM. 40, 1300 St.-Akt. zu RM. 200 u. 10 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. Die G.-V. v. 12./3. 1926 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 350 000 in 1500 St.-Akt. zu RM. 100 u. 200 St.-Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1926, angeb. durch die Commerz- u. Privat-Bank Fil. Dresden den alten St.- u. Vorz.-Aktion. im Verh. 5: 1 zu 105 %, so dass auf RM. 1000 alte Akt. RM. 200 neue bezogen werden konnten. Die neuen Akt. dienten zu notwendigen Betriebsvergrösserungen. Die G.-V. v. 14./5. 1927 beschloss, das A.-K. um RM. 15 000 auf RM. 1 515 000 zu erhöhen durch Ausgabe von 15 Vonz.-Akt. zu RM. 1000, ausgegeben zu 110 %. Die Aktien zu RM. 40 wurden 1929 in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Lt. G.-V. vom 29./12. 1930 sind nom. RM. 590 000 St.-Akt., die seitens der Ges. zu einem Preise von RM. 288 003 angekauft worden waren, ein- gezogen worden. Dadurch wurde das St.-A.-K. von RM. 1 490 000 auf RM. 900 000 ver- mindert. Gleichzeitig wurde das A.-K. um RM. 300 000 neue 8 % Vorz.-St.-Akt. Lit. A mit