ÜE= 2128 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Pittler Werkzeugmaschinenfabrik Aktiengesellschaft in Leipzig-Wahren. Gegründet: 21./9. 1895; eingetr. 3./12. 1895. Übernahme der seit 1889 bestehenden Firma W. von Pittler. 1899 wurde der Betrieb u. Sitz der Ges. von Leipzig-Gohlis nach Wahren verlegt. Firma bis März 1922: Leipziger Werkzeug-Maschinenfabrik vorm. W. von Pittler. Zweck: Betrieb der Werkzeugmasch.-Fabrikation u. anderer Geschäftszweige u. Geschäfte der Metallindustrie. Die Ges. stellt ausschliesslich Werkzeug-Masch. u. zwar Revolver- Werkzeug-Masch., automatische u. halbautomatische Revolver-Masch. als Spezialität her. 1925 Erwerb der Giesserei Mügge & Co. in Leipzig-Plagwitz, die auf den speziellen Bedarf der Ges. umgestellt wurde. Besitztum: Der in Leipzig-Wahren an der Pittlerstrasse u. in Leipzig-Plagwitz an der Altestrasse belegene Grundbesitz der Pittler-Werkzeugmaschinenfabrik A.-G. umfasst eine Fläche von rd. 118 780 qm, wovon rund 33 200 qm bebaut sind. Auf dem Grundstücke in Leipzig-Wahren befinden sich zwei vierstöckige Fabrikgebäude für die maschinellen Betriebe. Damit in Verbindung stehend eine grosse Montagehalle, eine Halle für Härterei u. Schmiede, eine Halle für grosse Arbeitsmaschinen u. ein Ollagerhaus sowie zwei Lagerschuppen. Alle Bauten sind in massivem Verblendstein-Mauerwerk ausgeführt, mit Ausnahme der beiden in Steinfachwerk ausgeführten Lagerschuppen. Auf dem Grundbesitz der Ges. stehen ferner drei von ihr zugekaufte zweistöckige Wohnhäuser. Zur Erzeugung von Licht u. Kraft dient ein 600 PS Rohölmotor sowie eine 350 PS u. eine 1250 PS Verbunddampf- maschine. Auf dem Grundstück in Leipzig-Plagwitz befinden sich: ein zweistöckiges Ver- waltungsgebäude, zwei Giessereigebäude mit zwei Kupolöfen für eine stündliche Leistung von je 4 Tonnen, ein Gebäude für Kernmacherei mit 2 Trockenöfen, ein Putz- u. Sand- strahlgebläsehaus, ein dreistöckiges Gebäude für Modelltischlerei u. Modellböden, ein zwei- stöckiges Gebäude mit Modellschlosserei, Schmiede, elektrischer Zentrale, ein dreistöckiges Wohngebäude mit Reparaturschlosserei u. Laboratorium im Erdgeschoss u. ersten Stock, ein zweistöckiger Lagerschuppen, ein einstöckiger Lagerschuppen. Beide Grundstücke besitzen Anschlussgleis an die Reichsbahn. An Arbeitsmaschinen sind in Leipzig-Wahren 886 Stück u. in Leipzig-Plagwitz 45 Stück vorhanden. Die Ges. stellt ausschliesslich Werk- zeugmaschinen, u. zwar Original Pittler Revolverdrehbänke sowie automatische u. halb- automatische Revolverdrehbänke her. – In den Betrieben der Ges. wurden Mitte 1931 rd. 800 Angestellte u. Arbeiter beschäftigt. Beteiligungen: Im März 1928 Erwerb der Aktienmehrheit (RM. 760 000) der Magdeburger Werkzeugmaschinenfabrik A.-G. in Magdeburg (A.-K. RM. 1 000 000). – Die Ges. besitzt ferner die gesamten Anteile der Elsterheim G. m. b. H., Leipzig. Diese erwarb im Jahre 1918 ein 19 400 am grosses der Fabrik der Pittler A.-G. benachbartes Grundstück an der Halleschen u. Pittlerstrasse zum Zwecke der Erbauung von Wohnhäusern. Verträge: Unter dem 30./9. 1930 ist die Ges. auf Grund eines Vertrages in freundschaft- liche Beziehungen zur „The National Acme Co in Cleveland, Ohio U. S. A.“ getreten. Kapital: RM. 5 000 000 in 4500 Aktien zu RM. 1000 u. 5000 Akt.zu RM. 100. – Vor- kriegskapital: M. 2 100 000. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, bis 1911 erhöht auf M. 2 100 000, dann 1916–1923 auf M. 29 000 000 in 29 000 Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 11./10. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 29 000 000 auf RM. 3 480 000 derart, dass an Stelle der bisher. Akt. zu M. 1000 je eine Aktie zu RM. 100 u. RM. 20 trat. Lt. G.-V. v. 8./3. 1927 Erhöh. um RM. 520 000 durch Ausgabe von 520 St.-Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1928. Die neuen Aktien wurden einem unter Führung der Commerz- u. Privat-Bank A.-G., Berlin, stehenden Konsortium zum Nennwerte überlassen mit der Verpflichtung, dieselben insbes. zum Erwerb der Aktienmehrheit der Magdeburger Werkzeugmaschinenfabrik A.-G. in Magdeburg zu verwenden. Die G.-V. v. 20./5. 1930 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 1 000 000 in 1000 Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1930. Die Mittel aus der Erhöh. sollen zur Ablös. der Bankschulden der Magdeburger Werkzeugmaschinenfabrik (s. auch Beteilig.) dienen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 28./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., (ist erfüllt), ev. ausserord. Rückl., 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 2000 pro Mitgl. u. RM. 4000 für den Vors.), vom Überrest weitere Div. an Aktien. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. in Leipzig-Wahren 425 000, do. in Leipzig- Plagwitz 211 800, Elsterheim G. m. b. H. für Wohnhäuser 116 400, Gebäude 1 000 000, Masch. u. Betriebseinricht. 800 000, Eff. u. Beteil. 1 598 328, Vorrats-Akt. 131 000, Wechsel (insbes. Russenwechsel): a) in eigener Verwahrung (darunter $-Wechsel = RM. 442 303) nach Abzug von Diskont u. Delkredere 2 478 112, b) im Depot der Banken nach Abzug von Diskont u. Delkredere 1 782 333, c) auf Lombard-K. nach Abzug von Diskont 1 674 385, Kassa u. Post- scheckguth. 32 585, Bankguth. 115 409, Aussenstände 1 217 461, (Avale 338 915), Fabrikations- vorräte 748 400. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 561 890, Aufgeld-K. 223 974, Hyp. (Rest- kaufgeld auf Giesserei Leipzig-Plagwitz) 350 000, nicht erhob. Div. 336, Bankenl) 4 945 951, 1) Die Bankschulden verteilen sich auf RM. 1 753 368 Währungskredite u. RM. 3 192 582 Reichsmark- kredite. Das Anwachsen der Bankschulden ist auf die Übernahme der langfristigen russischen Aufträge zurückzuführen. Dem in diesen langfristigen Aussenständen liegenden Obligo hat die Ges. durch niedrigere Bewertung ihrer Bestände an Russenwechseln Rechnung getragen. Wechsel-Giro-Obligo am 31./12. 1931: RM. 1 395 095.