2138 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Zweck: Fortführ. der bisher von der off. Handels-Ges. in Fa. Heinrich Lanz in Mann- heim betriebenen Maschinenfabrik sowie der Betrieb von Fabriken u. Unternehm. jeder Art im Gebiete der Maschinenfabrikation. Das Fabrikationsprogramm der Ges. umfasst nunmehr nach der Übernahme der Lanz-Wery Mähmaschinenfabrik A.-G. neben der bisher. Produktion von Rohölschleppern, Dreschmasch. u. Strohpressen auch die Produktion von Erntemasch., insbes. Grasmähern, Schlepperbindern u. Pferdebindern, Getreidemähern, Heurechen u. Heuwendern. Mehr als die Hälfte des Absatzes an Schleppern in Deutschland u. nahezu die Hälfte der deutschen Schlepperausfuhr entfielen auf den Lanz'schen Bulldogg Umsatz 1928–1931 (Mill. RM.): rd. 38, 35, 25, 18.2. – Angest u. Arb. Febr. 1932: rd. 1700. Entwicklung: Anlässlich der Gründung wurde die bisher von der offenen Handelsges. in Firma Heinrich Lanz, Mannheim betriebene Maschinenfabrik mit Grundstücken zum Wert von RM. 13 200 000 übernommen. – Die seit 1924 mit der Firma R. Wolf A.-G. in Magde- burg-Buckau (jetzt Maschinenfabrik Buckau-R. Wolf) bestehende Interessengemeinschaft wurde auf Grund freundschaftlicher Vereinbarungen mit Wirkung ab 1./1. 1927 aufgelöst; lediglich die Bestimmungen hinsichtlich Aufteilung des Fabrikationsprogramms blieb weiter- hin in Kraft. Auf Grund des Vertrages über die Aufteilung des Fabrikationsprogramms übernahm die Ges. den gesamten Dreschmaschinen- u. Schlepperbau, die R. Wolf A.-G. dagegen den gesamten Lokomobilen- u. stationären Motorenbau. Die bisherige Erzeugung gleichartiger Maschinen an getrennten Produktionsstätten wurde dadurch vermieden. — 1930 erbrachte einen Verlust von RM. 907 306, davon RM. 900 000 durch Entnahme aus R.-F. gedeckt. – April 1931 übernahm die Ges. mit Wirk. ab 1./5. 1931 von der Vereinigte Fabriken landwirtschaftlicher Maschinen vorm. Epple & Buxbaum, Augsburg, die teilweise Produktion u. den gesamten Vertrieb der bisher von Epple & Buxbaum hergestellten Er- zeugnisse. Die Wirtschaftskrise führte zu einem weiteren bedeutenden Rückgang des Absatzes. Das Geschäftsjahr 1931 erbrachte einen Verlust von RM. 1 394 534. Sanierung wurde nach Übergang der Aktienmajorität auf eine der Bankverbindung (DD-Bank) nahe- stehende Gruppe beschlossen (s. u. Kapital). Mit Rücksicht auf die Notwendigkeit einer Unk.-Senkung wurde Fusion mit der Tochterges., der Lanz-Wery-Mähmaschinenfabrik A.-G., Zweibrücken, beschlossen. Da die Heinrich Lanz-A.-G. von dem RM. 1 000 000 betragenden A.-K. der Lanz-Wery A.-G. bereits RM. 300 000 besass, war zur Erwerb. der restl. RM. 700 000 (Umtausch 2: 1) nur eine Erhöh. um RM. 350 000 erforderlich. — Durch Vereinbarung mit den Aktion. u. Banken war es der Ges. fernerhin möglich, durch Vornahme von Abschr. u. durch Rückstell. ihre Vermögenswerte der eingetretenen Wertminderung anzupassen. Die Vereinbarungen mit der Maschinenfabrik Buckau R. Wolf A.-G. in Magdeburg, wonach die Heinrich Lanz A.-G. an diese Firma für die Aufhebung des Interessengemeinschafts- vertrages noch für eine Reihe von Jahren bestimmte Zahlungen zu leisten hatte, sind gegen einmalige Abfindung aufgehoben worden. Besitztum: Die Maschinenfabrik in Mannheim sowie in Zweibrücken (Lanz-Wery) sowie Grundstücke in Mannheim, Zweibrücken, Schwetzingen, Brühl, Regensburg, Breslau, Berlin u. Königsberg. Kapital: RM. 7 000 000 in 7000 Aktien zu RM. 1000. Urspr. RM. 12 000 000 in 12 000 Aktien zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 13./5. 1932 zur Sanierung der Ges. Herabsetz. des A.-K. in erleichterter Form von RM. 12 000 000 auf RM. 6 650 000 durch Einzieh. von RM. 5 350 000 Aktien zur Verlust- deckung u. zum Ausgleich von Wertminderungen im Vermögen der Ges., sowie zur Wieder- auffüllung des R.-F. Anschliessend erfolgte zwecks Angliederung der Lanz-Wery-Mäh- „„ A.-G., Zweibrücken, Erhöh. des A.-K. um RM. 350 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1932. Anleihen: 4½ % Anl. v. 1912. Die Stücke zu M. 1000 wurden auf RM. 150 abgestemp. Für die Altbesitzgenussrechte wurden besondere Urkunden über je RM. 100 ausgegeben. 5 % Anl. v. 1920. Gesetzl. Aufwert.-Betrag RM. 11.79 bzw. 23.58 für je nom. M. 1000 bzw. 2000. Die Stücke wurden abgestempelt auf RM. 10 bzw. RM. 20 bei Neubesitz u. auf RM. 20 bzw. RM. 40 bei Altbesitz; bei letzterem ist das Genussrecht damit abgegolten. Die bei Neubesitz verbleibenden Spitzenbeträge von RM. 1.79 bzw. 3.58 wurden in bar abgelöst. Für den noch ausstehenden Rest beider Anleihen, der 2./1. 1932 zur Rückzahl. fällig war (inkl. Genussrechte RM. 1 385 830), wurde durch die Spruchstelle des Badischen Ober- landesgerichts Karlsruhe Rückzahl.-Stundung gewährt derart, dass je 20 % der Schuldbeträge auf 31./12. 1932, 30 % der Schuldbeträge auf 31./12. 1933 u. 50 % der Schuldbeträge auf 31./12. 1934 zurückzubezahlen sind. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 13./5. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 3 522 314, Gebäude 6 397 000, Masch. u. maschinelle Betriebseinricht. 1 303 000, Beteil. 508 409, Waren 7 404 934, Wertp. 2489, Wechsel 1 926 796, Aussenstände 4 356 056, Kassa 21 750, (Avale 250 850), Verlust (1 026 336 abz. RM. 119 029 Gewinnvortrag vom Vorj.) 907 306. – Passiva: A.-K. 12 000 000. R-F. 1 200 000, (Genussrechte der Teilschuldverschr.-Altbes. 555 500), Teilschuldverschr, 1 386 794, do. s. 20 833, Darlehen 5 252 500, Anzahl. u. Rückstell. 2 741 232, Verbindlichkeiten 2 143 309, Akzepte 1 605 387, (Avale 250 850). Sa. RM. 26 350 057. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunk. einschl. Steuern u. Zs. 4 722 406, Abschr. 941 586. – Kredit: Gewinnvortrag 119 029, Bruttogewinn 4 637 656, Verlust 907 306 (davon RV. 900 000 durch Entnahme aus R.-F. gedeckt, Rest vorgetr.). Sa. RM. 5 663 992.