2156 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Unternehmungen, welche hauptsächlich die Herstell. von Masch. für die Getränke-Industrie betrieben. Die Ges. kann sich bei anderen Unternehmungen beteiligen, solche erwerben oder Interessengemeinschaften mit solchen eingehen. Die Ges. kann Zweigniederlass. im In- u. Auslande errichten. Besitztum: Die Ges. unterhält folgende Fabrikationsanlagen: I. Die Maschinen- fabrik in Mannheim (1931 geschlossen) mit einer Grundfläche von 26 390 qm, wovon 13 500 qm bebaut sind. II. Die Filtermassefabrik in Wallau a. d. Lahn mit einer Grundfläche von 50 000 qm, wovon 3000 qm bebaut sind. III. Die Maschinenfabrik, Metall- u. Eisengiesserei in Pfedders- heim bei Worms mit einer Grundfläche von 48 000 qm, wovon etwa 13 640 qm bebaut sind. Die Anlage in Mannheim umfasst an Geb.: Kessel- u. Maschinenhaus, Eisen- u. Armaturen- dreherei, Schlosserwerkstätten, Montagehallen sowie umfangreiche Magazine für Rohmaterial., Halb- u. Fertigfabrikate sowie für Holzvorräte. Der urspr. Gebäudebestand wurde ergänzt durch verschied. Neubauten. An Kraftanl. verfügt die Mannheimer Anlage über 1 Sulzer-Einzylinder- Dampfmaschine von 125 PS, gekuppelt mit Dynamo 60 kW, 1 Transformatorenstation bzw. Anschlusszentrale des städt. Elektriz.-Werkes Mannheim für ca. 120 PS normal u. 42 Elektro- motoren mit zus. 310 PS Nennleistung. II. Die Filtermassefabrikation ist in der von der Firma Otto Fromme eingebrachten Spezialfabrik in Wallau a. d. Lahn zus. gefasst mit Rücksicht auf die dortigen vorzüglichen Wasserverhältnisse u. eine zur Verfüg. stehende Wasserkraft, die eine Turbinenanlage als Kraftquelle speist. Die Fabrik Wallau wurde 1911/12 wesentlich erweitert u. durch neue Einricht. auf eine beträchtlich erhöhte Leistungsfähigkeit gebracht. In Wallau sind folgende Kraftanlagen vorhanden: 2 Zwei- flammrohr-Dampfkessel je 70 qm mit Zubehör für Trockenanlagen; 2 Francis-Turbinen von je 50 PS (bei voller Beaufschlag.) mit gekuppeltem Drehstrom-Generator, Schalt- anlage usw.; 1 Transformatorenanlage 120 kW 22 000/220 Volt mit Zubehör für An- schluss an Überlandzentrale, sowie 1 Transformator 20 kW, 20 Elektromotoren mit 166 kW = 215 PS Nennleistung. III. Die Anlagen in Pfeddersheim bestehen aus Kessel- u. Maschinenhaus, Eisen-, Zinn- u. Messinggiessereien mit Zubehör, Modell-Schreinerei, Dreherei, Schlosserei, Spenglerei, Filtrierpapierfabrik, Magazinen, Ausstellungsräumen und umfangreichen Wirtschaftsgebäuden. Ausserdem sind 5 Beamten- und Arbeiter- Doppelhäuser vorhanden. Zur Vergrösserung der Giessereien u. der Maschinenfabrik ist ein umfangreicher Neubau mit moderner Einricht. errichtet worden, der im Jahre 1924 in Benutzung genommen worden ist. Zum Betriebe der maschin. Anlagen in Pfeddersheim dient eine Tandem-Dampfmasch. von 700 PS direkt gekuppelt mit Gleichstrom-Generator von 400 kW. Zwei Dampfmasch. von zus. 320 PS gekuppelt mit Gleichstrom-Generatoren von zus. 1750 Amp. u. ein Anschluss an die ÜUberlandzentrale von 175 kW dienen als Reserve. Die Kraft wird von ca. 50 Motoren in die einzelnen Betriebe übertragen. Eine Wasserkraft von 30 PS mit Francis-Turbine ist ausserdem vorhanden. In dem Pfedders- heimer Werk werden hergestellt: Filter für Bier, Wein u. sonstige Flüssigkeiten, ferner Filtermassewaschmasch., Druckregler, Luftkompressoren, Flaschenabfüllapparate, Kork- u. Verschlussmasch., Ent- u. Bepichmasch., Eisenguss, Imprägnieranlagen. Im Jahre 1928 Erweiterungen u. Umbauten, wodurch die Leistungsfähigkeit wesentlich erhöht wurde. Kapital: bis (8./7. 1932) RM. 4 700 000 in 47 000 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 2 500 000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht bis 1912 auf M. 2,5 Mill., dann erhöht von 1916 bis 1923 auf M. 37.5 Mill. in 35 000 St.-Akt. u. 2500 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 21./10. 1924 von M. 37 500 000 unter Einzieh. der M. 2 500 000 Vorz.-Akt., mithin von M. 35 Mill. St.-Akt. im Verh. 10: 1 auf RM. 3 500 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100 herabgesetzt wurde. Nach der gleichen G.-V. ist das A.-K. um RM. 3 150 000 in Akt. zu RM. 100 erhöht. Diese Erhöh. dient zum Umtausch der Union- werke-Akt. (s. oben). Die G.-V. v. 21./6. 1926 beschloss, RM. 450 000 Vorrats-Akt. einzuziehen u. das A.-K. von RM. 6 650 000 auf RM. 6 200 000 herabzusetzen. Lt. G.-V. v. 8./6. 1931 Herab- setzung des A.-K. auf RM. 5 200 000 durch Einzieh. von nom. RM. 1 000 000 eigener Akt. Der Buchwinn von RM. 310 167 wurde wie folgt verwendet: Zuführ. zum Erneuer.-K. RM. 150 000, Sonderabschreib. auf Beteilig. RM. 92 382, Sonderabschreib. auf Maschinen- u. Fabrikeinricht. RM. 67 785. Die G.-V. v. 2./6. 1932 beschloss Herabsetz. des A.-K. auf RM. 4 700 000 durch Einzieh. von RM. 500 000 eigenen Akt. Ein Teilbetrag der einzuziehenden Akt. in Höhe von nom. RM. 250 000 befand sich bereits im Besitz der Ges. Die restl. RM. 250 000 Akt. hat sich (lt. Bekanntm. vom Mai 1932) das Bankenkonsortium der Ges. zum Kurse von 58 % einschl. Div.-Schein für 1932 ff. zu liefern verpflichtet mit der Massgabe, den Aktionären der Ges. freizustellen, Akt. im Betrage bis zu nom. RM. 250 000 dem Bankenkonsortium zu 58 % zu überlassen. Der Buchgewinn von etwa RM. 200 000 wird in Res. gestellt. Lt. Mitteil. der Verwalt. in der G.-V. v. 2./6. 1932 erfolgten für den freiwilligen Kap.- einzug so starke Anmeld., dass von dem Angebot nur im Verhältnis von 2: 1 Gebrauch gemacht werden konnte. Im Hinblick auf die überaus flüssige Lage der Ges. soll durch G.-V.-B. v. 8./7. 1932 das Kap. durch freiwilligen Einzug nochmals um 10 %, also um RM. 470 000 verringert werden. 4½ % Anleihe der Maschinenfabriken vorm. Gebr. Guttsmann u. Breslauer Metall- giesserei A.-G. in Breslau von 1909, abgest. auf die Filter- u. Brautechnische Maschinen-