2168 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; Berlin: von Goldschmidt-Kothschild & Co.; Berlin u. Halle a. S.: Dresdner Bank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Wie im Geschäftsbericht 1931 ausgeführt wird, ist die Ges. als Spezialfabrik für dic in- u. ausländische Zuckerindustrie von der Wirtschaftskrise besonders betroffen worden. Die Ges. musste deshalb Kurzarbeit durchführen u. grössere Entlass. vornehmen. Es wird jedoch gehofft, dass die jahrelang unterbliebenen Erneuer. des technischen Apparates vieler Zuckerfabriken in absehbarer Zeit eine Beleb. des Geschäftes zur Folge haben werden. Die Hallesche Zweigniederlass., die Firma P. Schmidt, Dampfkesselfabrik, arbeitete verlust- bringend, da nicht genügend Aufträge hierfür hereingeholt werden konnten; sie wurde Ende 1931 stillgelegt u. im Handelsreg. gelöscht, wegen Verkaufs des Grundstücks wird verhandelt. Schlossfabrik-Actiengesellschaft vorm. Wilh. Schulte in Schlagbaum bei Velbert, Rheinprovinz. Gegründet: 13./12. 1897; eingetr. 22./12. 1897. Zweck: Erwerb u. Weiterbetrieb der zu Schlagbaum bei Velbert von W. Schulte betriebenen Schlossfabrik u. Dampfschleiferei, Betrieb verwandter Geschäftszweige, Handel mit den Fabrikaten (Schlösser aller Art, Riegel u. ähnlicher Artikel), Erwerb von Grund- stücken u. Etablissements zu gedachten Zwecken. Entwicklung: Infolge der erschwerenden Verhältnisse im besetzten Gebiet ist in Stock- heim (Oberhessen) eine Filialfabrik unter der Firma Industriewerke Stockheim G. m. b. H. eingerichtet. Zwecks Hebung des Absatzes nach der Schweiz ist in Schänis (Kanton St.-Gallen) ein neues Werk unter der Firma , Wilhelm Schulte Komm.-Ges. Schlossfabrik in Schänis“ gegründet. 1928/29 ergab Verlust von RM. 445 000, in der Hauptsache veranlasst durch Sonderäbschr. auf das Beteilig.-K. des Industriewerkes Stockheim; der Verlust wurde gedeckt durch Ein- ziehung von Vorrats-Akt. 1929/30 neuer Verlust von RM. 52 842; das Werk Stockheim wurde wegen der katastrophalen Lage in der Fahrradindustrie stillgelegt. Es erfolgte eine Herab- setzung des A.-K. der Ges. (s. u. Kap.). In der G.-V. v. 5./3. 1931 teilte der Vorsitzende mit, dass der Betrieb der Industrie- werke Stockheim in absehbarer Zeit nicht wieder aufgenommen werden könne. Besitztum: Der Grundbesitz umfasst 116 000 am, wovon 10 500 qm bebaut sind. 400 Arbeitsmaschinen, Kraftanlagen. Beteiligungen: Industriewerke Stockheim G. m. b. H., Stockheim (Kap. RM. 595 260, Beteil. 100 %, Buchwert RM. 49 000); Engels & Wenke, Velbert (Kap. 260 000, Beteil. 50 %, Buchwert RM. 130 000); Wilh. Schulte Komm.-Ges., Schlossfabrik, Schänis (Schweiz) (Kap. RM. 182 000, Beteil. 100 %, Buchwert RM. 240 000); Schloss-Schulte Werksiedlungs- Ges. m. b. H., Schlagbaum (Kap. RM. 72 300, Beteil. 100 %, Buchwort RM. 72 300). Kapital: RM. 1 750 000 in St. Akt. zu RM. 200 u. 1000 und Vorz.-Akt. zu RM. 200 u. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 250 000. Urspr. M. 1 250 000, erhöht 1919 um M. 250 000 in 250 Gratis-Akt., 1920 um M. 1 500 000 in 1500 Gratis-Akt., 1923 um M. 12 000 000, angeb. 1: 3 zu 120 %. Die Kap.-Umstell. erfolgte It. G.-V. v. 7./5. 1925 von M. 15 000 000 auf RM. 3 000 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der St.- u. Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 200. Die G.-V. v. 7./3. 1930 genehmigte die Ein- ziehung von nom. RM. 445 000 Vorrats-Akt. u. damit die Herabsetz. des A.-K. auf RM. 2 555 000. – Lt. G.-V. v. 5./3. u. 16./11. 1931 Herabsetzung des A.-K. von nom. RM. 2 555 000 auf nom. RM. 1 750 000 durch Einziehung von im Besitz der Ges. befindlichen RM. 55 000 Aktien u. ferner durch Zusammenlegung des alsdann verbleibenden Aktienkapitals von RM. 2 500 000 im Verhältnis 10 7 (Frist 1./6. 1932), Die Herabsetz. des A.-K. erfolgte zur Abdeckung des Verlustes bei der Beteiligung Stockheim sowie der eigenen Verluste, ferner zur Verminderung der Anlagewerte des Stammwerkes Schlagbaum. Der weitere Ueberschuss wurde dazu benutzt, um eine Reihe von Sachkonten der durch die heutigen Verhältnisse bedingten Wertminderung anzupassen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 22 4. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., sonst. Rückl. u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div. an St.-Akt., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahresvergüt. von RM. 1500 an jedes Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundst. 100 000. Gebäude 400 000, Kraftzentrale 35 200, Masch. 105 500, Werkzeuge u. Mobiliar 1, Stempel u. Modelle 1, Fuhrpark 1, Kontor-Utens. u. Mobiliar 1, Vorräte: Rohmaterial 219 571, Halb- u. Fertigfabrikate 762 575, Magazin 34 236, Kassa, Wechsel u. Wertp. 6536, Debit. 749 735, Beteilig.: Industriewerke Stockheim G. m. b. H., Stockheim 49 000, Engels & Wenke, Velbert 130 000, Wilh. Schulte Kom.-Ges., Schlossfabrik, Schänis 240 000, Schloss-Schulte Werksiedlungs-Ges. m. b. H., Schlagbaum 72 300, Verlust 32 445. – Passiva: A.-K. 1 750 000, R.-F. 215 402, Hyp. 187 244, Kredit. 749 321, Rückstell. 35 135. Sa. RM. 2 937 102. Gewinn- u.-Yerlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. RM. 344 580. – Kredit: Fabrikations- überschuss 312 135, Verlust 32 445. Sa. RM. 3 44 580. Kurs: Notiz ab 2./1. 1929 in Berlin eingestellt. ―――