Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 2195 Betriebe in jenem Gebiete auf 99 Jahre erteilt. Sie wurde von der Elektr.-A.-G. vorm. W. Lah- meyer & Co. in Frankf. a. M. erworben, die in Gersthofen ein Elektr.-Werk errichtete, das nach Fertigstell. i. J. 1903 von der neu gegründ. Akt.-Ges. Lech-Elektrizitätswerke übern. wurde. Zweck: Ausnütz. der Lechwasserkräfte unterhalb Augsburg, zu diesem Zwecke Erwerb der obengenannten, am 15./11. 1894 bezw. 27./2. 1896 erteilten staatl. Konz.; gewerbl. Erzeug. elektr. Energie u. Verwertung derselben, durch Veräusserung oder eigene Verwendung inner- halb und ausserhalb der Stadt Augsburg, ferner Erwerb, Erricht. u. Betrieb aller zur Ausnützung oder Veräusserung elektr. Energie dienlicher Anlagen, Einricht. u. Betriebe für eig. Rechn. oder gemeinsam mit anderen, Herstell. solcher Einricht. u. Anlagen für eig. Rechn. u. für andere, sowie Beschaff. u. Betrieb der zu denselben gehörenden Apparate u. Gegenstände; soweit zu demselben Zwecke förderlich: Erwerb, Verwert. u. Veräusserung von Patenten, Erfindungen u. Erfahrungen, Grundstücken u. anderen Immobilien sowie Beteil. an Ges. u. and. Unternehmungen. Besitztum: Die Ges. besitzt das Dampfkraftwerk Gersthofen u. die Wasserkraftwerke Gersthofen, Langweid und Meitingen. Das Werk bestand urspr. ausser aus einem in den Lech eingebauten Stauwehr aus Beton nebst zugehörigem Einlaufbauwerk aus einem ca. 7.3 km langen Triebwerkskanal, durch welchen das Betriebswasser der in der Gemeinde Gersthofen gelegenen Turbinenstation zugeführt bezw. von dieser wieder in den Lech geleitet wurde. Infolge der gesteigerten Beanspruchung haben die Lechwerke später eine Weiter- führung des Triebwerkskanals um weitere 3 km im Anschluss an die vorhandene Anlage u. Erricht. einer zweiten Turbinenanlage in der Gemeinde Langweid nachgesucht u. hierfür unterm 25./9. 1905 eine Konz. auf Ruf u. Widerruf erhalten. Beide Genehmigungen sind gemäss Vereinbar. mit der bayer. Regier. vom 25./11. 1918 zu einer einheitl. ab 1./1. 1919 auf 75 Jahre laufenden Genehmig. zus. gefasst worden; während der ersten 50 Jahre ist die erteilte Erlaubnis unwiderruflich. Anlässlich der vorerwähnten Neuregel. ist die Erricht. eines zweiten Kanaleinlaufes bei Gersthofen, der in 1922 vollendet wurde, genehmigt worden, u. erlaubt dem Lech bis zu 125 cbm pro Sekunde zu entnehmen. – Das Kraftwerk in Gerst- hofen besteht aus 5 Turbinen von je 2200 PS; 1 Turbine ist mit Stromerzeugungsmasch. für Drehstrom u. 4 mit je einem Gleichstrom- u. Drehstromerzeuger verbunden. Die zweite Turbinenstation in Langweid enthält 3 Turb. für eine Normalleistung von je 1500 PS u. eine solche für eine Normalleistung von 1800 PS, welche ebenfalls mit je einer Drehstromerzeug.- Masch. verbunden sind. Zum Ausgleich der täglich durch die veränderliche Kraftentnahme entstehenden Schwankungen wurde oberhalb des Kraftwerks in Gersthofen ein künstlicher Stauweiher von 160 000 qm Oberfläche angelegt. Das Kraftwerk in Gersthofen ist mit der Eisenbahnstation Gablingen durch eine 3 km lange Anschlussbahn verbunden, welche insbes. für die in der Nähe des Kraftwerks errichtete Fabrik der I. G. Farbenindustrie u. für andere anzusiedelnde Industrie-Anlagen den Bahnverkehr vermittelt. Um in den Zeiten ungünstiger Wasserverhältnisse sowie bei Leist., welche über diejenigen der Wasserkraftanlagen über- haupt hinausgehen, die erforderl. Betriebskraft jederzeit zur Verfüg. zu haben, wurde 1904 in unmittelbarer Nähe der Turbinenstation bei Gersthofen ein Dampfkraftwerk errichtet, welches zurzeit 2 Dampfturbinen von je 16 000 PS und eine solche von 8000 PS nebst den zugehörigen Kessel- u. sonst. Anlagen enthält. Jede der vorgen. Turbinen ist mit einer entsprechenden Drehstromerzeugungsmasch. unmittelbar verbunden. – Um den steigenden Strombedarf zu befriedigen u. zum Zwecke der im wirtschaftlichen Interesse ge- botenen Ersparnis an Kohlen hat die bayer. Regier. Anfang 1920 den Ausbau einer 3. Kraft- stufe des Lechs bei Meitingen u. damit die Verlänger. des Werkkanals von der Kraftanlage bei Langweid bis Lech km 19 gestattete' Das Werk bei Meitingen wurde 1922 in Betrieb genommen. Es enthält 3 Wasserturbinen mit zus. 18 000 PS Leist. Die Gesamtleistungs- fähigkeit der 3 Wasserkraftanlagen beläuft sich zus. auf 35 300 PS u. diejenige der Dampf- anlage auf ca. 40 000 PS. Der Zusammenschluss mit dem von dem Bayernwerk in Meitingen errichteten Hauptumspannwerk ist 1925 erfolgt. Verträge: Der erzeugte Strom wird teils an Fabriken geliefert, teils in der Stadt Augsburg nebst eingemeindeten Vororten u. in den Gemeinden des Kreises Schwaben u. Neuburg u. eines Teiles von Oberbayern für Licht- u. Kraftbetriebszwecke verteilt. Die Leitungsanlagen nebst zugehör. Transformatorenstat. u. sonst. Einricht. sind von den Lechwerken für eigene Rechn. hergestellt worden u. deren Eigentum. Der Vertrag mit der Stadt Augsburg ist geändert worden. Das Leitungsnetz innerhalb der Stadt Augsburg ging Anfang März 1928 in den Besitz der Stadt über. Ab 1./7. 1928 bezieht die Stadt den Strom von der Ges. u. übernimmt die Verteil. in eigener Regie. Ein Prozess wegen der Übernahme der Leitungsanlagen durch die Stadt Augsburg wurde zu Ungunsten der Ges. entschieden. Für die Stromversorg. des Überlandgebietes des Kreises Schwaben u. Neuburg u. eines Teiles von Oberbayern insbes. der Bezirksämter Aichach, Augsburg, Dillingen, Donauwörth, Friedberg, Günzburg, Illertissen, Kaufbeuren, Krumbach, Kempten, Landsberg, Markt-Oberdorf, Memmingen, Mindelheim, Neuburg, Nördlingen, Schongau, Schwabmünchen, Wertingen u. Zusmarshausen ist mit dem Bayer. Staatsministerium ein Vertrag auf die Dauer von 50 Jahren d. i. bis zum 30./6. 1963 abgeschloss. worden. Ausserdem sind oder werden mit den in diesem Staatsvertrage vorgesehenen Gemeinden dieser Bezirke Sonderverträge auf 25 Jahre, die von der Regier. genehmigt sind, abgeschlossen. Während der Dauer dieser Verträge hat die Ges. das Ausschliesslichkeitsrecht für die Lieferung von elektr. Strom zu Beleucht.-, Kraftbetriebs- u. allen sonst. Zwecken. 138* ――