Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 2199 Arbeit auf eine Anzahl von Jahren, u. zwar mit Ausschluss von Wettbewerbungs- unternehmungen auf die Dauer von 20 Jahren verliehen. Nach 35 Jahren steht es jeder Gemeinde frei, das Recht zur Stromabgabe zu kündigen, jedoch unter der Verpflichtung der käuflichen Übernahme der Leitungsanlagen. Nach dem Ablauf des 50. Jahres gehen die Stromverteilungsanlagen auf Gemeindegebiet mit Ausnahme der Hochspannungsleitungen, der Transformatorenstationen mit Zubehör u. sämtl. Zähler kostenlos in den Besitz der Gemeinde über oder müssen entfernt werden. Auch dem Staat steht in bestimmten Fällen nach Ablauf des Vertrages oder bei schuldhafter Nichterfüllung desselben das Recht auf unentgeltlichen Besitzübergang der auf Staatseigentum befindl. Anlagen der Gesellschaft zu. Das Recht der käufl. Übernahme der Leitungsanlagen innerhalb des Gemeindebezirks, soweit sie zur Energieabgabe an die Gemeinden dienen, steht den Gemeinden nach Ablauf des 15. Betriebsjahres zu. Die Gesellschaft hat folgende Strombezugsverträge abgeschlossen: 1. Bayern werk Aktien- gesellschaft, München; 2, Kraftwerk Hirschsprung, Dr. Eugen Sapper, München; 3. Weissmain Kraftwerk Röhrenhof A.-G., Berneck, u. Stromlieferungsverträge mit 4 Überlandzentralen, 15 Elektrizitätswerken u. 265 Grosskonsumenten. Besitztum: Die Belieferung des Versorgungsgebietes erfolgt durch nachstehende Werke: 1. Dampfkraftwerk Arzberg, der Gesellschaft gehörig; 2. Bayernwerk Aktiengesellschaft, München; 3. Wasserkraftwerk Hirschsprung, Dr. E. Sapper, München; 4. Weissmain (Wasser-) Kraftwerk Röhrenhof A.-G., Berneck. – Das Dampfkraftwerk Arzberg in Oberfranken liegt etwa 40 kKm vom böhmischen Kohlengebiete entfernt an der Röslau. Es ist mit zwei AEG-Turbo-Generatoren von je 6000 kW ausgestattet; das Kraftwerk verfügt über 9 Steil- rohrkessel mit insgesamt 3950 qm Heizfläche u. 9 Transformatoren mit einer Gesamtleistung von 24 500 kVA. In unmittelbarer Nähe des Kraftwerkes in Arzberg befindet sich das 100 kV-Umspannwerk des Bayernwerks, dessen Transformatoren eine Gesamtleistung von 32 000 KVA haben. Ausserdem bezieht die Gesellschaft die gesamte elektrische Energie aus den 2 Wasserkräften, Wasserkraftwerk Hirschsprung mit einer Leistung von 1400 kKW u. Weissmain Kraftwerk Röhrenhof mit einer Leistung von 900 kW, welche sich die Gesellschaft bis 1947 bzw. 1946 gesichert hat. Vom Kraftwerk Arzberg geht die 40 000 Volt-Ringleitung aus, welche über Bayreuth-Kulmbach mit Abzweigung nach Kronach- Münchberg-Oberkotzau bei Hof in Bayern nach Arzberg zurückführt. Grössere Umspann- werke befinden sich in den Orten Bayreuth, Kulmbach, Kronach, Marktredwitz, Münchberg, Oberkotzau u. Selb. Von hier gehen die 15 000 Volt-Fernleitungen aus, welche der Ver- sorgung der Industrie u. der angeschlossenen Gemeinden dienen. Die Länge der Hoch- spannungsleitungen beträgt: 1100 km 15 000 Voltleitungen, 63 km 20 000 Voltleitungen, 149 km 40 000 Voltleitungen u. der Niederspannungsleitungen 909 km. An Immobilien besitzt die Ges. in Arzberg: 1 Kraftwerk, am Trepper 3, mit Kessel- u. Maschinenhaus, Magazin, Schalthaus, Hofraum mit Lagerplatz (1.503 ha), 1 Anwesen, Bahnhofstrasse 41 (0.057 ha), Maschinistenwohnhaus, am Trepper 1 (0.271 ha), Beamten- wohnhaus Arzberg, am Trepper 4 (0.273 ha), weitere Grundstücke beim Kraftwerk (4.997 ha); in Oberkotzau: 1 Anwesen mit Hofraum Haus Nr. 282 (0.141 ha), verschiedene Grundstücke (0.085 ha); in Bayreuth: 1 Verwaltungsgebäude, Josephsplatz 3, mit Beamtenwohnhaus, Lager, Autogarage, Werkstatt, Chauffeurwohnung u. Hofraum (0.255 ha), Wohnhaus Jean- Paul-Str. 69 (0.11 ha), Transformatorenwerkstatt Moosingerstr. 7 (0.16 ha). Ausserdem besitzt die Ges verschiedene kleinere Grundstücke für die Erricht. von Umspannwerken, Schalt- stationen u. Transformatorenstationen in Bayreuth, Kulmbach, Marktredwitz, Münchberg, Selb, Hof u. a. m. Die Ges. beschäftigte Ende 1930 etwa 152 Angestellte u. 199 Arbeiter. Statistik: Bis Ende 1931 waren 10 Städte u. 930 OÖrtschaften aus dem Leitungsnetz unmittelbar mit elektrischer Arbeit versorgt; ausserdem beziehen 4 Überlandwerke 5 städtische u. 10 private Elektrizitätswerke ganz oder teilweise als Grossabnehmer die elektrische Arbeit aus dem Netz der Ges. Stromabgabe 1924–1931: 24 305 782, 31 589 260, 30 195 332, 40 334 576, 48 579 722, 53 996 394, 56 828 791, rd. 52.8 Mill. kWh. Gesamtanschlusswert 1926–1931: 57 829, 68 966, 79 736, 85 424, 90 607, 93 094 (davon Licht 13 276 kW, Kraft 47 009 kW, Apparate 20 659 kW u. Elektrizitätswerke 12 150 kW) kW. Beteiligungen: Die Ges. besitzt RM. 187 500 Akt. der Überlandwerk Oberfranken A.-G. in Bamberg, ferner RM. 720 5 % Vorz.-Akt. der Rhein–Main –Donau A.-G. Verbände: Die Ges. gehört u. a. folgenden Verbänden an: 1. Zentrale der Elektrizitätswerke Bayerns für sozialpolitische Beratung in Augsburg; Beratung in allen sozialpolitischen Fragen. 2. Vereinigung der Elektricitätswerke e. V., Berlin; Gemeinsame Förderung der Elektrizitäts- wirtschaft. 3. Verband der Bayer. Elektricitätswerke e. V., München: Gemeinsame Förderung der Elektrizitätswirtschaft. 4. Vereinigung der Bayer. Überlandzentralen e. V., München: Förderung der Angelegenheiten der bayer. Überlandzentralen. 5. Wirtschaftsverband der Elektrizitätswerke e. G. m. b. H., Berlin: Wirtschaftliche Förderung der Mitglieder. Kapital: RM. 15 000 000 in 10 400 Aktien zu RM. 1000 u. 46 000 Aktien zu RM. 100. Urspr. A.-K. M. 2 500 000 (Vorkriegskapital). Erhöht 1920–1923 um M. 127 500 000 auf M. 130 000 000. Umstell. lt. G.-V. v. 24./11. 1924 von M. 130 000 000 auf RM. 10 400 000 durch Herabsetz. des Nennwerts der Akt. von bisher M. 10 000, M. 5000 u. M. 1000 auf RM. 800, RM. 400 u. RM. 80. Die G.-V. v. 24./6. 1927 beschloss zur Verstärk. der Betriebsmittel sowie zur Ablös. von Verbindlichkeiten, die zur Erweiter. der Anlagen eingegangen worden waren,