Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 2201 Frankf. a. M.: Dresdner Bank, Berlin: Berliner Handels-Gesellschaft, Hardy & Co., Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft Hauptkasse Berlin; Frankf. a. M. u. München: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Die im Berichtsjahr fortschreitende Verschärfung der wirtschaftlichen Krise hat auch die Ges. in Mitleidenschaft gezogen u. ihr einen Rückgang der nutzbaren Stromabgabe um rd. 7.1 % gebracht. Daneben haben Strompreissenkungen für die Grossindustrie u. für die Kleinabnehmer die Einnahmen verringert. Ausserdem ist erst jetzt auf Grund der im Laufe des Berichtsjahres durchgeführten Buchprüfung für die Jahre 1927, 1928 u. 1929 eine Steuernachforderung in Höhe von RM. 270 000 erhoben worden. Aus vorstehenden Gründen muss in diesem Jahr von einer Dividendenzahlung Abstand genommen werden. Kraftwerk Altwürttemberg A.-G., in Beihingen. (Oberamt Ludwigsburg). Verwaltung in Ludwigsburg, Wilhelmstr. 63. Gegründet: 14./12. 1909; eingetr. 22./3. 1910 in Ludwigsburg. Firma bis 30./4. 1913: Elektrizitätswerk Beihingen-Pleidelsheim Akt.-Ges. Zweck: Die Ausnützung der Wasserkraft des Neckars bei Beihingen u. Pleidelsheim auf Grund der von der Regierung des Neckarkreises durch Verleihungsurkunde vom 6./12. 1909 erteilten Verleihung des Wassernutzungsrechts und der wasserpolizeilichen Genehmigung. Zzu diesem Zweck erbaute die Ges. das Wasserwerk bei Pleidelsheim entsprechend der wasserpolizeilichen Genehmigung, u. verwertet die durch das Wasserwerk oder sonstwie erzeugte oder von anderen bezogene elektrische Energie, insbes. durch Abgabe im kleinen vermittels der Errichtung u. des Betriebs eines Verteilungsnetzes. Die Ges. ist befugt, auch das Installationsgeschäft u. den Handel mit elektrischen Artikeln zu betreiben, auch sich an anderen Unternehmungen ähnlicher Art zu beteiligen. Besitztum: Die Ges. besitzt u. betreibt ein auf Markung Pleidelsheim belegenes Wasserkraftwerk, welches aus einem Stauwehr, einem Oberwasserkanal u. einem Unter- wasserkanal besteht. Die Gesamtlänge des Kanals vom Wehr bis zur Wiedereinmünd. in den Neckar beträgt 4.5 Kkm. In dem Kraftwerk selbst sind vier Francis-Turbinen mit direkt gekuppelten Generatoren von je 1200 PS Normalleistung aufgestellt. Mit der Erbauung wurde 1912 begonnen, die Inbetriebsetzung erfolgte am 9./2. 1915. Das Leitungsnetz ist ausgebaut auf 616.31 km 10 kV-Leitung u. 58.5 km 60 kV.Leitung. Der Grundbesitz der Ges. beträgt rd. 57.7 ha. Er umfasst die Wasserkraftanlage Pleidelsheim sowie die drei Gebäude in Ludwigsburg, Bismarckstrasse 3, Bismarckstrasse 50 und Talallee 55, ferner das Grund- stück Bismarckstrasse-Wilhelmstrasse, auf welchem später ein Verwaltungsgebäude errichtet werden soll. Konzession u. Verträge: Auf Grund der Konzession der Württemb. Regierung des Neckarkreises vom 6./12. 1909, 2./4. 1913 u. 5./4. 1919 hat die Ges. das unvergängl. Recht erhalten, den Neckar bei km 158.74 oberhalb Beihingen durch Einsetzen eines bewegl. Stauwehrs bis zur Höhe von 190 m N. N. ohne Lasten u. Auflagen aufzustauen u. das freie Gefälle des Neckars zwischen km 162.5 u. 152.9 auszunutzen. Die Stadt Stuttgart hat in das Unternehmen eine von ihr erworbene Mühle eingebracht u. für die durch die Mit- ausnutz. der hierauf ruhenden Wasserrechte entstandenen Mehrkosten den Betrag von M. 1 270 969.25 an die Ges. bezahlt. Als Gegenleistung erhält die Stadt Stuttgart dauernd 35 % des aus der jeweils vorhandenen Wasserkraft erzielten Stroms unter anteiliger Über- nallne der Betriebskosten. Dieser Anspruch der Stadt Stuttgart ist als dingliches Recht zu ihren Gunsten in das Grundbuch eingetragen worden. Mit den in den Oberamtsbezirken Backnang, Besigheim, Heilbronn, Ludwigsburg, Marbach, Schorndorf, Waiblingen u. Weins- berg gelegenen Gemeinden sind 25 bzw. 30 Jahre laufende Stromlieferungsverträge ab- geschlossen, die den Gemeinden das Recht geben, nach Ablauf der Vertragsdauer die Orts- netze zum Schätzungswert zu übernehmen. Zurzeit sind 275 Gemeinden bzw. Teilgemeinden an das Leitungsnetz der Ges. angeschlossen. Ausserdem sind mit einer Reihe von Gross- abnehmern langfristige Stromliefer.-Verträge getätigt. Statistik: Stromerzeug. u. -Bezug 1925–1931: 17.0, 18.5, 21.4, 23.8, 25.2, 33.8, 61.8 Mill. kKWh. — Stromabsatz 1925–1931: ca. 10, ca. 10, 12.1, 21.0, 22.8, 30.66, 58.45 Mill kWh. Beteiligungen: Die Ges. besitzt RM. 240 000 Akt. der Württemberg. Sammelschienen A.-G. (A.-K. RM. 3 000 000), sowie RM. 268 200 Akt. A u. RM. 107 760 Aktien B der Grosskraftwerk Württemberg A.-G. in Heilbronn (A.-K. RM. 725 000 Akt. A u. RM. 2 175 000 Aktien B). Die Ges. ist ferner beteiligt an der Neckar A.-G. (mit RM. 4000) u. an dem Wirtschaftsverband der Elektrizitätswerke Berlin. – Der im Frühjahr 1922 begonnene Bau des Dampf- kraftwerks Heilbronn der Grosskraftwerk Württemberg A.-G. Heilbronn wurde Anfang September 1923 vollendet. Das Werk wurde am 17./9. 1923 in Betrieb genommen. Die Kraft- werk Altwürttemberg A.-G. Ludwigsburg hat die Betriebsführung. Näheres s. unter Gross- kraftwerk Württemberg A.-G. Heilbronn. Kapital: RM. 8 400 000 in 5000 Aktien B zu RM. 100 u. 7900 Aktien A zu RM. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 500 000 (Vorkriegskapital). Erhöht 1917 um M. 2 000 000, 1920 um M. 5 500 000, 1921 um M. 10 000 000, 1922 um M. 20 000 000 u. 1923 um M. 16 000 000. Kap.- Umstell. It. G.-V. v. 6./12. 1924 durch Herabsetz. des Nennwertes der Aktien von M. 1000 auf RM. 150. Die Aktien zu RM. 150 wurden 1929 in solche zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht.