Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 2227 Unternehm. in einer Ges. vollzogen. Zu diesem Zweck übernahm die Preuss. Kraftwerke „Oberweser“ A.-G. in Kassel im Wege der Fusion mit Wirk. ab 1./4. 1927 die Grosskraft- werk Hannover A.-G. in Hannover u. die Gew. Grosskraftwerk Main-Weser in Borken i. H. Das Gesamtkap. dieser 3 Unternehm. befand sich bereits im Besitz des Staates. Die Preuss. Kraftwerke „Oberweser“ A.-G. änderte ihre Firma in ,„Preussische Elektrizitäts-A.-G.“ u. verlegte den Sitz nach Berlin. Zur Durchführ. der Fusion wurde das A.-K. der Ges. um RM. 70 000 000 auf RM. 80 000 000 erhöht (s. auch Kapital). Zwecks Förderung der Konzentrations- u. Demarkationsbewegung wurde 1928 die A.-G. für deutsche Elektrizitäts- wirtschaft gegründet, zunächst mit der Elektrowerke A.-G., Berlin, u. der Bayernwerk A.-G. in München, dann erweitert auf die A.-G. Sächsische Werke, die Ges. für elektr. Unter- nehmungen u. die Württembergische Landes-Elektrizitäts-A.-G. Ausserdem wurden Sonder- abkommen mit dem Bayernwerk, den Vereinigten Elektrizitätswerken Westfalen, der A.-G. Sächsische Werke, der Thüringischen Landeselektrizitätsversorgungs-A.-G. u. den Hamburgischen Elektrizitätswerken geschlossen. Die Bemühungen der Ges., den Produktionsgang von der Erzeugung des Stromes bis zu seiner Abgabe an den Verbraucher im gesamten Versorgungsgebiet einheitlicher zu gestalten, führten 1929 zu einigen bemerkenswerten Fortschritten im Aufbau der bisher noch vielfach zersplitterten Stromverteilung. Durch Zus fassung einer grösseren Anzahl bisher selbständiger kleinerer Versorgungsbetriebe wurden neue, den Erfordernissen rationeller Betriebsführung auch räumlich angepasste Verteilungsgruppen gebildet, die in Form von Stromversorgungsgesellschaften mit dem Konzern der Ges. aufs engste verbunden wurden. So entstand aus den käuflich erworbenen Anlagen des Schleswig-Holsteinischen Elektrizitäts-Verbandes durch Vereinigung mit der Schleswig-Holsteinischen Elektrizitäts- versorgung G. m. b. H. die Schleswig-Holsteinische Stromversorgungs-A.-G. in Rendsburg. Im Bezirk Hannover wurde die Hannover-Braunschweigische tromversorgungs-A.-G. in Hannover gegründet, die durch Zus. fassung des von der Ueberlandwerke u. Strassenbahnen Hannover Aktiengesellschaft (s. auch Beteil.) Iosgelösten Ueberlandwerksbetriebes mit der Ueberlandwerk Braunschweig G. m. b. H. sowie der Hannoversche Ueberlandzentrale Nordstemmen A.-G. u. der Elektrizitätswerk Söhlde G. m. b. H. entstanden ist. Zur Zusammen- fassung des Versorgungsgebiets des Städtischen Elektrizitätswerkes in Nienburg mit dem des Kreises Nienburg wurde gemeinschaftlich mit der Stadt Nienburg (Weser) die Nienburger Stromversorgungs-A.-G. gegründet, die ihrerseits auch noch die Kreisversorgung des Landkreises Stolzenau übernahm. Ferner beteiligte sich die Ges. mit 26 % des Aktien- kapitals an der Gründung der Elektrizität-A.-G. Mitteldeutschland in Kassel, durch die der grössere Teil der zum Kommunalen Elektro-Zweckverband Mitteldeutschland gehörenden kommunalen Versorgungsbetriebe des Kasseler Bezirks zu einem einheitlichen Unternehmen zus.geschlossen wurde. Der Stromlieferungsvertrag mit der Stadt Frankfurt a. M. wurde durch ein neues Abkommen dahin erweitert, dass der über die Leistungsfähigkeit der Eigenanlagen von Frankfurt hinausgehende Strombedarf von der Ges. geliefert wird. Auf Grund des neuen Abkommens mit Frankfurt erwarb die Ges. die Kuxe der Braunkohlengrube Gewerkschaft Friedrich in Hungen u. 50 % des Aktienkapitals der Braunkohlen-Schwel-Kraftwerk Hessen- Frankfurt A.-G. (Hefrag) in Wölfersheim. Im Zuge dieser Transaktion hat sich die Stadt Frankfurt a. M. durch Aktienübernahme in grösserem Umfange an der Preuss. Elektrizitäts- A.-G. beteiligt. Durch ein weiteres Abkommen mit dem Hessischen Staat übernahm die Ges. aus dem Besitz des Hessischen Staates die restlichen 50 % Hefrag-Aktien u. die Kohlen- basis des Schwel-Kraftwerkes, die Hessischen Staatsgruben Ludwigshoffnung, Wölfersheim, Weckesheim u. Wilhelmshoffnung. –— Am 1./11. 1930 wurde die Weser-Ems-Stromver- sorgungs-A.-G., (gegr. 1929 gemeinsam mit der Stadt Leer) mit der Oldenburgische Stromversorgungs-A. G., Oldenburg i. O. (gegr. 1./4. 1930 gemeinsam mit der Stadt Oldenburg) zu der Stromversorgungs-A.-G. Oldenburg-Ostfriesland, Oldenburg i. O. (A.-K. RM. 10 000 000) vereinigt. Durch die Vereinigung beider Unternehmungen wurde der Plan einer zusammenfassenden Stromversorgung für das Oldenburg-stfriesische Wirtschafts- gebiet verwirklicht. – 1930 Beteil. an der Gründung der Stromversorgungs-A.-G. Weissen- fels-Zeitz in Theissen u. Continentalen Elektrizitäts-Union A.-G. in Basel; ferner massgebliche Beteil. an der Thüringer Gasges. in Leipzig. – 1931 beteiligte sich die Ges. an der Grün- dung der Berliner Kraft- u. Licht-A.-G. in Berlin, in die die Stadt Berlin u. a. die Bewag- Akt. einbrachte. — Neben neuen stromabsatzwerbenden Tarifen für die Haushaltungen wurden 1931 neue Kleinkraftabnehmertarife ausgebildet. Die Einführung dieser beiden Tarifarten wurde durch Stromabsatzwerbung, die sich besonders auf die Einführung elektro- wärmeverbrauchender Haushaltsgeräte bezog, unterstützt. Um die Anschaffung dieser Geräte zu erleichtern, wurde in Gemeinschaft mit den Tochterunternehmungen ein Raten- as u. Mietsystem unter dem Namen „Elthilfe“ geschaffen, das seit dem 1. Oktober 1931 arbeitet. Zweck: Erricht., Erwerb u. Betrieb elektrowirtschaftl. Anlagen zur sicheren u. vorteil- haften Versorgung der Bevölkerung mit elektr. Strom. Die Ges. ist berechtigt, zur Förder. des Gesellschaftszweckes andere verwandte Unternehm. zu betreiben oder sich an solchen Unternehm. zu beteiligen. Stromversorgungsgebiet: Das Arbeitsgebiet der Ges. schliesst wichtige industrielle u. landwirtschaftliche Teile Deutschlands in sich ein. Zu den Städten des Stromlieferungs- 140* ―――