2242 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. auf RM. 240 000 in 12 000 Aktien zu RM. 20 umgestellt. Zur Sanierung der Ges. erfolgte lt. G.-V.-B. v. 29./6. 1925 Zus. legung des A.-K. im Verh. 2: 1 auf RM. 120 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 18./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 117 000, Masch. 1, Mobilien 2, Werkzeugs- u. Betriebsinventar 594, Modelle 1, Patente 1, Barkasse Hamburg 1, Roh- material., Ganz- u. Halbfabrikate 111 697, Kassa 688, Bank u. Postscheck 18 789, Schuldner 31 483, Verlust (Vortrag aus 1930 6619 abz. Gewinn per 1931 1637) 4981. – Passiva: A.-K. 120 000, R.-F. 6000, Gläubiger 94 239, Hyp. 60 000. Delkr.-F. 5000. Sa. RM. 285 238. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter u. Löhne 76 903, Zs. 12 533, Steuern 8 254, sonst. Unk. 32 808, Abschr. 4393, Rückst. auf Aussenstände 5000, Verlust 1930 6619. –— Kredit: Roh-Gewinn an Fabrikate u. Reparaturen 137 538, Mieten 3990, Verlust (Vortrag aus 1930 6619 abz. Gewinn 1931 1637) 4981 (wird vorgetragen). Sa. RM. 146 510. Gesamtbezüge des A.-R. u. Vorst. RM. 14 934. Dividenden: 1924–1931: 0 %. Direktion: Franz Koop. Aufsichtsrat: Kfm. D. Rimpau, Bankier Hugo Groth, Rechtsanw. Rob. Solmitz, Hamburg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Elektrizitätswerk Schlesien, Akt.-Ges. in Breslau, Albrechtstr. 22/23. 5 Gegründet: 18./11. 1909; eingetr. 17./2. 1910. Gründer: Ges. f. elektr. Unternehmungen, Berlin, etc. Filialen in Langenbielau. Mölke u. Waldenburg. Entwicklung: Im Jahre 1910 Bau der Kraftstation Tschechnitz bei Breslau, 1911/12 Bau der Kraftstation Mölke, Kr. Neurode. – Anfang 1927 Abschluss eines Stromlieferungs- vertrages mit der Elektrowerke A.-G., Berlin. Zur Schaffung einer eig. Kohlenbasis hatte die Ges. im Aug. 1926 85 Kuxe der 100teiligen Gew. cons. Wenceslausgrube in Mölke, Kreis Neurode, erworben. Durch die häufigen Kohlensäureausbrüche in den letzten Jahren (am 9./7. 1930 erfolgte ein Kohlensäureaus- bruch, bei dem 151 Bergleute ums Leben kamen), hat das Oberbergamt die den Betrieb erheblich verteuernden Kohlensäure-Schutzbestimm. auf immer mehr Abbaustrecken aus- gedehnt. Dadurch ist die Wirtschaftlichkeit des Betriebes der Grube bei der gleichzeitig schlechten Lage des Kohlenmarktes unmöglich geworden. Der Betrieb der Wenceslaus- Grube ist somit am 28./1. 1931 eingestellt worden. Nachdem sich Verhandl. mit den Behörden über Aufrechterhalt. des Betriebes zerschlagen haben, wurde Mitte April 1931 von dem Grubenvorstand der Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens gestellt. Die Kuxe der Kons. Wenzeslaus-Grube sowie die Forderung, welche die EWs an die Konkurs- masse hat, sind aus den Betriebsüberschüssen der Licht- und Bahnabteilung in 1930 und darüber hinaus aus dem Amortisations- u. Erneuerungs-F. vollständig abgeschrieben worden. Die Ges. besass nom. RM. 1 764 200 Aktien der Niederschl. Elektrizitäts- u. Kleinbahn- A.-G., Waldenburg (A.-K. RM. 2 000 000), deren Betrieb von ihr auf die Dauer von 30 Jahren bis 1952 gepachtet worden war. Nach dem Pachtvertrag erhielt die Niederschl. Elektrizitäts- u. Kleinbahn-A.-G. einen Pachtbetrag, der es ihr ermöglichte, an ihre Aktion. die gleiche Div. zur Verteil. zu bringen, die die St.-Aktion. der Elektrizitätswerk Schlesien A.-G. erhielten. Lt. Beschluss der G.-V. v. 17./11. 1931 ist der Fusionsvertrag v. 11./11. 1931, betr. Über- tragung des Vermögens d. Niederschles. Elektrizitäts- u. Kleinbahn. A.-G. in Waldenburg als Ganzes unt. Ausschluss der Liquidation an die Ges. genehmigt worden. Die Aktion. der Niederschles. Elektrizitäts- u. Kleinbahn-A.-G. erhalten für je RM. 100 Aktien mit Div.- Ber. ab 1./7. 1931 je RM. 100 Akt. der Ges. mit Dividendenber. ab 1./1. 1931 u. eine Bar- zahlung von RM. 8. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnutzung elektr. Stromes in jeder Art, insbes. zur Beleucht. u. Kraftübertragung, sowie Betrieb aller zur Erfüllung des Zwecks der Ges. dienenden u. darauf bezügl. Geschäfte. Die Ges. darf zur Ausführung ihrer Zwecke Grund- stücke, Anlagen u. Einricht. aller Art u. gleichartige Unternehm., welche geeignet sind, die Ges.-Zwecke zu fördern, erwerben oder sich daran beteiligen. Versorgungsgebiet: Das Versorgungsgebiet hat einen Flächeninhalt von 9200 akm mit rd. 1 000 000 Einwohnern; es umfasst 17 Landkreise u. Teile von zwei weiteren Kreisen, in denen 33 Städte u. 1040 Ortschaften versorgt werden. 19 dieser Städte sind Gross- abnehmer, welche die Elektrizität in eigenen Stadtnetzen weiter verteilen. Die übrigen 14 Städte besitzen Stadtnetze, die Eigentum des Elektrizitätswerkes sind. Die Ges. unter- hält in weiteren 700 Ortschaften eigene Ortsnetze. In den restl. 700 Ortschaften wird der Strom durch 496 Genossenschaften verteilt. Industrie u. Grosslandwirtschaft sind mit ca. 1050 Grossabnehmern vertreten. Die Gesamtzahl der Stromabnehmer, mit denen die Ges. direkt abrechnet, beträgt rd. 76 000. Ausserdem versorgt das Elektrizitätswerk Schlesien zus. mit anderen Werken die Nachbarwerke „Überlandwerk Oberschlesien“, Neisse, „Über- landzentrale Mittelschlesiené, Striegau und das Elektrizitätswerk des Provinzial-Verbandes von Schlesien in Hirschberg. Das Versorgungsgebiet ist besiedelt von einer leistungsfähigen Landwirtschaft u. einer sehr bedeutenden Industrie, insbes. der niederschlesischen Kohlen- industrie, ferner der Textilindustrie in den Bezirken Reichenbach-Langenbielau u. Landeshut