2270 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Zweck: Herstell. von Seilen u. Kabeln, sowie von Drahtwaren aller Art u. von allen sonst. mit diesen Waren verwandten u. in dieses Fach einschlagenden Artikeln, ebenso der Handel in diesen Fabrikaten. Besitztum: Der Grundbes. der Ges. umfasst in Frankf. a. M. 9431 qm, wovon 3386 qm massiv überbaut sind, neben einer offenen Halle von 1550 qm. Am Sitze des Zweigwerkes zu Hahn (Ts.) gehört der Gesellschaft eine Grundfläche von 34 212 qm, wovon 3590 qm massiv überbaut sind, neben einer offenen Halle von 2085 qm. Die maschinellen Anlagen der Gesellschaft bestehen aus Dampfkesseln und Dampfmaschinen in Frankfurt a. M. u. zwar sind vorhanden: 3 Dampfkessel mit 40.2, 53.5 bzw. 110 qm Heizfläche, 2 Dampf- maschinen mit 85 bzw. 250 PS; ferner sind eine elektrische Anlage zur Erzeugung von Strom für Licht und Kraft und eine Anzahl Elektromotore vorhanden. Das Werk in Hahn a. Ts. ist an die elektrische Leitung der Mainkraftwerke Höchst a. M. ange- 9 schlossen. – Zur Herstell. von Draht- u. Hanfseilen u. Drahtgeflechten stehen sowohl dem Werk Frankf. a. M. als auch Hahn a. Ts. Spulereianlagen, Verlitzmasch., Verseilmasch. u. Schlagmasch. für sehr erhebl. Produktion zur Verf.; fernerhin besitzt die Firma eine Anlage zum Verarbeiten u. Verspinnen von Rohhänfen. Zahl der Angest. u. Arb. etwa 130. Beteiligungen: Der Gesellschaft gehören sämtliche RM. 20 000 Anteile der Export-Co. Frankfurt a. M. G. m. b. H., Frankfurt a. M., auf deren Stammkapital 25 % eingezahlt sind. Verbände: Die Ges. ist Mitglied des Drahtseilverbandes G. m. b. H, Essen, der den Vertrieb von Drahtseilen für Deutschland, Holland und Belgien umfasst, und dem bis auf ganz wenige Ausnahmen, bei denen es sich um kleinere Werke handelt, sämtliche deut- schen Drahtseilwerke angehören. Kapital: RM. 900 000 in 3000 St.-Akt. zu RM. 100, 1100 St.-Akt. u. 100 Vorz.-Akt. zu 9 RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 750 000. Urspr. M. 500 000, erhöht 1899 um M. 250 000, herabgesetzt 1903 u. 1904 auf M. 450 000, erhöht 1909 auf M. 750 000 u. 1911–1923 auf M. 20 000 000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. 0 G.-V. v. 15./12. 1924 von M. 20 000 000 auf RM. 1 000 000 derart, dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 50 vermindert wurde. Lt. G.-V. v. 9./8. 1926 zur teilweisen Deckung der Unterbilanz aus 1925 Herabsetz. des A.-K. um RM. 100 000 Vorrats- Akt. (mit RM. 24 135 zu Buch stehend) auf RM. 900 000. 1929 Umtausch der Akt. zu RM. 50 in Akt. zu RM. 100 u. 500. In der G.-V. v. 28./6. 1932 wurde der Vorstand ermächtigt, eigene Aktien der Ges. bis zum Betrage von 10 % des Grundkapitals zu erwerben. Es besteht ferner die Absicht, von einer Kapitalherabsetz. in erleichterter Form Gebrauch zu machen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 27./6. Stimmrecht: 1 St.-Akt. zu RM. 100 = 1 St., 1 St.-Akt. zu RM. 500 = 5 St., 1 Vorz.-Akt. zu RM. 500. = 100 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte. 6 % Div. an St.-Akt. dann 6 % Div. an Vorz.-Akt., dann 10 % Tant. an A.-R. von dem um 4 % Div. an St.- u. Vorz.-Akt. gekürzten Reingewinn (ausser einer festen Vergüt.), Rest nach G.-V.-B., bzw. weitere Div. an St.- u. Vorz.-Akt. gleichmässig. * Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 210 000, Gebäude 383 750, Masch. 80 000, Transmiss.-Anl., Werkz. u. Einr. 1, elektr. Anl. 3000, Fuhrwesen 1. Waren 58 900, Kassa 1632, Effekten (eigene Akt.) 686, Debit. 115 809, Banken 43 308, Beteil. 6975, Verlust (133 665 – Verlust-Vortrag 1930 131 024) 264 689. – Passiva: St.-Akt. 850 000, Vorz.-Akf. 50 000, R.-F. 2645, Hyp. 14 872, Darlehen 40 440, Div. 1928 (nicht behobene Div. 97, Kredit. 41 142, 0 Akzepte I 28 547, do. II (Golddiskontbank) 89 000, Banken 52 007. Sa. RM. 1 168 750. „ Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 1930 131 024, Abschr. 27 239, Rück- stellung auf Debit. 6095, Eff.-K. f. Minderbewertung 2340, Zs.-K. 9365, Handl.-Unk. u. Steuern 140 069. – Kredit: Waren (Brutto-Gewinn) 51 443, Verlust (Vortrag aus 1930 131 024, Ver. lust 1931 133 665) 264 689. Sa. RM. 316 132. „ Die gesamten Bezüge des Vorstandes und des A.-R. beliefen sich auf RM. 64 079, die inzwischen eine wesentliche Ermässigung erfuhren. 8* Kurs: In Frankfurt a. M.: Ende 1925–1930: 20, 65, 65, 99, 66.50, 29.50 %; 1931 (30./6.): 25.50 %. In Berlin Ende 1925–1930: 18.50, 66, 62.50, 98.50, 63.25, 26.50 %; 1931: (30./6.): – (27.50) %. Eingef. im Okt. 1920 in Frankf. a. M., 1923 in Berlin. Dividenden: St.-Akt. 1913: 10 %; 1924–1931: 0, 0, 0, 0, 4, 0, 0, 0 %. Vorstand: Gen.-Dir. Ernst Hahn. Dir. Karl Hahn, Frankf. a. M. „. Aufsichtsrat: (3–8) Vors.: Rechtsanw. Prof. Dr. August Saenger; Stellv.: Max Fisch, Bank-Dir. Herbert Gutmann, Frankf. a. M.; Bankier Otto Eskeles, Berlin; vom Betriebsrat: W. Nettermann, Karl Salow. 3 3„% Zahlstellen: Frankfurt a. M.: Ges.-Kasse. Commerz- u. Privat-Bank u. deren Filialen; Berlin: Gebr. Heyman. . Aus dem Geschäftsbericht 1931: Das sehr unbefriedigende Ergebnis ist eine Folge der schwierigen Lage der gesamten deutschen Wirtschaft, durch die unser Betrieb im Jahres- durchschnitt noch nicht einmal halb beschäftigt war, wodurch selbst bei bester Ausnützung der technischen Möglichkeiten die Gestehungskosten nicht in Einklang zu den erzielbaren Verkaufspreisen gebracht werden können. Dazu kommt. dass die ausserordentlich hohen Steuerlasten auch auf den mit Verlust arbeitenden Betrieben ruhen. – Die Handlungsun- kosten lassen sich auch nicht im gleichen Ausmass einschränken, wie es der geringen Be- schäftigung des Betriebes eigentlich entsprechen würde. Durch Zusammenwirken all dieser Umstände ist der vorbezeichnete Betriebsverlust entstanden.