2292 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Ostpreussenwerk Akt.-Ges. in Königsberg i. Pr., Königstrasse 28. Gegründet: 10./1. 1920; eingetr. 16./6. 1920. Gründer: Die Ges. ist aus der Verschmelzung der „Ostpreussische Kraftwerke A.-G.“ u. der „ÜUberlandzentrale Ostpreussen A.-G.(: hervor- gegangen. Die „Ostpreuss. Kraftwerke A.-G.“' war seinerzeit durch das Reich, die „ÜUber. landzentrale Ostpreussen A.-G.' durch den Provinzialverband der Provinz Ostpreussen ge- gründet worden. – Firma bis 19./3. 1921: Ostpreussische Kraftwerke A.-G. Zweck: Bau und Betrieb elektrizitätswirtschaftlicher Anlagen. Der Gesellschaft ist am 18./6. 1920 das Enteignungsrecht für die Herstellung der Wasserkraftanlagen in Friedland und Gross-Wohnsdorf einschl. der dazu gehörigen Staubecken, am 5./11. 1920 das Enteignungsrecht für die Herstellung der 60 000 Volt-Hochspannungsleitung und am 11./. 1920 das Enteignungsrecht zur Herstellung der elektrischen Mittelspannungsnetze mit den Transformatorenstationen und der Niederspannungsnetze verliehen. Besitztum: Die Ges. besitzt die Wasserkraftwerke Friedland von 12 000 K-W Leistung u. Gross-Wohnsdorf von 3000 kW Leistung. Beide Werke können jährl. 36 Mill. Kilo- wattstunden abgeben. Die Ges. besitzt ferner ein Dampfkraftwerk in Elbing (install. Leistung 23 750 KW), ein Dieselkraftwerk in Gumbinnen, ein kleines Wasserkraftwerk in Goldap u. die Umspannwerke Cosse, Creuzburg, Elbing, Insterburg, Marienburg, Rastenburg, Liebstadt, Widminnen und Allenstein. Mit Wirkung ab 1./10. 1926 übernahm die Ges. die Überlandwerke Königsberg, Gumbinnen u. Osterode mit allen Aktiven u. Paseiven. Diese 3 Überlandwerke bestanden vorher als Gesellschaften m. b. H. Die Mehrheit der Anteile besass die Ostpreussenwerk A.-G. An Hochspannungsleitungen waren am 31./12. 1931 in Betrieb an 60 KV-Leitungen 542.7 km, an 15 kV-Leitungen 6121.7 km mit 1963 Stationen. Erzeugt wurden in den Werken der Ges. insges. 1925–1931: 20 890 788, 37 183 052, 32 223 213, 39 266 700, 59 679 620, 83 621 150, 81 220 240 kWh. Angeschlossen waren Ende 1931: 67 Städte u. stadt-ähnliche Gemeinden, 2075 Landgemeinden, Genossenschaften u. Güter sowie 238 Industriegesellschaften. Verträge: Stromlieferungsverträge bestehen mit den Städten Elbing, Allenstein, Bialla, Insterburg, Danzig, den Kreisen Elbing, Braunsberg, Marienburg u. Marienwerder, sowie ein Stromaustauschvertrag mit Königsberger Werke und Strassenbahn G. m. b. H. Ausser- dem besteht ein Stromlieferungsvertrag mit den Städt. Werken in Tilsit. 1928 Abschluss eines Vertrages mit dem Westpreuss. Überlandwerk Marienwerder, demzufolge das Kraft- werk Marienwerder ab 1./7. 1929 stillgelegt wird. 1931 wurde mit dem Westpreussischen Überlandwerk Marienwerder, das die Überlandzentrale des Kreises Rosenberg übernommen hat, eine Vereinbarung über die schrittweise Stillsetzung des Kraftwerks Rosenberg ge- troffen, so dass auch der Kreis Rosenberg nunmehr über das Westpreussische Überlandwerk von der Ges. beliefert wird. Sämtliche 37 ostpreussischen Landkreise werden jetzt un- mittelbar oder mittelbar, ganz oder teilweise von der Ges. versorgt. Beteiligungen: Im Juni 1927 wurde gemeinsam mit dem Bezirksverband Altpreussen des Reichsverbandes des Deutschen Elektro-Installateur-Gewerbes e. V die Elektrizitäts- Kredit-Genossenschaft e. G. m. b. H. mit dem Sitz in Königsberg, Pr., gegründet. Der Zweck dieser Genossenschaft ist es, den Anschlussnehmern langfristige Kredite zur Finanzierung ihrer Installationen usw. zu geben. – Sept. 1927 erwarb die Ges. die gesamten Geschäfts- anteile der Landkreis-Elektrizitätsversorgung G. m. b. H. Elbing (Kap. RM. 1000). – Im Aug. 1929 wurde die Elektro-Vertrieb Ostpreussen G. m. b. H. mit einem Stammkapital von RM. 20 000 gegründet, deren Aufgabe es ist, in Zusammenarbeit mit der elektrotechuischen Industrie u. dem Elektrogewerbe u. -Einzelhandel den Absatz elektrotechnischer Artikel u. damit den Stromverbrauch innerhalb des Versorgungsgebietes der Ges. zu fördern. Sämtliche Anteile sind im Besitz der Ostpreussenwerk A.-G. – Die Ges. ist ferner beteiligt mit RM. 11 600 an der Ges. für Kleinwohnungsbau G. m. b. H. in Königsberg (Kap. RM. 12 000), mit RM. 6500 an der Ostpreussischen Heimstätte G. m. b. H. in Königsberg 0005 902 400), u. mit RM. 3000 an der Ostzement G. m. b. H. in Königsberg (Kap. Kapital: RM. 26 000 000 in 1 300 000 St.-Aktien zu RM. 20. Urspr. M. 10 000 000, erhöht 1920 um M. 89 Mill., 1921 um M. 1 Mill. behufs Übernahme der „Überlandzentrale Ostpreussen Akt.-Ges.' im ganzen, nochmals 1921 Erhöh. um M. 50 Mill., von Preussen übernommen 13./5. 1922 weitere Erhöh. um M. 50 Mill. in 50 000 Nam.-Akt. zu M. 1000, von der Provinz Ostpreussen zu 100 % übernommen. Nochmal. Erhöh. 11./10. 1924 um M. 400 Mill. (400 000 zu M. 1000). Et. G.-V. v. 25./10. 1924 Umstell. von M. 600 Mill. auf RM. 6 Mill. (Verh. 100:: 1) in 30 000 Akt. zu RM. 20. Lt. G.-V. v. 25./10. 1925 Erhöh. um RM. 340 000 in 17 000 Nam.- Akt. zu RM. 20. Lt. G.-V. v. 17./3. 1925 Erhöh. um RM. 3 560 000 in 178 000 Akt. zu RM. 20; ausgegeben zu 100 %. Die G.-V. v. 9./4. 1926 beschloss weitere Erhöh. um RM. 60 000. In der a. o. G.-V. v. 20./12. 1926 wurde beschlossen, das A.-K. auf RM. 18 000 000 zu erhöhen; von den neuen Aktien übernahmen die Kreise Labiau u. Stallupönen je RM. 20 000, die Ver. Industrie-Unternehmungen A.-G. (Viag) u. Freistaat Preussen je RM. 3 500 000 u. Provinzialverband Ostpreussen RM. 1 000 000. Lt. G.-V. v. 15./3. 1928 erhöht um RM. 6 000 000 in 300 000 Akt. zu RM. 20. Von den neuen Akt. übernahmen die Viag u. die Preussische Elektrizitäts-A.-G. je RM. 2 500 000, der Provinzialverband Ostpreussen RM. 980 000, der