Elektrizitätswerke, elektrotechmsche Industrie, Feinmechanik, Optik. 2307 u. zur Veräusserung von Grundstücken, zur Beteiligung an fremden Unternehmungen gleicher oder verwandter Art, zur Errichtung von Zweigniederlassungen, sowie zum Ab- schluss von Interessengemeinschaftsverträgen mit anderen Gesellschaften. – Die Ges. beschäftigte Mitte 1932 rd. 200 Arb. u. Angest. Der Fabrikbetrieb in Landshut wurde Ende 1930 infolge ungenügenden Absatzes der Erzeugnisse der Fabrik stillgelegt. Das Warenlager wurde veräussert. Ein Teil der Patente, Maschinen u. Modelle wurde 1931 von der Siemens-Schuckertwerke A.-G. übernommen. Am 1./1. 1932 wurde die Verwalt. der Ges. von Landshut nach München verlegt. Besitztum: Die Ges. besitzt 7 Elektr.-Werke in Neu-Ulm, Kleinkötz, Grosskötz, Freising a. I., Schäftersheim a. Tauber, Ochsenfurt a. M. u. Tauberbischofsheim. Sie versorgen im ganzen 200 Städte u. Ortschaften mit rd. 106 000 Einwohnern. Angeschlossen sind 190 000 Lampen u. 19 000 kW-Motoren. Mit den einzelnen Gemeinden bestehen Konzessionsverträge von verschied. Dauer. Bei den Elektrizitätswerken Neu-Ulm, Freising u. Tauberbischofsheim bestehen Ankaufs- oder Heimfallsrechte verschiedener Art für die Konzessionsgeber. Die Werke in Kleinkötz, Grosskötz, Schäftersheim a. Tauber u. Ochsenfurt a. M. sind dagegen frei von derartigen Verpflichtungen. Die Betriebsanlagen in den verschiedenen Werken bestehen aüs Wasserkräften mit etwal1200 PS (Wasserkräfte) Leistung, Dampfanlagen mit etwa 1000 Ps Leistung, ausserdem sind Strombezugsmöglichkeiten geschaffen durch Anschluss an benachbarte grosse Überland-Elektrizitätswerke mit langfristigen Verträgen. – Die Fabrik in Landshut, die 1930 stillgelegt wurde, fertigte Dynamos, Elektromotoren, Transformatoren, Drehstrom-Generatoren, Umformer, Niedervoltmaschinen, Hochspannungs- maschinen für Funksendeanlagen u. andere elektrische Spezialmaschinen an. Als Antriebs- kraft stand eine Isarwasserkraft von etwa 100 PS u. Stromanschluss an das städt. Elektrizitäts- werk zur Verfügung. Eigentum der Ges. sind weiter je ein Wohnhaus in Freising und Neu-Ulm. Die Ges. besitzt Grundbesitz in Landshut hinter dem Bahnhof in der Grösse von 2.1 ha. Die Grundstücke in Landshut an der Isar gelegen, haben einen Flächeninhalt von 3820 qm, wovon 3080 qm überbaut sind. Der Grundbesitz in Neu-Ulm, Kleinkötz, Grosskötz, Freising, Schäftersheim, Ochsenfurt u. Tauberbischofsheim beläuft sich insges. auf 20 ha, davon sind 0.5 ha bebaut. Beteiligung: Die Ges. ist beteiligt an der Mindel-Elektrizitätswerk G. m. b. H. in Jettingen (Kap. RM. 24 000), deren Elektrizitätswerk sie betreibt u. verwaltet. Verbände: Die Ges. ist Mitglied der Vereinigung der Elektrizitäts-Werke, Berlin, des Bundes der Elektrizitätsversorgungs-Unternehmungen Deutschlands, Berlin, des Bayerischen Industriellen-Verbandes, München. Kapital: RM. 4 000 000 in 3000 Akt. zu RM. 1000 u. 10 000 Akt. zu RM. 100. – Vor- kriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. M. 4 000 000, herabgesetzt 1902 auf M. 3 000 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 83 000 000 in 70 000 St.-Akt. zu M. 1000, 2000 St.-Akt. zu M. 5000 u. 3000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Dann lt. G.-V. v. 26./11. 1924 Kap.-Umstell. von M. 83 Mill. auf RM. 4 006 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der St.-Aktien von bisher M. 1000 bzw. M. 5000 auf RM. 50 bzw. RM. 250 u. des der Vorz.-Aktien von bisher M. 1000 auf RM. 2, wobei für letztere noch eine Gesamt-Zuzahl. von RM. 5954 zu leisten war. Lt. G.-V. v. 10./6. 1926 sind die Vorz.- Aktien eingezogen worden. Die Aktien zu RM. 50 u. 250 wurden in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Grossaktionäre: Die Elektrische Licht- u. Kraftanlagen-Akt.-Ges. in Berlin besitzt rd. 52 % des A.-K. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 27./6. Stimmrecht: Je RM. 100 Akt.-Kap. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. 0 d. A.-K.), 4 % Div. an St.-Akt., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Ausser der Tant. bezieht jedes Mitgl. des A.-R. eine feste jährl. Vergüt. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Elektrizitätswerke 6 738 753, sonst. Grundstücke u. Gebäude: Grundst. 117 015, Gebäude 247 350; Beteil. 2, Patente 1, Geschäftseinricht. u. Fahr- zeuge 2, Sicherheitsleist. (11 583) 558, Waren u. im Bau befindl. Anlagen 68 979, Hyp. 58 300, Wertp. 707 652, Anzahl. 47 311, Forder. u. Bankguth. 1 872 969, Wechsel u. Schecks 50 270, (Forder. aus der Begeb. von Wechseln 127 561), Kassa 6685. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 400 600, Grundlasten 36 400, Abschr.- u. Ern.-Rückl. 4 646 791, Sicherheitsleist. (11 583) 10 481, Rechnungsabgrenz. 11 697, Rückst. 386 720, Verbindlichk. 126 056, unerhob. Div. 2376, (Verbindlichk. aus der Begeb. von Wechseln 127 561), Gewinn (Vortrag aus 1930 26 343 ― Reingewinn 1931 268 383) 294 726. Sa. RM. 9 915 847. Die Rechnungsabgrenzung u. Rückst. waren im Vorjahr unter „Glaubiger- u. Übergangsposten- enthalten. Die ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus der Begebung von Wechseln sind im Geschättsjahr 1932 in Wegfall gekommen. Verluste sind hierbei nicht entstanden. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 321 604, Beiträge zu den soz. Versich. 48 833, Steuern 339 348, Abschr. u. Ern.-Rückl. 350 000, do. auf Gebäude 10 000, Gewinn (Vortrag 26343 £Reingewinn 1931 268 383) 294 726, (davon Div. 240 000, Tant. an A.-R. 8889, Vortrag 45 837). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1930 26 343, Rohgewinn u. sonst. Einnahmen 1 338 168. Sa. RM. 1 364 511. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorst. u. des A.-R. für das Berichtsj. betragen RM. 93 700. Hierin sind die Bezüge von 3 Vorst.-Mitgl. enthalten, die 1931 im Zusammenhang mit der Stillegung der Fabrik aus- geschieden sind. 145*