2314 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Mittlere Isar Akt.-Ges. in München 2 NW, Blutenburgstr. 6. Gegründet: 5./1. 1921; eingetragen 2./2. 1921. Gründer: Bayerischer Staat. Zweck: Ausbau der Wasserkräfte der Isar zwischen München und Moosburg und ihre Verwertung durch Abgabe der gewonnenen Arbeit oder Verwendung in eigenen Betrieben, die Errichtung ähnlicher Unternehmungen, die Beteiligung an solchen u. der Erwerb von Grundstücken u. Rechten, welche dem Zweck des Unternehmens dienen. Besitztum: Die vier Kraftwerke Finsing, Aufkirchen, Eitting u. Pfrombach mit zus. 84.8 m Gefälle sind im Betrieb. Die Höchstleistung dieser Werke an den Turbinenwellen beträgt 113 200 PS, die aufgestellte Generatorenleistung 159 000 kVA. Die Jahresdurch. schnittsleistung der Turbinen ist 82 200 Ps. Mögl. elektr. Arbeit 480 Mill. kWh. Der erzeugte Strom wird im Zusammenwirken mit der Walchenseewerk A.-G. teils an das Bayernwerk abgegeben für die allg. Landesversorgung, teils an die Deutsche Reichs.- bahnges. für den elektr. Betrieb der Bahnen. Statistik: Stromabgabe 1925 26–1930/31: Insges. 199, 265, 267, 287, 313, 265 Mill. KWh, davon 172, 222, 203, 209, 213, 165 Mill. kWh an die Bayernwerk-A.-G. u. 27, 43, 64, 78, 100, 100 Mill. kWh an die Deutsche Reichsbahngesellschaft. Aus den als Einheit zu betrachtenden Werken der Mittlere Isar A.-G. u. der Walchen- seewerk A.-G. wurden 1930/31 insges. 253 Mill. kWh Drehstrom u. 126 Mill. KWh Einphasen- Wechselstrom abgegeben. Hiervon lieferte die Ges. 165 Mill. kWh Drehstrom u. 100 Mill. kWh Einphasen-Wechselstrom. Interessengemeinschaft: Mit der Bayernwerk A.-G. und Walchenseewerk A.-G. in München besteht eine enge Interessengemeinschaft. Ab 1./4. 1932 hat die Bayernwerk A.-G. den Betrieb der Kraftwerke der Mittlere Isar A.-G. übernommen. Kapital: RM. 27 000 000 in 27 000 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 75 Mill., übernommen von den Gründern zu 100 %. Erhöh. 1922 um M. 125 Mill. in Akt. zu M. 1000. Weiter erhöht 1923 um M. 1600 Mill. in Aktien zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 10./8. 1925 von M. 1800 Mill. auf RM. 9 Mill. durch Zus. leg. der Akt. im Verh. 200: 1 u. Umwert. des Nenn- betrages von M. 1000 auf Reichsmark-Währ. Die G.-V. v. 7./4. 1927 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 9 Mill. auf RM. 18 Mill. Die G.-V. v. 26./3. 1929 beschloss Erhöh. um RM. 9 000 000 auf RM. 27 000 000 durch Ausgabe von 9000 Aktien zu RM. 1000. Grossaktionäre: Die Aktien sind im Besitz des Bayer. Staates (nom. RM. 24 000 000) und der Deutschen Reichsbahnges. (nom. RM. 3 000 000). Anleihe der Bayer. Grosswasserkraftwerke von 1921: Zur Beschaffung der Mittel für den weiteren Ausbau gaben die Mittlere Isar A.-G. u. die Walchenseewerk A.-G. unter dem Sammelnamen: Schuldverschreibungen der Bayer. Grosswasserkraftwerke von 1921 mit 4½ % verzinsliche, vom Jahre 1926 ab zum Nennwert rückzahlbare Obligationen aus. Gesamt- betrag M. 1000 Mill. Teilbetrag der Ges. M. 600 Mill. Stücke zu M. 1000, 2000, 5000, 10 000 u. 20 000, abgestemp. auf RM. 6.50, 13, 32.50, 65 u. 130, lautend auf den Inhaber. Tilg. zum Nennwert im Wege der Auslos., beginnend mit dem Jahre 1926, mit jährl. mindest. 1½ % des urspr. ausgegeb. Betrages zuzügl. ersparter Zinsen aus den eingelösten Schuldver- schreibungen. Auslos. im April zum 1./10., erstmalig im April 1926. Die Schuldner sind befugt, vom 1./4. 1931 ab verstärkte Auslos. vorzunehmen oder auch die sämtl. noch aus- stehenden Schuldverschreib. mit einer Frist von 6 Mon. zu kündigen. Die Anleihe wurde zunächst an der Münchener Börse eingef.; aufgel. v. 17./1.–5./2. 1921 zu 98 %. Kurs Ende 1926–1930: 79.10, 69.25, 69, 66, 68.50 %; 1931 (30./6.): 76.50 %. Noch im Umlauf am 30./9.1931: RM. 3 600 083. Walchensee-Anleihe: Anleihe der Akt.-Ges. Walchenseewerk – Mittlere Isar — Bayern- werk, zum jeweiligen Reichsbank-Diskontsatz, abzügl. 2 %, jedoch mit höchstens 15 % u. mindest. 7 % verzinsl. ab 1928 zum Nennwert rückzahlb. Schuldverschr. v. 1923. Gesamtanl. M. 40 Md. Teilbetrag der Ges. M. 16 Md. Zwecks Barablös. gekündigt zum 12./10. 1926. Ablös.-Beträge einschl. 2 % Zs für 1925 u. 3 % Zs. für 1926: RM. 0.10 für M. 5000, RM. 0.20 für M. 10 000, RM. 0.40 für M. 20 000, RM. 0.95 fur M. 50 000, RM. 1.90 für M. 100 000 u. RM. 9.45 für M. 500 000. Notiz in München 1926 eingestellt. Noch nicht eingelöst Ende Sept. 1931: RM. 58 771. Walchensee-Goldanleihe: 4 % mündelsich. wertbeständ. Feingoldanl. der A.-G. Walchensee- Werk, Mittlere Isar A.-G., Bayernwerk (Walchenseegoldanleihe). – Aufgelegt zu 100 % unter Zugrundeleg. des amtl. Berliner Briefkurses für Auszahl. New-Vork abgerundet auf M. 100 nach unten. – Stücke: 5, 10, 20 u. 50 g Feingold (können ab 1./2. 1932 in Stücke zu 1000 g umgetauscht werden). Zs.: 1./4. u. 1./10., 1. Zinsschein fällig am 1./4. 1924. – Auszahl. der Zs.: Zum amtl. Berliner Geldkurs für Auszahl. New-Vork vom 1./3. jeden Jahres für den April- Zinsschein bzw. vom 1./9. für den Oktober-Zinsschein oder, wenn an diesem Tage eine amtl. Notier. nicht stattfindet, zur letzt vorhergehenden amtl. Notiz. – Tilg.: Durch Auslos., Kündig. oder freihändigen Rückkauf nicht vor dem 1./10. 1926 in längstens 30 Jahren; Berechn. des Rückzahlungsbetrages wie bei der Zinsberechnung. Kurs in München Ende 1923–1930: RM. 1.60, 1.40, 1.215, 2.06. 1.80, 1.69, 1.64,, 1.66 pro 1g; 1931 (30,/6.) RM. 1.58 pro g. Noch im Umlauf am 30./9. 1931: RM. 3 088 944.