Er 2322 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Walchenseewerk Aktiengesellschaft in München, Blutenburgstr. 6. Gegründet: 5./1. 1921; eingetr. 2./2. 1921. Gründer: Der bayerische Staat. Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist der Ausbau der zum Walchenseegebiet ge. hörigen Wasserkräfte und ihre Verwertung durch Abgabe der gewonnenen Arbeit oder Verwendung in eigenen Betrieben, die Errichtung ähnl. Unternehmungen, die Beteiligung an solchen und der Erwerb von Grundstücken und Rechten, welche dem Zwecke des Unternehmens dienen. Insbesondere ist Gegenstand des Unternehmens die Erwerbung der vom Lande Bayern zur Ausnützung der genannten Wasserkräfte hergestellten und noch zu erstellenden Anlagen und aller damit zusammenhängenden Rechte. Bei dem Walchenseewerk wird das Wasser der Isar im Walchensee aufgespeichert und in der 200 m hohen Gefällstufe zwischen Walchensee und Kochelsee ausgenutzt. Das Werk hat eine Spitzenleist. von 168 000 PS u. eine Jahresleist. von 250 Milf. Pferdekraft. stunden (180 Mill. KWh). Ein besonderer Vorzug des Walchenseewerkes besteht in dem natürlich vorhand. Speicherbecken des Walchensees, dessen Wasservorrat in den Stunden er- höhten Kraftbedarfes u. insbes. in den wasserarmen Wintermonaten herangezogen wird. Mit dem Bau des Walchenseewerks wurde im Dez. 1918 begonnen. Die restl. Bauarbeiten wurden 1926 erledigt. Die Inbetriebnahme des Werkes und die Stromlieferung in das Bayern- werknetz ist ab Mitte Jan. 1924 erfolgt. Interessengemeinschaft: Mit der Bayernwerk A.-G. in München, die die Betriebsführung der Ges. übernommen hat, besteht eine enge Interessengemeinschaft. Statistik: Aus den als Einheit zu betrachtenden Werken der Walchenseewerk A.-G. u. der Mittlere Isar A. G. wurden 1930/31 insges. 253 Mill. KkWh Drehstrom an das Bayern- werknetz abgegeben, wovon das Walchenseewerk 88 Mill. kWh lieferte. An die Reichsbahn wurden von den beiden Kraftwerks-Gesellschaften insges. 126 Mill. kWh Einphasenstrom abgegeben; der Anteil des Wachenseewerks hieran beträgt 26 Mill. kWh. Die Gesamt- abgabe des Werkes an Drehstrom u. Einphasenstrom beträgt somit 114 Mill. kWh, was gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 22 Mill. kWh d. s. 16 %, bedeutet. Kapital: RM. 5 000 000 in 5000 Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 50 Mill., übern. von den Gründern zu 100 %. Dann erhöht um M. 50 Mill. u. lt. G.-V. v. 30./1. 1923 um M. 300 Miil. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 13./4. 1923 um M. 400 u. lt. G.-V. v. 19./11. 1923 um M. 100 Mill. „ It. G.-V. v. 10./8. 1925 von M. 900 Mill. auf RM. 5 000 000 (180: 1) in 5000 Akt. zu RM. 1000. Grossaktionäre: Die Aktien sind im Besitz des Bayer. Staates (nom. RM. 4 444 000) u. der Deutschen Reichsbahnges. Anleihe der Bayerischen Grosswasserkraftwerke (Walchenseewerk A.-G. u. Mittlere Isar A.-G.) in 4½ % Schuldverschreib. (s. unter Mittlere Isar A.-G.). Gesamtbetrag M. 1000 Millionen. Teilbetrag der Ges. M. 400 Mill. Gesetzl. Aufwert.-Betrag RM. 6.50 für je vom. M. 1000. Notiert in München. Kurs Ende 1926–1930: 79.10, 69.25, 69, 66, 68.50 %; 1931 (30./6.): 76.50 %. Walchensee-Anleihe der A.-G. Walchenseewerk –— Mittlere Isar — Bayernwerk zum je- weiligen Reichsbankdiskontsatz verzinsl., abz. 2 %, mindestens aber 7 % u. höchstens 15 0%, ab 1928 rückzahlb. Schuldverschreib. (s. unter Mittlere Isar A.-G.). Auf die Walchenseewerk A.-G. entfallen von dem Gesamterlös der Anl. (40 Md.) M. 8 Md. Zwecks Barablös. gekünd. zum 12./10. 1926; einschl 2 % Zs. für 1925 u. 3 % Zs. für 1926 ergibt sich ein Rückzahl- Betrag von RM. 0.10 für M. 5000, RM. 0.20 für M. 10 000, RM. 0.40 für M. 20 000, RM. 0.95 für M. 50 000, RM. 1.90 für M. 100 000 u. RM. 9.45 für M. 500 000. Notiz in München 1926 eingestellt. Noch nicht eingelöst Ende Sept. 1931: RM. 29 386. Walchensee-Goldanleihe der Aktien-Gesellschaften Walchensee-Mittlere Isar-Bayernwerk, ab 1926 rückzahlbar. Auf die Walchenseewerk A.-G. entfielen 730.215 kg = RM. 2 031 577. (Näheres s. a. Mittlere Isar A.-G.) Kurs Ende 1924–1930: RM. 1.40, 1.215, 2.06, 1.80, 1.69, 1.64, 1.66 per g; 1931 (30./6.): RM. 1.58 per g. Notiert in München. Für sämtl. Anleihen haben die 2 bzw. 3 Ges. gesamtverbindl. Haft., der Bayer. Staat die Bürgschaft übernommen. Geschäftsjahr: 1./10.– 30./9. Gen.-Vers.: 1932 am 1./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Grundst., Gebäude, Strassen. Brücken u. Gleise 2 315 148, Wasser- u. Kanalbauten 13 010 297, elektr. u. maschin. Einricht. einschl. Wasser- Yersorg. u. Schwertransportmittel' 8 587 904, verschied. Anlagen 69 871, Vorräte 28 632, Mobill, Werkz., Geräte 3, Aussenstände) 3 103 881, Kassa u. Postscheckguth. 1368, Bankguth. 32 774. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 500 000, Schuldverschr. 2) 4½ % Bayer. Grosswasserkraft- „) Der Posten „Aussenstände“ hat sich dadurch erhöht, dass dem Bayernwerk A. G. weitere Beiträge zur Verfugung gestellt werden konnten. 2) Die Schuldverschr. haben sich durch Vornahme von Rückkäufen u. Tilgung entsprechend vermindert. Im Juli 1931 wurde die 1. Auslosung der Bayer. Grosswasserkraftanleihe vorgenommen, die zugleich die bisher nach den Vorschriften des Aufwertungsgesetzes zurückgestellten Auslosungen für die Jahre 1926–1930 umfasste; die zurückbezahlten Auslosungsbeträge werden erst in der Bilanz des laufenden Geschäfsjahres erscheinen. ―――――――――