2350 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Kurs: Die Aktien sind an keiner Börse eingeführt. Dividenden: 1913: 10 %; 1924–1931: 8, 8, 8, 8, 8, 8, 6, 6 %. Vorstand: Otto Hallbauer, Schwarzenberg; Richard Hille, Dresden; Walter Berndt, Siegmar; Stellv. Dr. Hans Dietrich Schutzer, Schönau. Prokuristen: Betriebs-Dir. Eugen Nahre, Betriebs-Dir. Dr. Wolfgang Friedrich, Crimmit- schau; Betriebs-Dir. Paul Scheffler, Rabenstein. Aufsichtsrat: Vors. Min.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Arno Sorger, Dresden; Stellv. Komm.-Rat Dr. Paul Mamroth, Berlin; Wirkl. Legationsrat a. D. Gen.-Dir. Dr. Hermann Bücher, Dir. Loebinger, Reichsmmister a. D. von Raumer, Berlin; Bankpräs. Degenhardt, Gen.-Dir. Dr. Wöhrle, Dir. Zeuner, Ministerialrat Dr. Meutzner, Ministerial-Dir. a. D. Geh.-Rat Dr. Just, Dresden; Dr. jur. E. H. Heimann, Breslau; Gen.-Dir. Müller, Dresden; Prof. Dr.-Ing. Waldemar Petersen, Professor Rachel, Berlin. Zahlstellen: Für Div.: Wie bei Anleihe I1. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Infolge der sich immer mehr verschärfenden Wirt- schaftsnot mussten in dem stark industriell durchsetzten u. ausserordentlich konjunktur- empfindlichen Versorgungsgebiet der Ges. die meisten Betriebe trotz der bereits im Vor- jahr vorgenommenen Einschränkungen ihre Produktion weiter vermindern; mehrere Fabriken kamen dabei zum völligen Erliegen. Infolgedessen ging der Strombezug der Grossabnehmer auf 93.0 Mill. kWh zurück, gegenüber 100.6 Mill. kWh im Jahre 1930, während sich die Stromlieferung an Kleinabnehmer mit 23.3 Mill. kWh gegenüber 23.5 Mill. k Wh im Jahre 1930 fast auf der gleichen Höhe wie im Vorjahre hielt. Das Installationsgeschäft litt unter starker Einschränkung der Bautätigkeit. Es gelang uns nur zum Teil, einen Ausgleich durch starke Werbetätigkeit in dem Verkauf elektrischer Haushaltungsgegenstände zu schaffen. Die Zahl der Abnehmer stieg gegen das Vorjahr um 3630 mit 7688 k Wh = 3.5 % und betrug am 31./12. 1931 119 848 mit einem Anschlusswert von 227 586 kWh. Von der A.-G. Sächsische Werke, Dresden, wurden rund 128 Mill. kWh bezogen, gegenüber rund 138 Mill. kWh im Jahre 1930. Überlandzentrale Pommern Akt.-Ges. in Stettin-Grabow, Birkenallee 5–7. Gegründet: 20./6. 1911; eingetr. 11./8. 1911. Firma bis Dez. 1924: Überlandzentrale Stralsund, Akt.-Ges. mit Sitz in Stralsund. – Zweigniederlass. in Stralsund, Belgard, Stolp u. Massow. Zweck: Gewinn. u. Verteil. elektr. Kraft u. alle damit zus. häng. Geschäfte. Entwicklung: Der Betrieb der Kraftwerke Stralsund u. Swinemünde wurde am 1./11. 1912 aufgenommen. 1914 wurde das Kraftwerk Neubrandenburg übernommen. Es wurde im Juli 1915 stillgelegt u. in Reserve gestellt. Lt. G.-V. v. 20./12. 1924 fand im Wege der Fusion die Anglieder. der Überlandzentrale Belgard-Stolp-A.-G. sowie Übernahme des Provinzial- kraftwerks Massow G. m. b. H. gegen Hingabe von Aktien statt. Ferner wurden lt. G.-V. v. 27./4. 1925 die Überlandzentrale Stettin A.-G. übernommen. Besitztum: Die Ges. besitzt folgende Anlagen: Dampfkraftwerke in Stralsund, Swinemünde, Neubrandenburg (Pachtwerk) u. Belgard mit insges. 15 Maschinen u. 72 140KkVA.-Leistung, mit 24 Dampfkesseln von 9057 dm Heizfläche. Wasserkraftwerke Treptow, Klaushof, Heyka (Pachtwerk), Rossnow, Altspringe, Lietzow, Schmalentin, Krien, Jastrow, Mühlcehen u. Flederborn mit insges. 22 Masch. u. 23 485 kVA-Leistung. Im Bau befindet sich das Wasserkraftwerk Betkenhammer (die Inbetriebnahme ist für Ende 1932 vorgesehen). Die Ges. bezieht ausserdem Strom vom Grosskraftwerk Stettin (entnommene Höchstleistung in 1931 etwa 11 075 kW) u. vom Märkischen Elektricitätswerk (entnommene Höchstleistung in 1931 etwa 5000 kW); ferner steht der Ges. die Leistung der Kraftwerk Glambocksee G. m. b. H. in Klein-Gansen und der Wasserkraft „Heyka' in Nedlin mit 8 Maschinen und 5660 kVA-Leistung zur Verfügung (s. auch Strombezugsverträge). – Zum Umspannen der von den Maschinen erzeugten Spannung auf die Netzspannung stehen in den Kraft- werken 42 Transformatoren mit einer Leistung von 90 960 KVA u. zum Umspannen von 40 kV auf die Mittelspannungen in den Schaltstationen 79 Transformatoren mit einer Leistung von 121 045 kVA zur Verfügung. Im gesamten Versorgungsbezirk sind 1 Schalt- werk für 100/40/15 kV, 32 Schaltwerke für 40/15 bzw. 10 kV u. 50 Schaltwerke für 15 bzw. 10 kV vorhanden. Das 40-Kilovolt-Hochspann.-Netz hat eine Länge von 1302.6 km, das 15, 10, 6, 5 u. 3 kV- Netz eine solche von 12 593.5 km. Das Mittelspann.-Netz speist feste u. fahrbare Verbraucherstationen, ferner Maststationen (insges. 5194 Stationen) mit 5594 Transformatoren u. einer Gesamtleist. von 177 906 kVA. Aus dem Netz der Über- landzentrale Pommern werden versorgt: 2815 Güter, 2337 Gemeinden u. Genossenschaften mit rund 5 Mill. Morgen unter dem Pfluge, ferner 92 Städte, 4 Strassenbahnen u. etwa 1320 industrielle Anlagen u. sonstige Einzelabnehmer. Von der Überlandzentrale Pommern werden vollständig beliefert die Überlandzentralen Neubrandenburg u. Friedland (Mecklbg.). Es beziehen Strom die Überlandzentralen Rostock, Lottin, Colmar, Flatow, Besswitz u. Schojow. Der gesamte Anschlusswert beträgt 415 288 kW. Der- Besitz an Grund u. Boden beträgt etwa 1 902 600 qm. Ausserdem gehören der Ges. Stauseen zu den Wasserwerken in einer Gesamtfläche von etwa 8 170 000 qm.