% 2354 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Neckarsulm fertiggestellt. Ausserdem wurde mit dem Einbau der Turbinen u. sonstigen maschinellen Einrichtungen in die fertiggestellten Krafthäuser der Staustufen Wieblingen und Neckarsulm begonnen. Seit Herbst 1925 sind die beiden Hauptkraftwerke Schwaben- heim (Staustufe Wieblingen) u. Kochendorf (Staustufe Neckarsulm) im Betrieb, die mit je 3 Turbinen, Zwischengetrieben u. Generatoren ausgestattet sind und eine Leistungs- fähigkeit von 9510 bzw. 8400 PS besitzen; der im Hauptkraftwerk Schwabenheim erzeugte Strom geht vertragsgemäss an die Badische Landeselektrizitätsversorgung A. G. (Baden- werk). Das Kraftwerk Kochendorf mit einer durchschnittl. Jahresleistung von 27 Mill. kWh ist an die Grosskrafktwerk Württemberg A.-G. Ludwigsburg verpachtet u. gibt die erzeugte Energie an deren Dampfkraftwerk bei Heilbronn u. an das Elektrizitätswerk Heilbronn ab. Das kleine Kraftwerk am Wehr bei Wieblingen mit einer Leistung von 700 PS liefert seit Sommer 1925 an die Portland-Cementwerke Heidelberg elektrische Energie. Die gesamte Erzeugung der drei Kraftwerke beträgt im Jahr durchschnittlich etwa 62 Millionen KkWh. An der Staustufe Ladenburg wurde im Jahre 1925 die 1.6 km lange Kanalstrecke zwischen der Ziegelei bei Ilvesheim und dem Hauptkraftwerk bei der Eeudenheimer Fähre vollendet, wofür die Arbeiten schon im Jahre 1921 begonnen, im Winter 1922 wegen der Schwierigkeit der Geldbeschaffung zunächst eingestellt, sodann im Sommer 1923 zur Linderung der Arbeitslosigkeit in Mannheim und Umgegend als Notstandsarbeit wieder aufgenommen worden waren. 1926: Im Geschäfts- jahr 1926 konzentrierten sich die Bauarbeiten auf die Staustufe Ladenburg. 1927 wurde die Staustufe Ladenburg für die Schifffahrt u. Kraftnutzung in Betrieb genommen. Damit ist der Bauabschnitt Mannheim–Heidelberg mit rd. 27 km Länge für Grossschiffahrt u. Wasserkraftnutzung — letztere mit einer durchschnittlichen jährl. Gesamterzeugung der Werke der Staustufen Ladenburg u. Wieblingen von zus. 68 000 000 k Wh — fertiggestellt. Ferner wurden 1927 die Arbeiten ausser bei Heidelberg an den Staustufen Horkheim, Oberesslingen, Cannstatt u. Münster aufgenommen. 1928: Für die beiden Staustufen Neckar- gemünd u. Neckarsteinach ist im Sommer 1928 die wasserpolizeiliche Genehmigung bei den zuständigen Stellen beantragt worden u. nach Einleitung des Grunderwerbs im November die Ausschreibung der Tiefbau- u. Eisenwerksarbeiten sowie im Februar 1929 die Vergebung dieser Arbeiten u. Lieferungen erfolgt. Die umfangreichen Arbeiten an den Staustufen Cannstatt u. Münster, die sich auf eine Flusslänge von 7 km erstrecken, sind seit Anfang 1928 im Gange. Entsprechend den abgeschl. Verträgen wurde 1928 die Erzeugung des Kraft- werks Feudenheim mit annähernd 29 Mill. k Wh u. zwar in vollem Umfang von der Grosskraft- werk Mannheim A.-G., diejenige des Wehrkraftwerks Ladenburg mit über 1.3 Mill. kWh u. des Kraftwerks Schwabenheim (Dossenheim) mit fast 27 Mill. kWh vom Badenwerk, die Energie aus dem Wehrkraftwerk Wieblingen endlich mit über 3.2 Mill. k Wh vom Portland- Cementwerk Leimen abgenommen. Das Kraftwerk Neckarsulm-Kochendorf ist an die Gross- kraftwerk Württemberg A.-G. Ludwigsburg verpachtet. 1929: Zu Beginn des Berichtsjahres waren 5 Staustufen im Bau, nämlich Heidelberg, Horkheim, Münster, Cannstatt u. Ober- esslingen. Mit den Bauarbeiten an den beiden Staustufen Neckargemünd u. Neckarsteinach ist im April 1929 begonnen worden. Die Staustufe Horkheim konnte im Sommer vollendet u. nach dem vorgesehenen Probebetrieb der Pächterin des Werks, dem Portland-Zementwerk zu Lauffen a. N., am 1. November 1929 übergeben werden. Die Staustufe Oberesslingen ist im Frühjahr 1929 fertiggestellt u. nach dem Probebetrieb am 1. August 1929 der Pächterin des Kraftwerks, der Neckarwerke Aktiengesellschaft in Esslingen, übergeben worden. – Die Erzeugung der sämtlichen Kraftwerke betrug 1929 annähernd 70 Mill. kWh. 1930: Im Berichtsjahr sind die Bauarbeiten an den Staustufen Heidelberg, Neckargemünd, Neckarsteinach, Münster u. Cannstatt in der Hauptsache fertiggestellt, neue Staustufen jedoch nicht in Angriff genommen worden. Die Bauarbeiten für die nach Neckarsteinach fluss- aufwärts folgenden zwei Staustufen Hirschhorn u. Rockenau wurden 1930 ausgeschrieben, im Februar 1931 vergeben u. im Frühjahr an Ort u. Stelle begonnen. Von den Kraftwerken kamen neben der Kraftstation in der Herrenmühle Heidelberg die Werke der Staustufen Neckargemünd u. Cannstatt in Betrieb. Im ganzen wurden im Jahre 1930 137 Millionen Kilowattstunden bei einer Gesamtleistung von rund 45 000 PS erzeugt. Trotz der ausser- ordentlich reichen Wasserführung des Neckars im vergangenen Jahr konnte sämtliche erzeugbare Energie nach Massgabe der bestehenden Verträge verwertet werden. Das Kraft- werk der Staustufe Neckarsteinach konnte im Jahr 1930. nicht mehr vollständig fertiggestellt werden; nach Beendigung der Restarbeiten u. des Probebetriebs ist es am 1. April 1931 endgültig dem Betrieb übergeben worden. Die Werke Neckargemünd u. Neckarsteinach sind durch ein 20 000 Voltkabel miteinander verbunden worden, sie führen die erzeugte Energie hauptsächlich an eine vom Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk erstellte 100 000 Voltleitung ab; ein Teil wird in der Richtung nach Heidelberg in das Netz des Badenwerks abgegeben. – Nachdem die Entwurfsarbeiten für die weiter in Hirschhorn u. Rockenau zu erstellenden Kraftwerke beendet waren, wurden zur Linderung der Arbeitsnot schon im Spätherbst 1930 die Turbinen u. Generatoren für diese Kraftwerke im Wert von etwa RM. 1.6 Millionen in Auftrag gegeben. 1931 konnten die restlichen Arbeiten für die beiden Staustufen Münster u. Cannstatt, die zunächst im wesentlichen der Verbesserung der Hochwasserabflussverhältnisse in der 7 km langen Flussstrecke Untertürkheim-Cannstatt–Münster dienen, abgeschlossen u. die Bauarbeiten an den Staustufen Hirschhorn u. Rockenau sowie für den ersten Teilausbau