2370 Industrie der Steine und Erden. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 12 644, Unk. 206 088. – Kredit: Brutlo- gewinn 124 926, Verlust 93 806. Sa. RM. 218 732. Dividenden: 1922/23: 80 %; 1924–1931: 0 %. Direktion: Georg Kupfer. Aufsichtsrat: Vors. Oberbürgermeister Dr. Eduard Klug, Stadtrat Donhauser, Fabrik-Dir. Karl Schneegluth, Amberg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bonn: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Bankhaus Louis David; Berlin: Carsch & Co. Annaburger Steingutfabrik, A.-G. in Annaburg (Provinz Sachsen). Gegründet: 1./7. 1895. – Zweigniederl. in Berlin W 62, Burggrafenstr. 5 u. Magdeburg- Neustadt. AZweck: Anfertig. von Steingutwaren u. anderen keramischen Artikeln u. Handel damit. UÜbernahme der Steingutfabrik von Adolph Heckmann in Annaburg. Die Ges. hat 1923 die Steingutfabr. Carl Untucht & Co. in Magdeburg käuflich erworben. Besitztum: Die Fabrikanlagen in Magdeburg u. Annaburg bestehen aus 19 Rund- u. 1 Tunnelofen; an Muffeln sind vorhanden: 17 gewöhnl. Muffeln u. 1 Kanalmuffelofen. Für Herstell. elektr. Kraft dienen in Annaburg 2 Dynamos mit je 60 PS u. 1 Dynamo mit 40 PS, in Magdeburg 1 Dynamo mit 40 PS. Der Grundbesitz umfasst in Annaburg u. Magdeburg 279 954 qm, davon 24 583 qm bebaute Fläche. — Angestellte u. Arb.: 40 u. 700. Kapital: RM. 1307 200 in 5669 St.-Akt. zu Rm. 100, 1331 St.-Akt. zu RM. 300, 300 St.-Akt. zu RM. 1000, 1750 Vorz.-Aktien zu RM. 20 u. 3 Vorz.-Akt. zu RM. 2000. – Vorkriegskapital: M. 1 750 000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, dazu 1896 M. 750 000. Weiter erhöht 1922–1923 auf M. 12 050 000 in 7000 St.-Akt. zu M. 1000, 300 St.-Akt. zu M. 10 000, 1750 Vorz.-Akt. zu M. 1000 u. 3 Vorz.-Akt. zu M. 100 000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 19./12. 1924 von M. 12 050 000 auf RM. 3 041 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von bisher M. 1000 bzw. M. 10 000 auf RM. 300 bzw. RM. 3000 u. der der Vorz.-Aktien von bisher M. 1000 bzw. M. 100 000 auf RM. 20 bzw. RM. 2000 herabgesetzt wurde. – Lt. G.-V. v. 29./4. 1932 Herabsetz. des St.-A.-K. in erleichterter Form im Verh. 3: 1. Von der Herabsetz. ausgenommen sind die Verwert.-Akt. im Betrage von RM. 399 300, die sich im Besitze der Ges. befinden. Diese werden von der Firma Carl Untucht & Co. übern. die ihrerseits zum Zwecke der Sanierung auf Forder. in Höhe von RM. 448 400 verzichtet hat. Der aus der Zus. leg. der St.-Akt. entstehende Buch- ge winn von RM. 1 733 800 wurde zur Beseitig. des Verlustvortrages von RM. 610 347 u. zur Herabsetz. des Buchwertes der Anlagekonten benutzt, auf die erhebl. Abschr. vorgenommen wurden, um sie auf einen der Minderausnutz. der Betriebe entsprechenden Wert herabzusetzen. Grossaktionäre: Die Mehrheit des A.-K. ist im Besitz der Familie Untucht in Magdeburg. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 29./4. Stimmrecht: je RM. 100 St.-Akt. = 1 St., je RM./ 20 Vorz.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Überschuss event. Dotierung von Sonderrücklagen, 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von RM. 1000 für jed. Mitgl. u. RM. 2000 für den Vors.), bis 20 % Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundst. 141 100, Fabrikgebäude 665 900, Wohnhäuser 47 100, Brennöfen 169 800, Masch. 483 746. Fuhrpark 7594, Waren 237 672, Kohlen u. Material. 82 993, Kassa 3478, Wechsel 2226, Debit 288 934. – Passiva: A.-K. (St.-Akt. 1 266 200, Vorz.-Akt. 41 000) 1 307 200, R.-F. 130 720, Bankschulden 381 056, Akzepte 91 991, Kredit. 219 577. Sa. RM. 2 130 545. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 664 702, Zs. 38 269, Steuern 64 622, sonst. Aulwend 735 061, Aufwend. zum Ausgleich von Wertverminderungen der Vermögens- gegenstände 870 877, do. zur Deckung von Verlusten 610 346, do. zur Einstell. des gesetzl. R.-F. 130 720. – Kredit: Waren 1 369 694, Gewinn aus Grundstücksverkauf 11 106, Buch- gewinn aus der Zus. leg. der St.-Akt. 1 733 800. Sa. RM. 3 114 600. Kurs: Ende 1913: 110.75 %; Ende 1925 –1930: 44, 60.25, 51.50, 25, 10.25, 6 %; 1931 (30./6.): 6.75 %. Notiert in Berlin. = Dividenden: 1912/13: 7 %; 1924/25–1930/31: 0 %. Direktion: Carl Untucht, Magdeburg; Dr. Friedr. Untucht, Berlin; Stellv. G. Müller, Dr. Hans Untucht, Magdeburg. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rechtsanw. Dr. Hermann Heyers, Stellv. Frau Komm.-Rat Helene Untucht, Berlin; Bankier Carl Hagen, Berlin; Rechtsanw. Dr. Joachim Kessler, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kassen; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Hagen & Co.; Köln: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. A. Levy; Düsseldorf: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Das Betriebsergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres hat sich zwar gegen das Vorjahr nicht verschlechtert, war aber noch im mer nicht befriedigend. Die Handelspolitik der Länder, die bisher zu Deutschlands Kunden gehörten, hat einen aussergewöhnlichen Rückgang der Ausfuhr an Steingutwaren u. verwandten Artikeln er- zwungen. Infolgedessen war der Inlandsmarkt besonders scharf umkämpft, was zu einer weiteren starken Senkung der Verkaufspreise führte, da in der Steingutindustrie ein Zusammen- schluss in keiner Form besteht. Wir haben uns bemüht, uns der Absatzschrumpfung auf