―――― 2372 Industrie der Steine und Erden. Akt. gegen je RM. 2400 „Adler“-Akt. –— 1929 beteiligte sich die Ges. bei der Aerokret- Fabrikation Berlin G. m. b. H. Die Ges., die Leichtbeton herstellt, ist Ende 1929 in Betrieb gekommen. –— Der starke Absatzrückgang im Jahre 1931, verbunden mit gleichseitig starker Senkung der Erlöse, zwang die Ges. auf eine erhebliche Senkung der Unkosten hinzuwirken. Dies wurde auf der einen Seite durch Zus. legung der Verwalt. der Ges. mit der der Sächsisch- Thüringische Portland-Cement-Fabrik Prüssing & Co. A.-G. u. auf der anderen Seite durch möglichste Konzentrierung der Produktion erreicht. Zweck: Fabrikation u. Verwertung von Portland-Cement. Besitztum: Die Gesellschaft betreibt bei Kalkberge-Rüdersdorf drei Portland- Cementfabriken u. zwei Kalkwerke. Das Rohmaterial für die Cementfabrikation wird zum Teil (Kalkstein) aus den Brüchen der Berginspektion in Rüdersdorf bezogen; Liefer. von Kalkstein ist durch langfristige Verträge gesichert. Die Cementfabriken ver- fügen über je 4 Drehöfen, die Fabrik II ausserdem über 13 kontinuierl. Schachtöfen System Schneider, von denen 3 automatisch entleert werden können. An Anlagen sind ferner vorhanden: Roh- u. Cementmühlen, an der Bahn, sowie am Wasser geleg. Cement- Silos sowie Elevatoren, Reparaturwerkstätten, eine Scharwerkerei, Sattlerei, Schmiede, Schlosserei, Metallgiesserei, Tischlerei, Zimmerwerkstatt, ein chem. u. physikal. Laboratorium, Magazingeb. Schuppen etc. Der Vermittlung des Verkehrs zwischen den Fabrikanlagen sowie vom u. zum Bahnhof bzw. vom u. zum Wasserverladeplatz dienen Kabel-, Drahtseil. u. Hängeschienenbahnen. Die Cementfabriken haben eine jährl. Erzeugungsfähigkeit von zus. 1 500 000 Fass Cement. – Das alte am Wasser gelegene Kalkwerk 1 verfügt über eine ausgedehnte Mühleneinrichtung u. 8 kontinuierl. Schachtöfen, das erst kürzlich errichtete neue neben Cementfabrik III gelegene Kalkwerk II über eine Mühlenanlage sowie 5 Schachtöfen neuzeitl. Bauart. Jährl. Erzeugungsfähigkeit der beiden Kalkwerke zus. ca. 20 000 t. – Fabriken u. Kalkwerke besitzen Anschluss an die Überland-Centrale der Märk. Elektriz.-Werke; stündl. Entnahme kann 1600 kW betragen. Ausserdem ist eigene Licht- u. Kraftzentrale vorhanden, die auch die Gemeinde Tasdorf auf Grund lang- jähriger mit der Ges. geschlossener Verträge mit elektr. Kraft versorgt. Masch. u. Apparate der Cementfabriken I u. III, sowie des Kalkwerkes I werden durchweg, die der Fabrik II u. des Kalkwerkes II grösstenteils elektrisch betrieben. – Der in Rüdersdorf gelegene Grundbesitz der Ges. umfasst rund 60 preuss. Morgen, zu einem Funftel bebaut. Ausserdem besitzt die Ges. eine nahezu 1 preuss. Morgen grosses, unmittelbar an der Spree gelegenes, mit einem kleinen Wohnhause u. 4 Lagerschuppen bebautes Grundst. in Berlin, Mühlen- strasse 66/67, ein etwa 300 preuss. Morgen umfassendes Gelände in Zossen, sowie einen noch nicht ausgebeuteten Tonbruch in Hohenwarte a. Elbe. Die in Zossen geleg. Ländereien sind als Acker- u. Wiesenland an verschied. Siedler gegen zus. etwa RM. 1500 jährlich, das Berliner Grundst. gegen M. 20 000 jährl. Pachtzins an die Lager- u. Transport-Ges. m. b. H. verpachtet. – Die Ges. beschäftigt gegenwärtig auf ihren Rüdersdorfer Anlagen ca. 500 Arb. Sie besitzt dort Wohnungen für Beamte, Meister u. etwa 50 Arb.-Familien sowie Unterkunfts- räume für etwa 300 ledige Arb. – Die Firma besitzt ferner eine Portland-Cementfabrik in Nietleben bei Halle a. S., die sie 1928 durch Fusion erworben hat (früher Portland-Zement- werke ,Saale“ A.-G., Granau bei Halle a. 8.). Diese Fabrik, ein vollkommen modern ein- gerichtetes Werk, hat 2 Drehöfen mit 340 t Tagesleistung, 2 Zementmühlen mit 480 t Tages- leistung, 3 Rohmühlen mit ca. 40 t Stundenleistung sowie alle sonstigen zu einer modernen Fabrik gehörigen Einrichtungen. Die Gesamtleistungsfähigkeit des Werkes im Jahr beträgt ca. 600 000 Fass Zement zu 170 kg netto. Durchschnittl. Belegschaft 150 Arbeiter. Grund- besitz in Nietleben 111 Morgen, davon 19 Morgen Fabrikgelände. Dieser Grundbesitz um- fasst ausser der Fabrikanlage einen eigenen Kalksteinbruch, aus welchem das Rohmaterial zur Herstellung des Zementes gewonnen wird. Interessengemeinschaftsvertrag: Die a. o. G.-V. v. 8./12. 1930 genehmigte einen Interessen- gemeinschaftsvertrag mit der Schlesischen Portland-Zement-Industrie A, G. u. der Sächsisch- Thüringische Portland-Cement-Fabrik Prüssing & Co. K.-G. a. A. Das Umtauschverhältnis findet auf folgender Basis statt: Die Adler- Aktien sollen gegen Schlesische Portland-Aktien im Verh. 5:2 u. die Prüssing-Aktien gegen Schlesische im Verh. 3:2 getauscht werden. Der Interessengemeinschaftsvertrag sieht zur besseren Verwertung der Anlagen sowie der gesamten sonst. Rechte, Güter u. Beziehungen einen Gemeinschaftsßetrieb vor; unbeschadet der Selbständigkeit der drei Ges. ist die Verfolgung von Sonderinteressen ausgeschlossen. Adler u. Prüssing überführen ihre Gewinne zwecks Vornahme der notwendigen Abschr. u. Rückstell. an Schlesien, die dann den Gewinnausgleich innerhalb der drei Ges. nach Massgabe des Aktienumtauschverhältnisses vornimmt. Der Vertrag läuft v. 14./11. 1930 bis 31./12. 1950. Die G.-V. v. 22./6. 1932 soll Beschluss fassen über Anderung u. Ergänzung des Interessengemeinsch.-Vertrags. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt an der Rüdersdorfer Kalkverkaufsgesellschaft m. b. H., Berlin, sowie an der Aerokret-Fabrikation Berlin G. m. b. H. (Herstell. von Aerokret- Gasbeton). An der Rüdersdorfer Kalkverkaufsgesellschaft ist die Ges. zusammen mit der Preussischen Bergwerks- u. Hütten A.-G. beteiligt. Die G. m. b. H. verkauft die Sackkalkfabrikate der Staatlichen Berginspektion Rüdersdorf u. des der Ges. gehörigen Werkes Rüdersdorf. Verbände: Seit 1./1. 1917 ist die Ges. Mitglied des Nordd. Cement-Verbandes G. m. b. H.