Industrie der Steine und Erden. 2383 Aus dem Geschäftsbericht 1931: Die Absatzmöglichkeiten haben sich weiter ver- schlechftert, hauptsächlich hervorgerufen durch die ausserordentlich ungünstige Entwicklung der Finanzverhältnisse unserer Gross verbraucher, der Provinzen, Städte u. Gemeinden, worunter der Strassenbau u. die Strassenunterhaltung in erster Linie zu leiden hatten. Auch die Deutsche Reichsbahnges. hat ihre Bezüge aus den gleichen Gründen, namentlich im ersten Halbjahr des Berichtsjahres, stark gedrosselt. Dadurch hat der Absatz an Klein- schlag für Wegebau u. Gleisbettung, sowie an Feinmaterial für den modernen Strassenbau einen erheblichen Rückgang erfahren. Der Absatz an Gross- u. Kleinpflastersteinen war ganz ungenügend, nur der Anfall an Wasserbausteinen konnte zu annehmbaren Preisen abgesetzt werden. Die Kunststeinfabrik war leidlich beschäftigt. Infolge des ungenügenden u. ungleichmässigen Eingangs von Aufträgen haben wir zunächst Betriebseinschränkungen vorgenommen, waren aber gegen das Ende des Jahres gezwungen, unsere Betriebe still- zulegen. Mit dem Nachlassen des Bedarfes machte sich die allgemein vorhandene Über- produktion immer mehr geltend u. die Verkaufspreise erfuhren einen weiteren scharfen Rückgang, ohne dass es möglich war, die Löhne u. die sonstigen Unkosten sofort u. im gleichen Masse zu senken. Der dringend notwendige weitere Abbau der Löhne u. Unkosten Konnte auch bis jetzt noch nicht in dem erforderlichen Masse durchgeführt werden. Baustoff-Werke Akt.-Ges. Delmenhorst in Delmenhorst (Oldenburg). Gegründet: 29./1. 1926; eingetr. 3./2. 1926. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Baustoffen aller Art sowie verwandten Erzeugnissen ferner Betreibung solcher Geschäfte, welche nach dem Ermessen des A.-R. mit dem ge- nannten Zweck in Verbindung stehen. Kapital: RM. 100 000 in 500 Aktien zu RM. 1000. Urspr. RM. 50 000 in 50 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu 105 %. Die G.-V. vom 20./4. 1928 beschloss Erhöh. des A.-K. um bis zu RM. 70 000. Die Erhöh. ist für den Betrag von RM. 50 000 erfolgt. Die neuen Aktien wurden zu 105 % ausgegeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 7./4. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst., Gebäude, Masch. usw. 192 644, Kassa 36, Patent 1, Debit. 10 097, Vorräte 3505, Verlustvortrag 15 219. —– Passive: A.-K. 100 000, Kredit. u. Darlehen 118 578, Rückstände 2924. Sa. RM. 221 502. Dividenden: 1926–1931: 0 %. Direktion: Gerhard Gloystein. Aufsichtsrat: Vors. Bauunternehmer Hans Gloystein, Bremen; Mühlenbes. Diedrich Kämena, Buschhagen; J. Dannemann, Schierbrock. Zahlstelle: Ges.-Kasse. pPortland-Cementwerk Diedesheim-Neckarelz A.-G. in Diedesheim-VNeckarelz, Baden. Gegründet: 9./2. 1898. Mit dem Betrieb wurde Ende 1899 begonnen. Frühere Firma: „Cementwerk Diedesheim-Neckarelz A.-G.“ Zweck: Fabrikation u. Verkauf von Portland-Cement u. verwandten Materialien. — Lt. Mitteil. der Ges. v. 28./5. 1930 ist der Betrieb seit Jahren stillgelegt u. abgebrochen. Besitztum: Grundbesitz 37 ha 54 a 46 qm. Kapital: RM. 100 000 in 1000 Akt. zu RM. 100. — Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Urspr. M. 2 400 000, 1905 Herabsetz. des A.-K. auf M. 1 000 000 in 1000 Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 13./12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 1 000 000 auf RM. 800 000 (M. 1000 = RM. 800). Lt. G.-V. v. 13./12. 1926 Herabsetz. des A.-K. um RM. 600 000 durch Abstemp. der Aktien zu RM. 800 auf RM. 200. Lt. G.-V. v. 11./4. 1928 Herabsetzung auf RM. 100 000 durch Abstemp. der Aktien zu RM. 200 auf RM. 100. Grossaktionäre: 1904 wurde den Aktionären Umtausch ihrer Aktien gegen solche der Portland-Cementwerke Heidelberg u. Mannheim A.-G. in Heidelberg angeboten, und zwar auf 5 Diedesheimer Aktien 1 der zu diesem Zwecke neu ausgegebenen Heidelberger Aktien. Auf diese Weise gingen sämtl. Diedesheimer Aktien in Besitz der Heidelberger Ges. über. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 9./2. 1914, rück- zahlbar zu 102 %, Stücke zu M. 1000, auf RM. 150 abgestempelt. In Umlauf Ende 1930: RM. 84 450 aufgewertet. Dieser Rest 2./1. 1932 (bereits ab 21./12. 1931 angeboten) zurück- gezahlt. Die Altbes.-Genussrechte wurden lt. Bekanntm. vom Dez. 1928 durch Barzahl. von RM. 40 für je M. 1000 abgelöst. – Kurs in Mannheim Ende 1927–1930: 75, 82, 81, 89 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem zus. RM. 10 000 feste Vergüt.), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Überrest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Wohngebäude 116 400, unbebaute Grundst. 41 000, Schuldner 1804, Verlust 35 466. – Passiva: A.-K. 100 000, Gläub. 94 670. Sa. RM. 194 670.