2398 Industrie der Steine und Erden. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst., Immobil. u. Mobil. 1 209 391, Eff., Wechsel u. Kassa 19 183, Beteil. 3, Bankguth. u. Debit. 366 246, Waren-, Rohmaterial.- usw. Bestände 106 087, Hyp. 1405, (Bürgschaften 250 000), Verlust 408 878. – Passiva: A.-K. 1 750 000, R.-F. 26 100, Hyp. 15 710, Kredit. 149 317, Akzepte 33 566, (Bürgschaften 250 000), Pensions- verpflicht. 136 500. Sa. RM. 2 111 193. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 236 503, Hyp.-Aufwert.-Ausgleich, Amort. 2618, Verlust 172 567. – Kredit: Vortrag aus 1930 2810, Verlust 1931 408 878. Sa. RM. 411 688. Dividenden: Nicht bekanntgegeben. Reingewinn 1926–1930: RM. 37 405, 195 447, 4276, 62 587, 2810; 1931 Verlust RM. 408 878. Direktion: Ing. M. Kergel. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Geh. Reg.-Rat Hermann Fellinger, Berlin; Dir. Dr. Bittrich, Berlin, Dir. Dr. M. Schultz, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Braun & Comp. Sächsisch-Thüringische Portland-Cement-Fabrik Prüssing & Co., Aktiengesellschaft in Göschwitz (Saale). Verwaltung in Berlin W 35, Schöneberger Ufer 26. Gegründet: 17./10. bzw. 22./12. 1885 als Commanditges. auf Aktien; eingetr. 15./4. 1886. Lt. G.-V. v. 8./12. 1930 Umwandlung der Ges. in eine Akt.-Ges. – Zweigniederl. in Nienburg (mit Firmenzusatz: Abt. Jesarbruch Nienburg), Unterwellenborn (mit Firmenzusatz: Abt. Cementfabrik Thuringia) u. Berlin (W 35, Schöneberger Ufer 26). Entwicklung: 1904 Erwerb der Mitteldeutschen Portland-Cement-Fabrik Prüssing & Co. in Schönebeck a. Elbe, K.-G. auf Aktien. Die Ges. erwarb 1910 sämtl. Anteile der Firma S. Dünkler, Kalkwerke G. m. b. H. in Förderstedt u. 1918 sämtl. Anteile der Cementfabrik Thuringia G. m. b. H. in Unterwellenborn. 1913 Schaffung von Neuanlagen unter der Firma Portland Zementwerk Jesarbruch G. m. b. H. 1917 Angliederung sämtl. Tochtergesellschaften an das Hauptwerk. 1920 Verkauf des Werkes in Schönebeck u. des Kalkwerks in Förderstedt. Lt. G.-V. v. 12./2. 1921 Angliederung der Portland Cementfabrik Halle a. S., die aber, weil veraltet, etillgelegt u. veräussert wurde. Aufang 1931 wurde die Verwalt. mit derjenigen der „Adler“, Deutsche Portland-Cement- Fabrik A.-G. in Berlin vereinigt. Das Werk Göschwitz wurde stillgelegt. Zweck: Fabrikation von Portland-Zement u. anderen hydraulischen Bindemitteln u. von Zementwaren, ferner Betrieb der Kalk- u. Ziegeleiindustrie, Betrieb von Bauunternehmungen, 79 sowie Handel mit Baumaterialien aller Art sowohl in eig. Betrieben wie durch Beteilig. an fremden Unternehm. Besitztum: Die Gesellschaft besitzt je eine Portland-Cement-Fabrik in Göschwitz (Saale) und in Nienburg a. d. Saale. Die Zweigniederlassung in Unterwellenborn betreibt die Cement- Fabrik Thuringia, in welcher Hochofen-Zement und Spezial-Mörtelbildner hergestellt werden. Die Aufbereitung des Rohmaterials geschieht teils durch Trocknung desselben in Trocken- trommeln, Vermahlung und Brennen in Schachtöfen, teils durch Nassmahlung und Ver- arbeitung des Dickschlamms in Drehöfen. Göschwitz besitzt 9 Schachtöfen, von denen 2 zu automatischen fen umgebaut sind, und 2 Drehöfen; Nienburg 2 Drehöfen. Die Gesell- schaft hat dauernd die Leistungsfähigkeit ihrer Werke durch Neuanlagen gefördert. 80 wurde in Göschwitz der Betrieb des Steinbruchs durch Einführung des Baggerbetriebs und die Vorzerkleinerung durch eine grosse Brecheranlage modernisiert. Eine zweite gegenüber der alten erheblich leistungsfähigere Seilbahn ermöglicht die Zuführung des Kalksteins in der inzwischen eingeführten 8-Stunden-Schicht. Ein neues Mergellager wurde erworben und durch eine besondere Seilbahn mit den Fabrikanlagen verbunden. Dadurch ist die Rch- stoffversorgung der Fabrik auf weithin absehbare Zeit auch für die stärksten Ansprüche gesichert. In Nienburg wurden die Mahlanlagen auf der Roh- und Zement-Seite verstärkt und eine neue Packanlage mit Silos geschaffen. Das Werk Unterwellenborn wurde ganz auf elektrischen Betrieb umgestellt, die Förder- und Mischanlagen durch Erbauung eines Greiferkrans und neue Trockenanlagen erweitert. Lie Gesamtleistungsfähigkeit beträgt jetzt gegen 2 000 000 Fass. Der Grundbesitz der 3 Werke umfasst über 179 ha. Hiervon bean- sprucht das Fabrikgelände 19 ha 32 a, Steinbruch und Tongelände 98 ha, sonstiger Grund- besitz 61 ha 74 a. In Göschwitz, Nienburg und Unterwellenborn werden zur Zeit etwa 700 Angestellte, Arbeiter und EHilfskräfte beschäftigt. Interessengemeinschaft: Die a. o. G.-V. v. 8./12. 1930 (neu gefasst lt. G.-V. v. 21./6. 1932) * genehmigte einen Interessengemeinschaftsvertrag mit Wirk. ab 1./1. 1931 zwischen der Ges., * der Schlesischen Portland-Zement-Industrie A.-G., Oppeln u. der „Adler“ Deutsche Portland- Cement-Fabrik A.-G., Berlin, um im Rahmen dieses grösseren Konzerns eine Verbilligung der Produktionskosten zu erzielen. Im Laufe von 1931 wurde die kaufmänn. Geschäfts- führung mit der der „Adler“ in Berlin vereinigt. In Verbindung mit der I.-G. erfolgte ein Aktien-Umtausch-Angebot der Schles. Portland-Zement-Ind. A.-G. sowohl an die „Prüssing“-Aktionäre (RM. 300 Prüssing gegen RM. 200 Schles. Portl.) als auch an die „Adler“. Aktionäre. Beteiligungen: Die Ges. besitzt fast das gesamte Kap. von nom. RM. 300 000 der Thurvia Baugesellschaft m. b. H., Berlin (wird 1931 liquidiert). Sie besitzt ferner 25 % der St.-Aktien u. die gesamten Vorz.-Akt. der „Adler“ Deutsche Portland-Cement-Fabrik A.-G. in Berlin. =