2402 Industrie der Steine und Erden. Besitztum u. Beteiligungen: 1900 Anglieder. der Schamottefabrik Palatina, der Kaolin-, Ton-, Sand- u. Klebsand-Gruben von der Firma Schiffer & Kircher in Grünstadt. Leitung u. Sitz der Ges. wurde nach Grünstadt verlegt. Die Ausbeute der umfangreichen Eisenberger Klebsand- gruben wurde ab 1904 an die Eisenberger Klebsandwerke G. m. b. H. übertragen, woran die Ges. beteiligt ist. 1906 beteiligte sie sich an den Sand u. Tonwerken Kriegsheim G. m. b. H., die 1908 in Vollbesitz übergingen. Zur Erweiterung der Schamottefabriken wurde 1900 in Eisenberg ein zweiter Mendheim'scher Gaskammerofen erbaut u. in 1906 zwei Ringöfen, denen 1913 ein weiterer folgte. Durch den Erwerb der Schowalter'schen Tongrundstücke kam 1918 ein weiterer Ringofen in Betrieb, dann 1923 Erricht. eines dritten Mendheimschen Gasofens, so dass 8 kontinuierliche Ofenbatterien u. zwei kleinere Einzelöfen zur Verfügung stehen. 1921 Gründung der „Pfalz-Bayerischen Tonwerke Teublitz G. m. b. H. zur Roh- stoffsicherung, auch wurde der Eisenberger Grubenbesitz weiter vergrössert. 1925 Erwerb sämtlicher Geschäftsanteile der W. Schuler G. m b. H. Filtriersteinfabrik, Isny, u. Verlegung dieser Betriebsstätte nach Eisenberg. Kapital: RM. 1 620 000 in 7500 St.-Akt. zu RM. 200 u. 1200 Vorz.-Nam.-Akt. zu RM. 100 – Vorkriegskapital: M. 1 400 000. Urspr. M. 500 000; erhöht 1900 um M. 900 000, 1920 um M. 800 000 St.-Akt. u. M. 600 000 Vorz.-Akt., 1923 um M. 9 800 000 St.-Akt. u. 600 000 Vorz.-Akt. auf insges. M. 12 000 000 St.- Aktien u. 1 200 000 Vorz.-Aktien. Lt. G.-V. vom 29./11. 1924 Umstell. von M. 13 200 000 auf RM. 2 520 000 (St.-Akt. 5: 1, Vorz.-Akt. 10: 1) in 12 000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 1200 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die G.-V. v. 12./5. 1932 beschloss Auflösung des gesetzlichen Reservefonds von RM. 252 000 in Höhe eines Teilbetrags von RM. 90 000 und Kapitalherabsetzung auf RM. 1 500 000 durch Einziehung von RM. 400 000, Vorratsaktien u. Zusammenlegung der rest- lichen Reichsmark 2 000 000 Aktien im Verhältnis von 4:3 zwecks Ausgleichs der Wert- minderung der Vermögensgegenstände der Gesellschaft, Deckung von Verlusten. Dic Kapitalherabsetzung erfolgte in erleichterter Form gemäss der Notverordnung vom 6. Okt. 1931. 0 Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 12./5. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Vorz.-Div., 4 % Div., event. besond. Abschr. u. Rückl, 10 % an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Tahresvergüt.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Anlagevermögen: Grundstücke 271 800, Gebäude a) Geschäfts- u. Wohngebäude 266 900, b) Fabrikgebäude 431 000, Brennöfen 50 000, Ton- gruben 755 280, Transportmittel 30 000, Masch. u. maschinelle Anlagen 155 000, Werkz. u. Geschäftsinventar 5000, Beteil. 489 000, Umlaufvermögen: Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe, Halbfertige Erzeugnisse, Fertige Erzeugnisse, Waren, Chamottesteine 309 724, Wertp. 39 976, Ford. a. Grund v. Warenlief. u. Leistungen 243 746, Ford. an abhängige Ges. 89 691. Ford. an Mitglieder des Vorstandes 14 497, Hyp. gesich. Darlehen an Arbeiter und Restverkäufe 60 667, and. Bankguth. 56 999, Kassa u. Postsch. 2166, Wechsel 96 045, Verlust (128 692 ab Gewinn-Vortrag von 1930 1147 = 127 545, Verlustausgleich durch Kapitalherabs. in erleicht. Form 127 545) –. – Passiva: Stammaktien 1 500 000, Vorzugs-Akt. 120 000, R.-F. (252 000 ab Mind. inf. Kapitalherabsetzung 90 000) 162 000, Rückst.: Konto für Renten 33 213, unerhob. Div. 1818, Verbindlichkeiten: Darlehen der Pfälz. Wirtschaftsbank mit hypothek. Sich. 689 000, Anz. v. Kunden 4089, Verbindl. a. Grund v. Warenlief. u. Leist. 315 325, Verbindl. gegenüber abhäng. Ges. 54 708, Verbindl. gegenüber Banken 171 199 (chiervon RM. 50 000 gesichert), Restkaufschillinge 196 838, Rücklage für eine Pensionskasse 119 300 da. 7 491. Das Obligo aus begebenen Kundenwechseln (in der Hauptsache reichsgarantierte Russenwechsel) beträgt RM. 484 263. 00 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 663 637, soziale Abgaben 75 513, Abschreib. a. Anlagen 62 040, Zins. soweit sie die Ertragszinsen übersteigen 82 254, Besitz- . steuern d. Ges. 42 578, übrige Aufwend. m. Ausnahme f. Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 257 837. – Kredit: Vortrag von 1930 1147, Erträge nach Abzug d. Aufwend. f. Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 1 015 884, Ertr. a. Beteil. 13 500, ausserord. Erträge, Mieten und Pachten 25 783, Verlust (128 692 ab Gewinn-Vortrag 1147) 127 545. Sa. RM. 1 183 859. Die Gesamtbezüge der 3 Vorstandsmitglieder betrugen RM. 78 290. Verlust-Tilgung durch Kapitalherabsetzung in erleichterter Form. Kurs: Ende 1928–1930: 75, 50, 45 %. Freiverkehr Mannheim. . Dividenden: St.-Akt. 1913: 8 %; 1924–1931: 6, 0, 0, 4, 4, 4, 0, 0 %. Vorz.-Akt. 1924–1929 Je 6 %; 1930–1931: 0 %. Vorstand: Karl Luckhardt. Prokuristen: Wilhelm Hasselberger, H. A. Kellermann. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Heinr. Röchling, Ludwigshafen a. Rh; Stellv. Komm.- Rat Fr. Kircher, Grünstadt; Dr. phil. et med. G. Burkhardt, Davos; Dr. Georg Kircher, Asselheim; Landgerichtsrat a. D. Wilh. Hoffmann, Nürnberg; Dipl.-Ing. Walter Kircher (z. Zt. Afrika); Bankprokurist Ernst Wittmann, Grünstadt. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Grünstadt: J. Schiffer-Bank, Mannheim: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Ludwigshafen a. Rh.: Dresdner Bank. 0