2406 Industrie der Steine und Erden. Prokurist: C. Petersen. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Bankier Dr. Adolf Herzfeld, Dir. Otto Schaefer, Grosskaufm. Siegfried Wolfes, Hannover; Bank-Dir. Dr. h. c. Wilhelm Hoffmann, Braunschweig; Justizrat Dr. Joseph Wolfes, Justizrat Dr. Ludwig Meyer, Bankier Ludwig Silberberg, Hannover; Bank-Dir. Dr. Hans Pilder, Berlin; vom Betriebsrat: P. Golombiewski, G. Harms. Zahlstellen: Eigene Kasse; Hannover: Gebr. Wolfes, Adolph Meyer; Braunschweig: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Im Berichtsjahre 1931 wurde auch der Baumarkt restlos von der allgemeinen Wirtschaftskrise erfasst. Die Bautätigkeit war fast völlig zum Stillstand gekommen. Selbst die dringendsten Unterhaltungsarbeiten wurden zurückgestellt, sogar auf die Gefahr hin, dass dadurch wertvolles Volksvermögen dem Verfall Preisgegeben wurde. Der Versand ging dermassen zurück, dass die Zementindustrie ihre Werke noch nicht einmal bis zu /, der Produktionsfähigkeit ausnutzen konnte. Die Verkaufspreise sind vielfach unter den Vorkriegsstand gesunken. Die Gestehungskosten konnten dem Preisabbau nicht in der gleichen Weise folgen, da von anderer Seite auch nicht ähnliche Preisherabsetzungen erfolgt waren; Kohlen, elektrische Kraft usw. wurden meistens nur um kaum erwähnenswerte Beträge gesenkt, Steuern u. soziale Lasten bis zur Untragbarkeit erhöht. Die nötigen Rückstellungen sind vorgenommen. Wenn es uns ausserdem noch möglich war, darüber hinaus die ausgewiesenen Abschreibungen zu verdienen, so nur deshalb, weil wir schon seit längerer Zeit durch Vereinfachungen u. Umstellungen in der Verwaltung u. in den Betrieben die fixen Kosten soweit als nur möglich herabgesetzt hatten, u. weil es uns ausserdem möglich war, die Versandmengen zusammenzuziehen u. so nur einzelne Produktionsstötten solange als möglich voll in Gang zu halten. Die Umbauten der Bruchanlage, der Vorbrecherei, der Klinkertransportanlage u. der Zement- mühlenanlage sind nunmehr völlig durchgeführt u. arbeiten zu unserer vollsten Zufriedenheit Wir haben nunmehr unser Werk so umgestellt, dass weitere Anlagen in absehbarer Zeit unnötig sind. Portland-Cementfabrik Germania Aktiengesellschaft, Sitz in Hannover. Verwaltung in Misburg. (Börsenname: Germania Portland Cement.) Gegründet: 11./2. 1899; eingetr. 23./3. 1899. Sitz bis 31./10. 1910 in Lehrte. Zweck: a) Fabrikation sowie Veräusser. von Portland-Cement, hydraul. Kalk, Dünge- mergel, sowie Betrieb von allen Gewerben, welche mit diesen Fabrikationszweigen zusammen- hängen; b) Beteiligung an anderen industriellen Unternehmungen der unter a) genannten Art oder ähnlichen Unternehm.; c) An- u. Verkauf von Fabrikationsgeschäften der unter a) erwähnten Art, vor allem von Zementfabriken. Besitztum: I. Werk Misburg-Anderten: (Areal 64 ha 96 a 54 am). Dieses Werk besteht aus 3 Anlagen, u. zwar a) das Zentralwerk zu Misburg, z. Z. ausgerüstet mit 8 Drehrostöfen mit Gebläsen und automatischer Beschickung u. 4 Rotieröfen, sowie der Kraftanlage; b) die Fabrik in Anderten, ausgerüstet mit 3 Ringöfen u. mit elektr. Kraft- antriebe von dem Zentralwerk (a) aus versehen; c) das Zementkalkwerk mit 6 Schacht- öfen versehen, ursprünglich für Zementfabrikation bestimmt, wurde 1907 für Herstellung von Zementkalk hergerichtet. Diese 3 Werke in Misburg-Anderten sind mit 14 Dampf- kesseln u. 4 Dampfmasch. ausgerüstet. II. Werk Ennigerloh: (Areal ca. 102 ha). Die Fabrik besitzt 1 grossen Rotierofen u. 6 automatische Schachtöfen u. ist mit 4 Dampf- kesseln u. 2 Dampfmasch. ausgerüstet. Sämtl. Werke der Ges. verarbeiten nur eig. Rohmaterial aus den auf dem zugehörigen Areal befindlichen Brüchen. Jedes der Werke ist mit den erforderlichen elektr. Masch. zur Kraftübertragung, Lichterzeugung usw. versehen u. besitzt eigene Gleisanlagen. Die Ges. besitzt in Ennigerloh eine Arbeiterkolonie mit 21 Vierfamilien- häusern, einem Achtfamilienhaus u. 3 grösseren Beamtenwohngebäuden, zu Misburg eigene Kaserne für eine Belegschaft von 400 Mann und 5 Beamtenwohnhäuser. Gesamtleistungsfähigkeit sämtlicher Fabriken jährlich an 516 000 t Cement, Cementkalk und Düngemergel. Verbände: Die Gesellschaft gehört dem Norddeutschen Cemeut-Verbande G. m. b. H., Berlin, dem Cementkalk-Verband G. m. b. H., Hannover u. für das Ennigerloher Werk dem Westdeutschen Cement-Verband G. m. b. H. in Bochum an. Kapital: M. 4 905 000 in 9000 St.-Akt. zu RM. 100, 4000 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 5000 Vorz.-Akt. zu RM. 1. Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. A fach. St.-Recht in besond. Fällen ausgestattet. – Vorkriegskapital: M. 7 375 000. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, erhöht bis 1902 auf M. 8 500 000, herabges. 1905 auf 7 375 000; dann erhöht von 1921 bis 1923 auf M. 40 000 000 in 35 000 St.-Akt. u 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 28./11. 1924 von M. 40 000 000 auf RM 4 905 000 (St.- Akt. 50: 7, Vorz.-Akt. 1000: 1) in 35 000 St.-Akt. zu RM. 140 (davon 12 000 in Aktien- urkunden über 5 Stück = RM. 700) u. 5000 Vorz.-Akt. zu RM. 1 unter Zuzahl. von RM. 4999. Lt. G.-V. v. 29./4. 1929 wurden die 35 000 St.-Akt. zu RM. 140 in 9000 zu RM. 100 u. 4000 zu RM. 1000 umgetauscht.