2408 Industrie der Steine und Erden. Besitztum: Die Zementfabrik der Ges. befindet sich in Vorwohle in Braunschweig an der Bahnstrecke Berlin–Magdeburg–Aachen. Der Grundbes. hat eine Grösse von 44 ha 63 a 52 qm, wovon rund 30 ha als Fabrikgelände dienen bzw. bebaut sind, während 15.34 ha die Fläche des Kalksteinberges in Vorwohle bilden, aus dem die Ges. den für die Zementfabrikation erforderlichen Kalkstein entnimmt. Die Direktion der Ges. befindet sich im eigenen Hause Warmbüchenstr. 22 in Hannover. Auf dem Fabrikgelände sind ausserdem ein Verwalt.-Geb., zwei Wohnhäuser für Beamte u. 22 Arb.-Wohnhäuser mit 49 Wohnungen vorhanden. Die Fabrikanlagen sind in den Jahren 1925–1927 vollständig erneuert. Für die Kraftbeschaffung besteht eine elektr. Anlage mit Strombezug von der Preuss. Elektrizitäts-A.-Ges. Als Reserve dient die bisherige Dampfkraftanlage. Es sind ferner vorhanden: für die Rohaufbereit. eine Brecheranlage mit drei Trockentrommeln u. drei Rohrmühlen, ferner ein Pressengebäude mit drei Doppelpressen, sechs neue Schacht- öfen mit automatischer Füllung u. Entleerung. Zur Vermahlung des Klinkers dient eine moderne Zementmahlanlage. Zwei grosse Lagerhäuser u. ein Verladeraum mit modernen Packmaschinen sind für den Versand zur Verfügung. Verbände: Die Ges. gehört dem Norddeutschen Cementverbande G. m. b. H. in Berlin ayn. Kapital: RM. 1 371 000 in 4550 St.-Akt. zu RM. 300 u. 600 Vorz.-Akt. zu RM. 10. – Die Vorz.-Akt., die sich im Besitze eines aus Mitgl. des A.-R. u. des Vorstandes der Ges. bestehenden Konsortiums befinden, sind mit folgenden Rechten ausgestattet: Jede Vorz.-Akt. gewährt 1 St., in best. Fällen 3 St. Die Vorz.-Akt. erhalten vor den St.-A. eine kumul. Vorz.-Div. von 6 %. Im Falle einer Auflös. der Ges. erhalten die Vorz.-Akt. vor Auszahl. eines Liqu.-Erlöses an die Aktion. zunächst die etwa rückständ. Div.-Beträge; alsdann die geleisteten Einzahl. zuzügl. 6 % jährl. Zs. auf die jeweils eingezahlten Beträge von Beginn desjenigen Geschäftsjahres, für das infolge Liquidation eine Gewinnverteilung nicht mehr stattfindet, u. ferner ein Aufgeld von 20 % ihres Nennwertes. An dem weiteren Ges.-Vermögen haben die Vorz.-Akt. keinen Anteil. Vom 1./1. 1931 ab kann die Tilg. der Vorz.-Akt. auf den Schluss eines Geschäftsjahres durch Rückzahlung der auf sie geleisteten Einzahlungen zuzügl. der Div. d. J., etwaiger Rückstände u. eines Aufgeldes von 20 % ihres Nennwertes erfolgen. – Vorkriegskapital: M. 1 564 800. Urspr. A.-K. M. 696 000, erhöht bis 1900 auf M. 1 564 800, dann erhöht 1920 bis 1923 auf M. 6 060 000 in 4550 St.-Akt. zu M. 1200 u. 600 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die G.-V. vom 24./9. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 6 060 000 auf RM. 1 371 000, St.-Akt. im Verh. 4: 1, Vorz.-Akt. im Verh. 100: 1 in 4550 St.-Akt. zu RM. 300 u. 600 Vorz.-Akt. zu RM. 10. Feingold-Anleihe: RM. 600 000 in 8 % Teilschuldverschr. von 1926. Stücke zu RM. 200, 500 u. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. – Die Anleihe wurde ausgegeben zwecks Errichtung von Neubauten u. Modernisierung der gesamten Anlagen. Die Teilschuldverschr. lauten auf die Commerzbank zu Hannover oder deren Order ul sind durch Indossament, auch Blanko- indossament, übertragbar. Die Rückzahlung der Anleihe erfolgt durch jährl. Auslosung von nom. RM. 40 000 v. 1./4. 1931 ab innerhalb 15 Jahren zum Nennwert. Die Schuldnerin ist berechtigt, diese Auslosung vom Jahre 1931 ab beliebig zu verstärken oder auch sämtl. Teilschuldverschr. mit sechsmonat. Frist zwecks vorzeitiger Rückzahlung auf einen Zins- termin, jedoch frühestens zum 1./4. 1931, zu kündigen. Die Teilschuldverschr., die von der Ges. über den ursprüngl. Tilgungsplan hinaus zur Rückzahlung gekündigt werden, sind mit 100 % einzulösen. Die Zahlung ausgeloster wie gekündigter Teilschuldverschr. erfolgt in Reichsmark bzw. gesetzl. Zahlungsmitteln, jedoch auf fester Goldbasis, wobei nach Massgabe des Münzgesetzes für RM. 1 = 77eo kg Feingold zu setzen ist. Die Schuldnerin hat für die Commerzbank u. ihre Rechtsnachfolger, nämlich die durch Indossament legitimierten Inhaber der Teilschuldverschr., für den Gegenwert aus den Teilschuldverschr. im Gesamtbetrage von RM. 600 000, den Zinsen u. den Kosten eine Sicher.-Hypothek von 215 054 9 Feingold nebst 8 % jährl. Zinsen auf einen Teil des Grund- besitzes der Ges. eintragen lassen. – Zahlstellen: Hannover: Commerz- u. Privat-Bank, Ephraim Meyer & Sohn; Braunschweig: Commerz- u. Privat-Bank; Berlin: Commerz- u. Privat-Bank. – Die Anleihe wurde durch eine Gruppe (Commerz- u. Privat-Bank, Ephraim Meyer & Sohn, Hannover, M. Gutkind & Co., Braunschweig) zu 93 % zum freihänd. Verkauf gestellt. Zulassung zum Handel an der Börse in Hannover im Juli 1929. Kurs Ende 1929 bis 1930: 87.50, 95 %; 1931 (30./6.): – %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 28./5. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 3 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl., 6 % an Vorz.-Akt., dann 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Betrage Tant. an A.-R., pro Mitgl. 2 % (ausser einem Fixum von RM. 1000 für jedes Mitgl. u. RM. 2000 für den Vors.), sowie vertragsm. Gewinnanteile des Vorst. u. der Beamten. Rest Super-Div. Aktien. Nach Zahl. einer Div. von 6 % an St.-Akt. nehmen die Vorz.-Akt. an der weiteren Div. bis zu 4 % gleichmässig mit den St.-Akt. teil. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundstücks-, Gebäude u. Öfenrechn. 739 400, Masch. u. Geräterechn. 617 500, Betriebsvorräte 302 807, Kassa 3086, Wertp. u. Beteil. 37 581, lauf. Rechn. Schuldner 413 810. – Passiva: St.-Akt. 1 365 000, Vorz.-Akt. 6000, 8 % Anleihe 560 000, gesetzl. Rückl.-Rechn. 137 100, Gewinnschein-Rechn. 648, Anl.-Zs.-Rechn. 11 456, Anleihe-Rückzahl.-Rechn. 200, lauf. Rechn., Gläubiger 33 505, Gewinn- u. Verlust-Rechn. 276. Sa. RM. 2 114 185. =