― =―― 2430 Industrie der Steine und Erden. Zahlstellen: Für Div.: Linz u. Rotterdam: Gesellschaftskassen; Berlin u. Frankf. a. M.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Cie., A. Levy; Hamburg: M. M. Warburg & Co.; Rotterdam: R. Mees & Zoonen. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Es ist uns gelungen, bei der Stammges. noch einen Versand von 1 500 000 t zu erzielen, somit den Versandrückgang gegenüber dem Vorjahr auf rund 10 % zu beschränken. Ausschlaggebend hierfür war der Versand nach dem Aus- land, der auch in 1931 noch einigermassen befriedigen konnte, allerdings zeigen auch hier die erzielbaren Preise durchweg rückläufige Tendenz. Die Schrumpfung des Inland- geschäftes nach Mengen u. Preisen machte weitere Fortschritte. Wir sahen uns gezwungen, infolge der stark sinkenden Preise den grössten Teil des zur Verfügung stehenden Roh- überschusses zur Abschr. auf die Lagerbestände zu verwenden. Der Zugang auf dem Beteil.-K. rührt vornehmlich her aus der Umwandl. eines der Westerwaldbrüche A.-G. in früheren Jahren gegebenen Darlehns in Höhe von RM. 200 000 in Aktien, im übrigen aus der endgültigen Abwicklung der im vorigen Geschäftsbericht bereits dargelegten Trans- aktionen mit der Strassenbau-Aktien-Ges. bezüglich unserer Wegebauinteressen. Unsere Tochterges. haben erklärlicherweise gleichfalls unter der Weltkrise zu leiden gehabt, ins- besondere hat die Nachfrage nach Pflastermaterial sehr gestockt, so dass hieraus bei den auf Pflasterversand besonders angewiesenen Ges., der Sächs. Granit-A.-G. u. den Schwedischen Firmen gewisse Verluste unvermeidlich waren; ebenso wurden alle Strassen- bauarbeiten sehr scharf eingeschränkt, was naturgemäss das Ergebnis bei der Strassen- bau A.-G., Köln, zum schlechten beeinflusste. Die H. Reinarz Zementwarenfabrik G. m. b. H. konnte im Jahre 1931 ihre Abschr. nicht verdienen. Die Rhein-Sieg-Eisenbahn A.-G. konnte ihre Ausgaben u. Einnahmen im wesentlichen balancieren. Wir mussten dieser Ges. da- gegen zur Einlös. ihrer Aufwert.-Oblig. per 2./1. 1932 die erforderlichen Mittel als Fracht- vorschuss zur Verfügung stellen. Die Holländischen Beteil. brachten einen der allgem. Geschäftslage angemessenen Ertrag. Ziegelwerke Ludwigsburg Aktiengesellschaft vorm. Ganzenmüller & Baumgärtner in Ludwigsburg, Siegesplatz 5. Gegründet: 26./5. 1899; eingetr. 7./7. 1899. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Ziegelwaren und anderen Baumaterial., sowie allen mit der Ziegelei in Zusammenhang stehenden Erzeugnissen. Fabrikate: Insbes. Dachziegel aller Art, gewöhnliche Backsteine u. Hohlblocksteine. Besitztum: Die Anlagen umfassen ein Areal von insgesamt 25 ha, wovon 8985 qm überbaut sind. Die Gebäude bestehen aus: Ringofengeb. I mit Trockenanlage u. Ziegel- maschinengebäude, Kesselhaus mit Economiser, neues Maschinenhaus, Sortierschuppen, Ringofengeb. II mit Trockenanlage, Wohlfahrtsgebäude, Reparaturwerkstätte, Magazin u. Kraftwagenhalle, Büro u. Wohnung mit Anbau, Waschküche, Pferdestall u. Garage, Schuppen für Fourage, Heu- u. Strohschuppen, Arbeiterwohnhaus, Schuppen, Magazin u. Wagnerwerkstätte, Kühlturm, Lokomotivschuppen, Kugelmühlehaus, Maschinenhaus mit Voraufbereitungs-Anlage u. Lehmhalle mit automatischer Beschickung. Die maschinelle Einricht. besteht aus einer 800 PS-Dampfanlage, einer elektr. Licht- u. Kraftanlage u. einer elektr. Grubenbahn, 3 Baggern, 15 Pressen, 2 Kollergängen mit Walzwerk, 2 Ring- öfen System Bührer, u. 4 Kammertrocknereien. Die Produktion besteht hauptsächlich in Dachziegeln. Der Maschinenpark wurde im Werk Ludwigsburg in den letzten 5 Jahren nahezu erneuert u. auf modernsten, leistungsfähigsten Stand gebracht; insbes. wurde die bedeutende Kraftreserven enthaltende neue Dampfanlage erst im Jahre 1927 erneuert. Die Brennöfen, sogen. Zickzacköfen, sowie Kammertrocknereien sind älter, jedoch von neueren Bauarten technisch nicht überholt. Maschinen u. Öfen haben je nach Art u. Grösse der erzeugten Ziegelwaren eine Leistungsfähigkeit von jährl. 15–18 Mill. Stück. – 160 Arb. u. 10 Angestellte werden in Ludwigsburg, ausserdem bei der Tochtergesellschaft in Fellbach (s. u.) 85 Arb. u. Angestellte beschäftigt. Beteiligung: Die Ges. ist mit RM. 145 000 an dem RM. 150 000 betragenden St.-Kapital des Ziegelwerks Hangleiter & Co. G. m. b. H., Fellbach, beteiligt, welches an die Ziegel- werke Ludwigsburg A.-G. verpachtet ist u. von deren Vorstand geleitet wird. Der Grund- besitz des Ziegelwerkes Hangleiter & Co. G. m. b. H. Fellbach, umfasst 10 ha, wovon 4982 qm überbaut sind. Die Gebäude bestehen aus: 2 Ringöfen-, Trocken- u. Ziegelmaschinengebäude, neue Trocknerei, Ringofengebäude mit Trockenanlage u. Werkraum, Trockenbau, Kessel. u. Maschinenhaus mit Dampfkamin, Trockenbau mit Durchfahrt, Werkstattgebäude, Wohl- fahrtsgebäude, Schotteranlage, Bürogebäude, Wohnhaus, Stallung u. Kraftfahrzeugschuppen, Arbeiterwohnbaracke, Schuppen für Ol u. Feuerlöschgeräte, Holzlager u. Wagnereischuppen, Strohschuppen u. anderen Schuppen. Das Werk ist eingerichtet mit einer 300 PS-Dampf- maschine, eigener Licht- u. Kraftanlage, Förderbahn mit Feldbahngleise, 2 Baggern, 4 Pressen, 1 Kollergang mit Walzwerk, 2 Ringöfen mit Kammertrocknerei, 1 Rohöl-Grubenbahn. Die Produktion besteht teils in Spezialsteinen, teils in Dachziegeln. Der Hauptteil der Arbeitsmaschinen bzw. die Ziegelpressen der Fa. Ziegelwerk Fellach, Hangleiter & Co, G. m. b. H., wurde in den Jahren 1928 u. 1929 erneuert. Die beiden Ringöfen sind sogen. Langöfen, wie sie noch in überwiegender Zahl in der Ziegelindustrie in Verwendung sind.