2434 Industrie der Steine und Erden. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1930 15 619, Handelsunk. u. Zs. 57 511, Steuern 32 733, Schadensversicher. 10 700, Unfallversicher. 50 150, s0z. Fürsorge 89 207, Abschr. 76 250. – Kredit: Gewerbeertrag 217 356, Erträgnis aus Mieten u. Pachten 10 183, Auflös. d. Ern.-F. 20 000, Verlust (Vortrag aus 1930 15 619 w Verlust für 1931 69 012) 84 631. Sa. RM. 332 170. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstandes u. A.-R. betrugen für 1931 RM. 23 000. Kurs: Ende 1913: 96 %; Ende 1925–1930: 48, 116, 98, 74, 50, 58.50 % 1931 (30./6.): 55 %. Notiert in München. Dividenden: 1913: 3 %; 1924–1931: 0, 5, 5, 5, 5, 5, 0, 0 %. Vorstand: Aug. Burre, Gmund; Otto Heuer, Heidelberg (zugleich Vorst. der Portland- Cementwerke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart). Prokurist: R. Reichenbacher. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Hans Weinschenk, Frankfurt a. M.; Stellv. Fabrikbes. Dr.-Ing. E. h. Friedrich Kirchhoff, Iserlohn; Dir. Dr.-Ing. W. Binswanger, München; Gen.- Konsul Dr. jur. Georg von Doertenbach, Stuttgart; Rittergutsbes. Karl Koenigs, Lebehn; Bergrat Th. Lichtenberger, Bank-Dir. Dr. Carl Schneider, Stuttgart; Gutsbes. Wilhelm Scipio, Mannheim. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Bayer. Vereinsbank. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Die Erklärung für den Verlustabschluss liegt in erster Linie in der allgemeinen Wirtschaftskrise, unter der unsere Betriebe das ganze Jahr hin- durch litten. Ein weiterer Grund für den Verlust sind die gegenüber dem Vorjahr er- höhten Abschreibungen, in denen ein Betrag von RM. 24 000 auf unsere Beteiligungen ent- halten ist. Die schlechte Lage auf dem Cementmarkt bedingte eine völlige Stillegung des Cementwerkbetriebs v. 15. Februar bis 5. Mai 1931 u. auch in der verbleibenden Zeit des Jahres wurde nur eingeschränkt mit einem Ofen gearbeitet. Im Gesamtabsatz wurden etwa 70 % des Absatzes des Vorjahres erreicht, ebenso betrug der Kalkabsatz noch etwa 75 %. Im Bergwerk konnte der Kohlenabsatz und damit auch die Produktion auf der gleichen Höhe wie im Vorjahr gehalten werden; jedoch waren die Erlöse, insbesondere in den Sommermonaten, unzureichend. Als ungünstiges Moment für das Ergebnis des Bergwerks ist sodann noch auf das schwere Brandunglück hinzuweisen, durch das der Bergwerks- betrieb für eine Dauer von ca. 3 Wochen stillgelegt wurde, weil die Hauptfördermaschine erheblich in Mitleidenschaft gezogen war. Der Sachschaden war zwar voll durch Versich. gedeckt; ein ungünstiger Einfluss auf das Betriebsergebnis war erklärlicher Weise jedoch nicht zu vermeiden. 5 Die Beziehungen zu dem Konzern der Portland-Cementwerke Heidelberg–Mannheim— Stuttgart Aktiengesellschaft in Heidelberg bestehen unverändert weiter. Rheinische Chamotte- u. Dinas-Werke in Mehlem a. Eh. Gegründet: 10./8. 1895, mit Wirkung ab 1./1. 1895. Sitz der Ges. 1900 von Eschweiler nach Köln, 1921 nach Mehlem verlegt. Zweigniederlass. in Ottweiler, Bendorf, Siershahn u. Schwelm-Linderhausen. Zweck: Fabrikation von feuerfesten Erzeugnissen aller Art, von Tonwaren u. verwandten Erzeugnissen; Grubenbetrieb u. Ziegelei. Entwicklung: Die Ges. entstand durch Fusion der einzelnen Werke: Ottweiler Chamotte- u. Thonwarenfabriken vorm. Louis Jochum u. Bendorfer A.-G. für feuerfeste Produkte vorm. Th. Neizert & Co., der Fabrik- u. der Grubenbetriebe von Heinr. Ott & Co. in Mehlem sowie durch Übernahme sämtl. Anteile der Firmen G. Lütgen-Borgmann, G. m. b. H. in Eschweiler u. der Westerwälder Chamottewerke, G. m. b. H. in Siershahn, letztere beiden Ges. sind 1900 formell in Liqu. getreten. 1907 Erwerb der bis bahin gepachteten Fabrik feuerfester Produkte in Hagendingen. 1917 Ankauf des in den Gemeinden Mehlem, Lannesdorf u. Godesberg gelegenen, dem Bankhause Deichmann & Co. in Köln gehörigen, für diese bisher von der Fabrik feuerfester Steine G. m. b. H. in Mehlem betrieb. Unternehmens, bestehend aus 3 ha 23 a 51 qm Grundstücken mit aufstehenden Fabrikgeb. u. Fabrikeinricht. sowie aus 10 ha 44 a 46 qm Grundbesitz. Das sequestrierte Werk Hagendingen (Lothr.) wurde 1919 an eine französische Firma verkauft. Anfang 1928 wurde die Fabrikation auf dem Werk Eschweiler bis auf weiteres eingestellt, gleichzeitig wurde eine zum rheinisch-westfälischen Industriegebiet frachtgünstig liegende u. wirtschaftlich arbeitende Fabrik feuerfester Steine in Schwelm-Linderhausen, welche über einen besonderen Kundenkreis verfügt, erworben. Ferner konnten weitere Quarzitgerechtsamen erworben werden. Das Werk Eschweiler wurde 1929 verkauft. Infolge des verringerten Beschäftigungsgrades wurde Ende 1930 die Fabrikation in der Hauptsache auf Werk Mehlem vereinigt u. das Werk Bendorf sowie die Chamottebrennerei in Siershahn dem jeweiligen Beschäftigungsgrad entsprechend auf periodischen Betrieb eingestellt. Das Werk Schwelm-Linderhausen ist vom gleichen Zeit- punkte ab vorübergehend stillgelegt worden. Das Werk Mehlem ist zur Herabdrückung der Selbstkosten auf elektrischen Antrieb umgestellt worden. Besitztum: Die Gesellschaft besitzt ausgedehnte Belehnungen u. Tongruben auf dem Westerwald, sowie Quarzitbrüche, Ton- u. Sandgruben in Ottweiler u. Mehlem, Chamotte- werke in Mehlem, Siershahn, Ottweiler, Schwelm-Linderhausen u. Bendorf, Dinaswerke in