2438 Industrie der Steine und Erden. Kistenfabrikation zur Verfügung. Ein 700 m langer Kreistransporteur gewährleistet rationelle Arbeitsweise. Die Meissner Wandplatten-Werke Saxonia G. m. b. H. in Meissen wurde im Jahre 1895 unter der Firma Cölln-Meissner Ofenfabrik Saxonia G. m. b. H. gegründet. Im Februar 1929 wurde die Firma in die jetzige umgeändert. Gegenstand des Unternehmens ist die Fabrikation von Wanuplatten, Öfen u. verwandten keramischen Waren u. der Handel mit solchen. Das Stammkap. der Ges. betrug im Jahre 1923 M. 6 000 000 u. wurde im Jahre * 1924 auf RM. 1 080 000 umgestellt. Der Grundbesitz der in Rede stehenden Ges. umfasst einen Flächeninhalt von 42 320 qm, wovon 26 310 qm bebaut bzw. gewerblich benutzt sind. Die Fabrikgrundst. liegen in Meissen an der Grossenhainer u. Fabrik-Strasse in unmittel- barer Nähe des Bahnhofs u. haben Anschluss an die Gleise der Reichseisenbahn. 2 un- bebaute Grundst. befinden sich in Meissen an der Zscheilaer Strasse u. an der Vorbrücker Strasse. Als Betriebskraft wird elektrischer Strom benutzt, der vom städtischen Elektrizi- tätswerk geliefert wird. Zur Fabrikation dienen 3 Tunnelöfen mit Generatorenanlagen, 2 zweietagige Langöfen, 11 Muffelöfen, 7 Rundöfen, 2 Fritteöfen u. 1 Trockenanlage für Halbfabrikate; ferner zahlreiche Kollergänge, Trommelmühlen, Friktionspressen, Kachel- bressen, Glasiermaschinen u. sonstige Hilfsmaschinen. In einem Tonschacht in Löthain wird ein guter Ofenton gefördert, welcher hauptsächlich für den eigenen Bedarf Verwendung findet. Die Saxonia G. m. b. H. besitzt eine Beteiligung an der Dresdner Keramische Industrie Akt.-Ges. zu Leuben, deren Betrieb eingestellt ist. * Die Meissner Wandplatten-Werke Saxonia G. m. b. H., die hauptsächlich für das Aus- land beschäftigt ist, wurde Anfang Nov. 1931 stillgelegt, da die Zollschranken im Ausland einen Erport fast völlig verhindern. Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: 1. Verband Deutscher Kachelofen- 0 Fabrikanten, Meissen; 2. Verband Deutscher Wanaplatten-Fabrikanten, Berlin. Kapital: RM. 3 620 000 in 4000 St.-Aktien zu RM. 20, 20 500 St.-Aktien zu RM. 100, 3 1470 St.-Aktien zu RM. 1000 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 10, 50 Vorz.-Akt. zu RM. 100 u. 10 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. Die Vorz.-Akt. befinden sich im Besitze eines unter Führung der Commerz- u. Privat-Bank A.-G. Filiale Dresden stehenden Konsortiums, dem ausser dem genannten Institut die Mitglieder des A.-R. u. Vorstands angehören. Die Vorz.-Akt. erhalten einen Vorzugsgewinnanteil bis zu 8 %. Auf Antrag des Vorst. oder des A.-R. können die Vorz.-Akt. in Inhaber-Stamm-Akt. umgewandelt werden. – Vorkriegskapital: M. 1 050 000. Urspr. A.-K. M. 750 000, erhöht 1896 auf M. 1 050 000, dann erhöht von 1918 bis 1923 auf M. 50 000 000 in 2500 St.-Akt. zu M. 300, 25 950 St.-Akt. zu M. 1000, 250 St.-Akt. zu M. 1200. 3000 St.-Akt. zu M. 6000 u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 10 000. Lt. G.-V. v. 13./11. 1924 Umstell. von M. 50 000 000 auf RM. 1 505 000 in RM. 1 500 000 St.- u. RM. 5000 Vorz.-Akt. in 4500 St.-Akt. zu RM. 20, 17 000 St.-Akt. zu RM. 100, 710 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 10. Gleichzeitig erfolgte Erhöh. um RM. 1 Mill. St.-Akt. in 10 000 St.-Akt. zu RM. 100. Die auf RM. 1 000 000 herabgesetzten Genussscheine wurden in St.-Aktien umgewandelt. Lt. G.-V. v. 12./1. 1929 Erhöh. des A.-K. um RM. 1 515 000 auf RM. 4 020 000 durch Ausgabe von 5000 St.-Akt., zu RM. 100, 1000 St.-Akt. zu RM. 1000, 50 Vorz.-Akt. zu RM. 100 u. 10 Vorz.- Aktien zu RM. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1929. Die neuen St.-Akt. sind von der Commerz- u. Privat-Bank Filiale Dresden übern. worden mit der Verpflicht., RM. 500 000 den alten St.-Aktionären in der Weise anzubieten, dass auf je nom. RM. 500 bzw. nom. RM. 5000 alte St.-Akt. je nom. RM. 100 bzw. RM. 1000 neue St.-Akt. zum Kurse von 120 % zuzüglich Börsenumsatzsteuer bezogen werden konnten. Von den verbleibenden RM. 1 000 000 Akt. dienten RM. 778 000 zur teilweisen Bezahlung des Kaufpreises der Anteile der Cölln- Meissner Ofenfabrik Saxonia G. m. b. H. in Meissen (jetzt: Meissner Wandplattenwerke Saxonia G. m. b. H.). Die restlichen RM. 222 000 neuen St.-Aktien sollen unter Gewinn- beteiligung der Ges. bestmöglichst verwertet werden. Der der Ges. hierbei zufliessende Mehrerlös wird nach Abzug der Unkosten dem gesetzl. R.-F. zugeführt werden. – Lt. a. o. G.-V. v. 15./12. 1931 Kapitalherabsetz. in erleichteter Form auf Grund der Notverordnungs- bestimmungen, u. zwar von RM. 4 020 000 auf RM. 3 620 000 durch Einziehung von nom. RM. 400 000 seitens der Ges. zurückerworbener eigener St.-Akt. Der Buchgewinn von RM. 168 546 wurde in der Gewinn- u. Verlust-Rechnung vereinnahmt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 24./6. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Aktien = 1 St., je RM. 10 Vorz.-Akt. = 1 St., in best. Fällen = 12 St. (bei Beschlussfass. über Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. = 8 St.). Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 8 %, Div. (Max.) an Vorz.-Akt., dann 4 % Div. an St.-Akt., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Jahresvergüt. von RM. 125 je Mitgl., der Vors. RM. 250), Rest Super-Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundstücke 362 259, Gebäude 700 000, Brennöfen 150 000, Masch. 400 000, Modelle 1, Utensil. 1, Tonschächte 1, Tonfeld 1, Debit. (1 063 368): Bankguth. 172 563, Forder. an Tochterges. 429 781, Warendebit. 461 024, Wechsel 6828, Kassa 4206, Übergangsposten 12 501, Material. 135 750, Waren 477 838, Beteil. 1 000 000, (Avale 870 500), Verlust 936 648. – Passiva: St.-Akt. 3 600 000, Vorz.-Akt. 20 000, Unter- stütz.-Kasse 69 878, Hyp. 128 000, noch einzulös. Div.-Scheine 1109, langfristige Verbindlich- keiten 215 040, Rückstell. für Steuern usw. 77 328, lauf. Verbindlichkeiten 271 035, Bank- schulden 838 325, Akzepte 28 688, (Avale 870 500). Sa. RM. 5 249 403.