2456 Industrie der Steine und Erden. u. einer modernen Mergelanlage wesentlich erweitert. – In den Jahren 1925 u. 1930 wurde je ein neuerbauter Schachtofen in Betrieb genommen. Zweck: Errichtung, Erwerb, Ausbeutung, Pachtung, Betrieb, Verpachtung und Veräusserung von industriellen Anlagen der Zementindustrie sowie der damit im Zusammen- hange stehenden Industriezweige. 0 Besitztum: Die Zementfabrik in Oppeln (440 375 qm, davon 70 000 qm bebaut) wird von der Oberschles. Eisenbahn u. der Gross-Strehlitzer Chaussee berührt u. hat durch die „Brokau- Groschowitzer Bahn“ Verbindung mit dem Oppelner Hafen. Das zur Verfüg. stehende Roh- material ist von vorzügl. Qualität. Produktionsfähigkeit ca. 600 000 Fass Zement. Die Einrichtung der Fabrik besteht aus folgenden Anlagen: I. Vorzerkleinerung mit 1 Hammer- brecher u. 1 Walzwerk. II. Trocknerei mit 3 Trockentrommeln. III. Rohmühle mit 2 Kugelmühlen u. 2 Rohrmühlen. IV. Ofenanlage mit 4 Drehrohröfen für Kohlenstaub- feuerung. V. Kohlenmühle mit 1 Doppelrohrmühle u. 1 Rohrmühle. VI. Zementmühle mit 4 Rohrmühlen, darunter eine Verbundmühle. VII. Kraftanlage mit 1 Verbund-Dampf- maschine, 1 Einzylinder-Dampfmaschine, 1 Turbogenerator mit zusammen 1200 kW. —– Kalkwerke Gross-Strehlitz mit einem Grundbesitz von 689 144 qm, davon 11 000 qm bebaut. Die Anlagen bestehen aus Kalkmühle und Mergelanlage, 2 Ringöfen und 2 Schachtöfen. Die Produktionsfähigkeit beträgt 100 000 t gebrannter Kalk, 90 000 t Kalkmergel. Der Kraft- strom wird vom Überlandwerk Oberschlesien bezogen. – Gesamtgrundbesitz 116 ha 69 a 01l qamq, davon bebaut rd. 81 000 qm. – Angest. u. Arb. 280. 9 Verbände: Die Ges. gehört an dem Nordd. Cementverband G. m. b. H., Deutschen * Cementbund. Deutschen Kalkbund, sämtlich in Berlin, der Verkaufsvereinig. Ostdeutscher Kalkwerke G. m. b. H., Oppeln u. der Westdeutschen Kalkmergel G. m. b. H. in Oppeln. Statistik: Produktion: 1913 1927 1928 1929 1930 1931 * Zement .. . Fass 326 795 270987 346 260 369 182 336 601 261 612 Gebr. Kalk .. t 17 800 23993 29 300 32 942 31 056 22 776 Absatz: Zement . . . Fass 311 257 302 688 418 440 336 060 295 890 222 360 13 Kalk t 17 800 23 993 29 300 32 942 31 056 22 776 Umsatz: 3%%.%%%. RM. 1 620 000 2 433 000 2 866 000 2 588 000 2 140 599 1 449 784 Kapital: RM. 2 000 000 in 2000 St.-Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 2 Mill. Lt. G.-V. v. 10./11. 1924 in voller Höhe auf Reichsmark umgestellt. * Grossaktionäre: Vereinigung von Aktionären der Portland-Cement-Fabrik „Stadt Oppeln-'' A.-G., G. m. b. H. u. Schlesische Portland-Cement-Industrie A.-G., Oppeln. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 27./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div. an St.-Akt., vertragsm. Tant. an Vorst. etc., 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester jährl. Vergüt. von zus. RM. 18 000), Rest Superdiv. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Anlage-Konten 2 000 000, Kassa, Postscheck u. Reichs- 60 bank 3812, Effekten 1, Aussenstände 416 823, Inventur-Bestände 667 484. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 200 000, Pens.-F. 264 354, Hyp. 225 000, nicht erhob. Div. 1188, Kontokorrent 390 960, Gewinn 6618. – Sa. RM. 3 088 120. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. in beiden Werken 1 453 898, Abschreib 141 058, Gewinn 6618. – Kredit: Gewinn-Vortrag 11 083, Fabrikationsertrag 1 590 174, Eff. 317. Sa. RM. 1 601 574. Die Gesamtbezüge des Vorst. u. A. R. betragen 1931 RM. 73 610. 6 Kurs: Ende 1926–1930: 175, 230, 230, 175, 110 %. Freiverkehr Breslau. Dividenden: 1913: 8 %; 1924 – 1931: 5, 8, 8, 12, 15, 12, 7, 0, %. Direktion: Gen.-Dir. Alfred Mälzig. Prokuristen: Dir. Gotthardt Klingberg, Dir. Karl Börner. Aufsichtsrat: Vors. Ökonomierat Victor Madelung, Sakrau b. Gogolin; Stellv.: Dr. med. Jul. May, Kaufm. Paul Halama, Oppeln; Reg.-Baumstr. a. D. Dipl.-Ing. Erich Prankel, Rothsürben b. Breslau; Maximilian Graf von Sponeck, Heidersdorf (Krs. Lauban). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Breslau u. Oppeln: Dresdner Bank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Der weitere gewaltige Absatzrückgang im Jahre 1931 zwang uns, den Fabrikationsbetrieb unserer Cementfabrik während 6½ Monaten stillzulegen. Auch unsere Kalk- und Mergelwerke waren im verflossenen Geschäftsjahr nur mit etwa 25 % ihrer Leistungsfähigkeit beschäftigt. Da auch die Preise für unsere Produkte. bei Cement um etwa 20 %, bei Kalk, insbesondere bei Düngekalk, um etwa 10 % gesenkt wurden, wurde das Geschäftsergebnis des Jahres 1931 gegenüber dem des Vorjahres erheblich schlechter. Leider ist der Absatz unserer Produkte im Jahre 1932 noch weiter gefallen, so dass der Ausblick für die Zukunft sehr trübe ist.