2458 Industrie der Steine und Erden. Prüssing & Co. K.-G. a. A. in Göschwitz (Saale) mit der „Adler“ Deutsche Portland-Cement- Fabrik A.-G. in Berlin u. mit der Portland-Zementwerke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart A.-G. in Heidelberg. Der Vertrag der Ges. mit der Sächsisch-Thüringischen Portland-Zement-Fabrik Prüssing & Co., A.-G. u. der „Adler Deutsche Portland-Zement-Fabrik A.-G. läuft ab 1./1. 1931 bis 1950; er regelt die gemeinsame Verwalt. sämtl. den drei Ges. gehörenden Betriebe u. sieht einen Div.-Ausgleich derart vor, dass vom Geschäftsj. 1931 an die Prüssing-Akt. ¾ u. die Adler-Akt. 0 derjenigen Div. erhalten, die auf die Akt. der Schles. Portland-Zement- Ind. A.-G. verteilt werden. Die Ges. bietet ausserdem den Prüssing- u. Adler-Aktionären den Umtausch ihrer Akt. in Schles. Portland-Zement-Akt. im Verhältnis des obengenaunten Div.-Beschlusses an. Die G.-V. v. 23./6. 1932 soll über Ander. u. Ergänzung des Vertrages Beschluss fassen. Der Vertrag der Ges. mit der Portland-Zementwerke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart A.-G. ist zunächst bis Ende 1936 befristet; er bezweckt die Sicher. u. den Schutz der gemein- samen Interessen. Die Parteien übernehmen die Verpflicht., die Innehalt. dieses Vertrages auch von denjenigen Ges. zu verlangen, die von ihnen abhängig sind. Mit dem Abschluss des Vertrages ist auch ein Akt.-Austausch verbunden, u. zwar werden RM. 7 500 000 Heidel- berger-Akt. gegen Schlesische getauscht, und es wird garantiert, dass beide Ges. immer die gleiche Div. zahlen. Der Schlesischen Portland-Zemént-Ind. A.-G. werden diese Akt. von ihrer Mutterges., der Vereinigte Portland-Zement- u. Kalkwerke Schimischow, Silesia u. Frauendorf A.-G. in Schimischow 0/8 zur Verfüg. gestellt, die dafür die RM. 7 500 000 Heidelberger Akt. in ihr Portefeuille nimmt. Pachtvertrag: Die Schles. Kalk-Industrie A.-G. pachtete die gesamten der Kalkproduktion dienenden Anl. u. Grundst. der Schles. Portland-Zement-Ind. A.-G. u. zwar die Werke Gogolin, Gorasdze, Gross-Strehlitz, Schimischow, Tarnau u. Neukirch. Absatz 1923–1931: Zement in Fässern zu 170 kg netto: 1 756 900, 1 890 500, 2 650 400, 2 498 300, 2 993 700, 3 035 000, 2 922 900, 2 069 500, ? Fass. – Kalk u. Nebenprodukte: 3 955 600, 4 165 700, 5 980 100, 5 538 200, 6742 100, 6 649 900, 6 159 800, 5 516 400, ? Ztr. Kapital: RM. 27 000 000 in 4000 Aktien zu RM. 20, 9200 Aktien zu RM. 100, 8000 zu RM. 500 u. 22 000 zu RM. 1000. –— Vorkriegskapital: M. 4 700 000. Urspr. A.-K. M. 1 950 000, erhöht bis 1906 auf M. 4 700 000, dann erhöht von 1917 bis 1923 auf M. 77 000 000 in 4550 Akt. zu M. 600, 28 070 Akt. zu M. 1200, 30 000 Akt. zu M. 1000 u. 54 300 Akt. zu M. 3000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 10./12. 1924 von M. 77 000 000 unter Einzieh. der im Okt. 1923 emitt. M. 30 000 000 Namens-Akt. auf RM. 8 460 000 derart, dass der Nennwert der Aktien von bisher M. 600 auf RM. 100 u. Gewährung von 2 Anteilscheinen zu RM. 4, der Aktien von bisher M. 1000 auf RM. 180, der Aktien von bisher M. 3000 auf RM. 500 u. Gewährung von 2 Aktien zu RM. 20 festgesetzt wurde. Die Herabsetz. des Nennwertes der einzelnen Aktienwerte fand durch Abstempel. statt. Dagegen wurden Aktien zu RM. 20 u. Anteilscheine neu ausgegeben. In der G.-V. v. 9./7. 1926 wurde beschlossen, das A.-K. um RM. 18 540 000 in 18 540 Aktien zu RM. 1000 auf RM. 27 000 000 zu erhöhen. Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1926, wurden zum Umtausch der Aktien von fusionierten Ges. verwendet. Nach den Verschmelzungsverträgen wurden gewährt: a) RM. 3 125 000 Aktien der Schlesischen A.-G. für Portland-Cement-Fabrikation zu Groschowitz bei Oppeln mit Div.- Berechtig. v. 1./1. 1926 ab an die Oppelner Portland-Cement-Fabriken vorm. F. W. Grundmann zu Oppeln (1:1); b) RM. 2 000 000 der gleichen Aktien an die Oberschlesische Portland- Cement- u. Kalkwerke A.-G., Gross-Strehlitz (1:1); c) RM. 2 520 000 der gleichen Aktie an die Gogolin-Goradzer Kalk- u. Cementwerke A.-G. zu Königl. Neudorf bei Oppeln (5:3), d) RM. 11 801 400 der gleichen Aktien an die Vereinigten Portland-Cement- u. Kalkwerke Schimischow, Silesia u. Frauendorf A.-G. zu Schimischow. Grossaktionäre: Vereinigte Portland-Cement- u. Kalkwerke Schimischow, Silesia u. Frauendorf A.-G. zu Schimischow (Schultheiss-Patzenhofer Konzern). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 23./6. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1St. „Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. (ist erfüllt), bes. Rückl. u. Abschr., 6 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (garantiert mit mind. RM. 3000 für jedes Mitglied, mit dem doppelten für den Vors. u. dem 1½ fachen für die Stellv.), Rest Superdiv. bzw. nach G.-V.-B. Bilan am 31. Dez. 1931: Aktiva: Anlagen 21 181 000, Grundstücke 4 606 000, Wohn- u. Verwalt.-Gebäude 1 755 000, Fabrikgebäude 5 700 000, Masch. u. Öfen 9 000 000, Inv. 120 000; Kassa 6855, Beteil. 7 673 118, Wertp. 465 942, Hyp.-Forder. 1.049 490, Debit. 2 989 970, Bestände: Roh-, Hilfs. u. Betribsstoffe 358 005, halbfertige Erzeugnisse 417 186, fertige Er- zeugnisse 606 171; Verlust (495 405 ab Gewinn-Vortrag 255 015) 240 390, (Avale 1 592 000). – Passiva: A.-K. 27 000 000, R.-F. 2 700 000, Hyp.-Schulden 150 000, Pensions-F. 1 006 225, F. v. Prondzynski-Stiftung 55 693, Verpflicht. zur Liefer, von schlesisch. Zement-Aktienl) 1) Diese Schuld. die zum Teil noch aus dem Jahre 1930 herrührt u. in der Bilanz dieses Jahtes auf Konto ,„ Wertpapiere u. Beteiligungen apgesetzt war, stammt zum grösseren Teil aus dem Umtausch von Adler u. Prüssing-Aktien, für dessen Durchführung die Ges. eine Kapitalerhöhung nicht vornahm. Der kleinere Teil der Schuld ist durch im Tausch erworbene Aktien andeler Zementgesellschaften entstanden. Die Ges. hat die gesamte Summe mit dem vollen Nominalbetrag eingesetzt, obwohl nur bezüglich eines Teilbetrages von ca. 2% eine Abnahmeverpflichtung zu pari bestehnt, u. zwar auf Grund eines Abkommens, über dessen Anderung bzw. Beseitigung zur Zeit Verhandlungen schweben.