— 2470 Industrie der Steine und Erden. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin u. Breslau: Dresdner Bank; Berlin, Magdeburg: Commerz- u. Privat-Bank; Berlin u. Liegnitz: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Berlin: Bankhaus Meyrowitz. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Der Rückgang der Bauwirtschaft, das Einstellen fast der gesamten Bautätigkeit von Staat, Eisenbahn, Post, Kommunen, Industrie usw. haben dazu ge- tührt, dass der Inlandsumsatz in den Erzeugnissen der Ges. erheblich zurückgegangen ist. Dagegen konnte der Auslandsumsatz gegenüber den zurückliegenden Geschäftsjahren noch weiter gesteigert werden. Insgesamt ist der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr gegen- über dem Umsatz im Geschäftsjahr 1929/30 um ca. 35 %, gegenüber dem Umsatz im Geschäfts- jahr 1928/29 um ca. 40 % zurückgegangen. –— Die Aussichten für das laufende Geschäfts- jahr 1931/32 sind zur Zeit noch völlig undurchsichtig. Der Auslandsabsatz der Ges. ist durch die in immer stärkerem Masse eingetretenen Zollschwierigkeiten im laufenden Geschäftsjahr schwer geschädigt worden. Sie hat sich diesen erneuten Schwierigkeiten durch weitere Stillegungen und weitgehendste Beschränkung aller Ausgaben anzupassen versucht. Vereinigte Mosaik- und Wandplattenwerke Akt.-Ges. (Friedland-Sinzig-Ehrang). Sitz in Sinzig a. Rh. Gegründet: 15./6. bezw. 1. u. 3./8. 1906; eingetr. 16./8. 1906. Firma bis 24./10. 1908 Ton- plattenfabrik Friedland; bis 1910: Vereinigte Mosaikplatten-Akt.-Ges. Friedland mit Sitz in Friedland i. Meckl.; bis 4./2. 1921: Vereinigte Mosaikplattenwerke Friedland-Sinzig. Zweck: Gewinn. von Ton, Sand u. Lehm, Herstellung u. Vertrieb von Tonwaren aller Art u. Handel mit Baustoffen. Entwicklung: Die Fabrik in Friedland wurde 1906/07 neu erbaut und kam 1907 in Betrieb. 1908 Erwerb der Tonwarenfabrik H. Lindemann in Friedland. Mit Wirkung ab 1./1. 1910 Ankauf der Sinziger Mosaikplatten- u. Thonwaren-Fabrik A.-G. (siehe auch bei Kap.). Im Februar 1921 Erwerb der Ehranger Abteil. der Ver. Servais-Werke in Ehrang. Die Wanaplatten-Abt. in Ehrang wurde 1925 stillgelegt. – 1931 wurde zuerst das Werk Fried- land u. dann das Werk Ehrang stillgelegt. In der Annahme, dass das Werk Ehrang in absehbarer Zeit nicht wieder in Betrieb genommen werden kann, wurden von der in der Bilanz per 30./12. 1930 ausgewiesenen Rücklage in Höhe von RM. 421 384 RM. 197 384 zu a. o. Abschr. auf die verschiedenen Anlagekonten von Ehrang verwendet. Besitztum: Die Ges. besitzt Werke u. Ofenanlagen in Friedland, Sinzig u. Ehrang; ferner Tongruben in Friedland u. Ehrang. Der Grundbesitz der Ges. hat einschl. der Tongruben eine Grösse von 88.6 ha, wovon 17.43 ha bebaut sind. Die Gebäude haben massive Umfassungs- mauern mit Falzziegeldeck., sie bestehen aus Erdgeschoss u. sind teilweise mit einem Stock überbaut. — Werk Friedland. Grösse 62.52 ha, davon bebaute Fläche 8.67 ha. An Kraft- quellen sind vorhanden ein Sauggasmotor u. eine Dampfmaschine mit 445 PS. Hergestellt werden in erster Linie einfarbige rote Platten. — Werk Sinzig. Grösse 6.36 ha, davon bebaute Fläche 3.54 ha. An Kraftquellen sind vorhanden Zwei Dampfmaschinen u. eine Dam pfturbine mit zus. 385 P8S. Hergestellt werden Platten in allen Farben, einfarbig u. mehrfarbig, sowie Kleinmosaik. –— Werk Ehrang. Grösse 19.79 ha, davon bebaute Fläche 5.22 ha. An Kraftquellen sind vorhanden drei Dampfmaschinen u. eine Dampfturbine mit zus. 405 PS. Hergestellt werden einfarbige Platten in allen Farben. — Ausserdem verfügen die drei Werke an Spezialmaschinen über 60 hydraulische Pressen mit einer Spitzenleistung von 1¾ Mill. Quadratmeter jährlich. Die Ges. besitzt in Friedland u. in Ehrang eigene Tongruben; das Tonvorkommen in Friedland wird auf 1d. 750 000 cbm geschätzt u. dürfte bei gleicher Produktion ca. 75 Jahre ausreichen; das Vorkommen in Ehrang dürfte bei gleicher Produktion des Werkes ebenfalls für ca. 75 Jahre ausreichen. – In den Betrieben der Ges. werden rd. 400 Arbeiter u. 40 Angestellte beschäftigt. Arbeitsgemeinschaft: Anfang 1931 ist zwischen der Vereinigte Mosaik und Wand- blattenwerke A.-G. u. der Vereinigte Servais Werke A.-G., Witterschlick b. Bonn, einerseits u. der Wessels Wandplattenfabrik A.-G., Bonn, andererseits eine Vereinbarung in bezug auf gemeinsame Verkaufstätigkeit getroffen worden. Verbände: Die Ges. gehört dem Mosaikplatten-Verband, Weimar, an, der preis- und absatzregelnden Zwecken dient. Kapital: RM. 2 240 000 in 5600 Akt. zu RM. 400. – Vorkriegskapital: M. 1 200 000. Urspr. A.-K. M. 230 000, erhöht bis 1910 auf M. 1 500 000, herabgesetzt 1912 auf M. 1 200 000; 1917 Herabsetz. des A.-K. von M. 1 200 000 auf M. 1 159000 durch Zus. legung von 80 St.-Akt. 2:1 u. kostenlose Überlass. von 1 St.-Akt. Gleichzeitig Wiedererhöh. um M. 41 000 in 41 St.-Akt. zu 100 %, auch wurden M. 1119 000 Vorz.-Akt. mit Wirk. ab 1./1.1918 in St.-Akt. umgewandelt. A.-K. nun einheitlich M. 1200 000 in St.-Akt. Weitere Kap.-Erh. 1921 um M. 1 600 000, davon dienten M. 800 000 zum Kurse von 100 % zur teilweisen Er- werbung der Vereinigten Servais-Werke A.-G. Ehrang. Lt. G.-V. v. 29./12. 1922 erhöht um M. 2 800 000 in St.-Akt., den Aktionären zu 115 % im Verh. 1: 1 angeboten. Lt. a. o. G.-V. v. 25. 11. 1924 Umstell. von M. 5 600 000 auf RM. 2 240 000 durch Herabsetz. der 5600 Akt. von M. 1000 auf RM. 400. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 8./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. —